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Inhaltsstoffe: Wie gesund ist die Kartoffel?

Durch ihren hohen Wasseranteil von 77 Prozent ist die Kartoffel gar nicht so kalorienreich. Wichtige Inhaltsstoffe der Knolle sind zum Beispiel Kohlenhydrate in Form von Stärke und das in der Kartoffel enthaltene, wertvolle Eiweiß. Unter den Mineralstoffen ist der Kalium-Gehalt hervorzuheben. Auch Vitamin C enthält die braune Knolle. Darüber hinaus sättigen Kartoffeln gut.

Herkunft und Botanik: In den Anden zuhause

In den Anden wurde die Kartoffel bereits sehr früh angebaut.[1] Spanische Seefahrer brachten sie im 16. Jahrhundert nach Europa, wo sie sich rasch verbreitete, auch wenn sie zunächst nur als Zierpflanze in botanischen Gärten angepflanzt wurde. Als Nahrungsmittel wurde sie in Deutschland erst im 18. Jahrhundert relevant. Preußenkönig Friedrich II befahl schließlich im Jahr 1756 den Anbau der Knolle in Deutschland als Mittel gegen Hungersnöte. Da sie zur Nahrungsquelle für große Teile der Bevölkerung wurde, war man auf gute Ernten angewiesen. Als die zwischen 1845 und 1849 aber ausblieben, verhungerten in Irland Millionen Menschen.

Heute nehmen Kartoffeln mit weltweit rund 4000 Sorten auf der Rangliste der Grundnahrungsmittel der Welt einen wichtigen Platz ein.

Das Nachtschattengewächs Solanum tuberosum ist eine krautige Pflanze mit einer unterirdischen Knolle. Sie zählt offiziell weder zum Obst noch zum Gemüse. Rechtlich gesehen ist sie eine eigenen Warengruppe.

Saison: Frühkartoffeln und späte Sorten

Frühreife Kartoffelsorten werden im Mai und April gepflanzt und nach maximal 110 Tagen[2] im Juni und Juli geerntet. Mittlere und späte Sorten haben eine längere Vegetationsperiode. Ihre Ernte steht je nach Sorte ab August, beziehungsweise bei späten Sorten etwa im Oktober an. Beim Kauf ist die Unterscheidung nach den Kocheingenschaften gängig. Es gibt festkochende, vorwiegend festkochende, mehlig kochende und andere Kochtypen. Kartoffeln werden das ganze Jahr über angeboten.

Lagerung: Kühl und dunkel

Damit das möglich ist, werden sie bei entsprechenden Bedingungen gelagert. Zu Hause sollten sie an einem dunklen, am besten vier bis sechs Grad kühlen, gut belüfteten Ort aufbewahrt werden.

Hat eine Kartoffel sich nach Sonnenlichteinwirkung grün gefärbt oder treibt sie aus, sollte man sie großzügig ausschneiden, gegebenenfalls sogar wegwerfen. Denn die grünen Stellen und Keime enthalten das giftige Solanin.

Tipps zur Zubereitung: Am besten nur geschält!

Kartoffeln sollte man nur gekocht zu sich nehmen. Am besten mit der Schale kochen und anschließend pellen.[3] Denn die Schale der Kartoffeln enthält ebenfalls relativ viel Solanin und sollte daher nicht mitgegessen werden. Solanin geht auch ins Kochwasser über, dieses sollte man daher nicht weiterverwenden, sondern verwerfen. Die braune Knolle ist fester Bestandteil unseres Speiseplans, die Verwendung ist von ihren Kocheigenschaften abhängig. So eignen sich die festkochenden Sorten am besten als Pell- und Salzkartoffeln sowie für Kartoffelsalat. Zu vorwiegend festkochenden Sorten greift man für die Herstellung von Bratkartoffeln, Rösti oder Pommes frites. Mehligkochende Sorten schmecken in Eintöpfen, Suppen, als Knödel oder Pürree.

Nährwerttabelle: Kartoffel gekocht, mit Salz (pro 100 Gramm)

Energie

kcal

72

Fett

gesamt (g)

Spuren

Kohlenhydrate

gesamt (g)

15

Mineralstoffe (mg)

Natrium (Na)

155

Kalium (K)

380

Calcium (Ca)

5

Magnesium (Mg)

14

Phosphat (P)

50

Eisen (Fe)

0,4

Zink (Zn)

0,3

Vitamine

Beta-Carotin (

µg)

5

Vitamin E (mg)

0,1

Vitamin B1 (mg)

0,11

Vitamin B2 (mg)

0,05

Vitamin B6 (mg)

0,31

Folsäure (

µ

g)

20

Vitamin C (mg)

15

Heseker H, Heseker B: Die Nährwerttabelle, 7. aktualisierte Auflage, Neustadt an der Weinstraße Neuer Umschau Buchverlag 2021/2022

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Quellen:

  • [1] Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse. https://www.lgl.bayern.de/... (Abgerufen am 17.10.2023)
  • [2] Bundeszentrum für Ernährung: Kartoffeln: Erzeugung, Anbau und Ernte. https://www.bzfe.de/... (Abgerufen am 17.10.2023)
  • [3] Bundeszentrum für Ernährung: Kartoffeln: Verbraucherschutz, Unerwünschte Stoffe in Kartoffeln. https://www.bzfe.de/... (Abgerufen am 17.10.2023)