Die gute Nachricht vorab: Alles das, was Leistenbeschwerden vorbeugen hilft, tut auch dem Körper insgesamt gut. Das heißt, mit denselben Maßnahmen bewegt sich gleich an mehreren Fronten etwas zum Gesunden hin.

Das Leistenbruch-Risiko senken

Übergewicht abbauen, nicht mehr rauchen und einen zu trägen Darm in Schwung bringen, indem Sie die Ernährung umstellen und sich mehr bewegen: So nehmen Sie dauerhaft Druck von der Bauchwand.
Ziele hier:
1. Mindestens eine halbe Stunde täglich moderate körperliche Aktivität, die Empfehlungen gehen auch bis zu einer Stunde täglich. Falls Sie es von vornherein sportlich angehen wollen: Ab 35 sollten Sie sich als Neueinsteiger beim Arzt checken lassen, bevor Sie ihren Puls wieder auf Trab bringen.
2. Normalgewicht. Es ist eine Wunderwaffe gegen fast alles, was unter dem Stichwort Zivilisationskrankheiten läuft. Dazu gehören Harnsteinleiden genauso wie Arthrose oder die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Letztere schädigt die Gesundheit an vielen Stellen, Leistenschmerzen sind nur ein Ausschnitt aus dem Schadenpanorama. Normales Gewicht entlastet auch die Leisten. Die richtigen Maße, etwa den Body-Mass-Index, finden Sie hier.

Und: Vermeiden Sie nach Möglichkeit schweres Heben.

Beim Sport kommt es auf kontrollierte und harmonische Bewegungsabläufe, das passende Trainingsmaß und gute Atemtechnik an. Das ist gerade auch beim Bodybuilding sehr wichtig. Überfordern Sie sich nicht. Eine Serie Übungseinheiten mit einem erfahrenen Coach kann die richtige Richtung vorgeben oder diese festigen, egal, ob Sie sich zu den Neu- oder Wiedereinsteigern oder aber Fortgeschrittenen zählen.

Eventuell verpasste Kinder- und Jugenduntersuchungstermine (bis J1 und J2) unbedingt nachholen, soweit möglich. Hat Ihr Kind plötzlich Schmerzen im Leistenbereich, gehen Sie gleich mit ihm zum Arzt, auch wenn Sie gerade erst bei der Vorsorge waren und alles in Ordnung war.

Und: Ein einmal festgestellter Leistenbruch sollte rechtzeitig operiert werden – in jedem Alter.

Gelenkfreundlich leben

Viel bewegen, aber richtig – das tut Ihren Gelenken gut. Kritisch sind Über- und Fehlbelastungen. Dazu kommt es zum Beispiel, wenn Sie zu viele Pfunde auf die Waage bringen oder zu intensiv und einseitig im Sport trainieren. Aber auch Unterforderung des Bewegungssystems ist eine Art Überbelastung, weil das Zusammenspiel der Muskeln aus dem Ruder läuft und wenige Muskelgruppen, etwa die Haltemuskeln am Rückgrat und Becken, viel arbeiten müssen. Das passiert vor allem bei Bewegungsmangel und Haltungsproblemen.

So weit die Füße tragen ... ja, aber dazu müssen wir sie auch pfleglich behandeln. Entscheiden Sie sich: Den gut sitzenden Treter für den Stadtbummel? Keine Frage. Zum Laufen den dynamischen Querfeldein-(Cross-)Laufschuh überstreifen, Wandern aber im überknöchelhohen Wanderschuh? Und für den alpinen Einsatz womöglich den steigeisenfesten Bergschuh anlegen? Natürlich ist die passende Ausrüstung immer wichtig. Aber die beste Ausstattung sind eigentlich gut trainierte Muskeln und Gelenke.

Gönnen Sie Ihren Füßen auch regelmäßig frische Luft und gute Hygiene. Für Menschen mit Diabetes ist eine professionelle Fußpflege besonders wichtig, um Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.

