Kalium: Ein positives Ion mit vielen Aufgaben
Kurz gesagt:
Kalium ist ein Elektrolyt. Es wird von allen Zellen benötigt, damit diese überhaupt funktionieren können. Insbesondere Muskulatur und Nerven sind auf Kalium angewiesen.
Was ist Kalium?
Kalium ist ein positiv geladenes Ion und ein essenzieller Bestandteil aller Körperzellen. Es regelt beispielsweise den Flüssigkeitsgehalt der Zelle, hat aber auch zahlreiche weitere Stoffwechselaufgaben. In den Nerven sorgt Kalium für die Reizweiterleitung, in der Muskulatur ist es an der Steuerung der Kontraktionen beteiligt. Über die Nahrung gelangt Kalium in den Organismus, ausgeschieden wird es über die Niere. Körpereigene Hormone wie Glukokortikoide und Mineralokortikoide regulieren den Kaliumhaushalt.
Zu niedrige Kaliumkonzentrationen im Blutserum (Hypokaliämie) sind ebenso gefährlich wie zu hohe Spiegel (Hyperkaliämie). Eine Störung des Kaliumhaushalts kann sich beispielsweise durch Herzrhythmusstörungen, Muskelzucken oder Gefühlsstörungen zeigen.
Wann ist der Wert zu niedrig?
Kalium geht dem Körper immer dann verloren, wenn überdurchschnittlich große Mengen Flüssigkeit ausgeschieden werden. Dazu zählen Durchfall, Erbrechen sowie der Einsatz von harntreibenden Medikamenten (Diuretika) oder die häufige Anwendung von Abführmitteln. Allerdings gibt es auch manche Krankheiten, die den Kaliumhaushalt beeinflussen, dazu zählen Diabetes, Leukämie oder auch Morbus Cushing.
Wann ist der Wert zu hoch?
Hier sind es in erster Linie Nierenfunktionsstörungen oder Tumorerkrankungen, die dem Körper ein Zuviel an Kalium bescheren. Zudem können Patienten betroffen sein, die bestimmte Medikamente wie ACE-Hemmer, kaliumsparende Diuretika, Zytostatika oder Antibiotika einnehmen. Eine Hyperkaliämie ist immer therapiebedürftig.
Welcher Wert ist normal?
Für Erwachsene gilt ein Kaliumwert zwischen 3,5 und 5,0 mmol/l als normal. Symptome zeigen sich meist nur dann deutlich, wenn der Kaliumgehalt abrupt sinkt oder steigt.
Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.