Bei Fehlstellungen und Verformungen am Bewegungssystem tut man sich leichter, wenn man sich an die Ratschläge des Orthopäden hält: zum Beispiel ausgleichende Hilfsmittel wie Absatzerhöhungen bei Fußfehlstellungen benutzen, die begonnene Gymnastik beibehalten, an die richtige Haltung denken.

Alkolholabstinenz senkt den Harnsäurespiegel

Alkolholabstinenz senkt den Harnsäurespiegel

Harnsteinen vorbeugen

Auch hier dreht sich vieles um Bewegung, natürlich auch die Ernährung. Bewegung kann den Abgang von Steinen fördern. Vor allem tut Bewegung aber dem Kreislauf und Stoffwechsel gut. Ergiebig durchblutete Nieren bewältigen ihre vielfältigen Aufgaben einfach besser. Wenn Sie genügend Flüssigkeit trinken – eineinhalb bis zwei Liter pro Tag sollten es im Durchschnitt sein, falls der Arzt keine Einschränkung anordnet – ist der Urin verdünnt und der Gehalt von Schadstoffen und Salzen niedriger. Letztere können bei erhöhter Konzentration leichter zu Steinchen kristallisieren. Das bedeutet auch: Heftiges Schwitzen, zu starkes Abführen oder Durchfall ohne ausreichenden Flüssigkeitsersatz erhöhen das Risiko der Austrocknung und Steinbildung.

Ganz allgemein empfehlen Urologen zudem eine ausgewogene Ernährung und Abbau von Übergewicht.

Gezielte Ernährungsempfehlungen sind dann möglich, wenn ein Harnstein geborgen und chemisch analysiert werden konnte.

Gicht & Co.: Ernährungs-Tipps

Gerade bei Harnsäuresteinen ist der Zusammenhang mit der Ernährung offensichtlich. Eiweißreiche Ernährung mit viel Fleisch und sogernannten Purinen lässt den Urin saurer werden. Harnsäuresteine bilden sich dann leichter. Purinreiche Lebensmittel sind zum Beispiel alle Innereien, Fisch, Fleisch, Brokkoli und Hülsenfrüchte. Alkohol wirkt harnreibend, erhöht die Ausscheidung von Harnsäure und damit deren Konzentration im Urin. Bei Kaffee und schwarzer Tee ist dieser Effekt nicht so deutlich. Dennoch: In Wien macht man es richtig: Das Glas Wasser zum Kaffee ist nicht nur geschmacklich sympathisch, sondern gibt dem Körper, was er ohnehin braucht.

Umstellung der Ernährung und Anheben des Säuregrades des Urins (ph-Wert: Alkalisierung) helfen hier, das Wiederholungsrisiko für Harnsteine zu senken.

Diese Ernährungsempfehlungen gelten auch bei der Gicht. Sie beruht zwar in erster Linie auf einem erblichen Stoffwechseldefekt, ist aber durch die Ernährung beeinflussbar. Bei Gicht steigt die Harnsäure im Blut an und tendiert zu Ausfällungen als Kristalle (Urate). Urate lagern sich häufig in Gelenken und den Nieren ab. In den Harnwegen können sich daraus Grieß oder Steine bilden.

Mehr dazu lesen Sie im Ratgeber Gicht (Hyperurikämie).

Purinarme Rezept-Ideen:

Bei Oxalatsteinen empfiehlt es sich zum Beispiel, auf Rhabarber, Kakao und Schokolade zu verzichten, bei kalziumhaltigen Steinen auf Milchprodukte.

Was Sie sonst noch beachten sollten

Harnabflusshindernisse sollten möglichst früh beseitigt, Harnwegsinfekte behandelt werden. Beides hängt eng miteinander zusammen. Infekte verändern zudem das Harnmilieu und erhöhen so das Risiko für Steine (sogenannte Infektsteine). Achten Sie auch darauf, Unterkühlungen im Blasen- und Nierenbereich zu vermeiden, da sie Infekte begünstigen können.