Tipps gegen eingewachsene Zehennägel
Wächst ein Zehennagel ein, kann das extrem schmerzhaft sein. Wie Sie die Füße richtig behandeln, um die Beschwerden zu verhindern
Falsches Nagelschneiden, zu enge Schuhe oder auch eine entsprechende genetische Veranlagung führen mitunter dazu, dass ein Zehennagel einwächst. Dann drückt er in das Nagelbett. Das löst Schmerzen oder auch eine Entzündung aus. Hier einige Tipps, um eingewachsene Nägel schon im vorhinein zu verhindern:


Richtig schneiden
Meist führt falsche Fußpflege dazu, dass die Ecken der Zehennägel in das Gewebe eindringen und eine Entzündung mit pochenden Schmerzen verursachen. Im Gegensatz zu Fingernägeln werden die Fußnägel nicht abgerundet, sondern gerade geschnitten, die Ecken allenfalls mit einer Feile leicht entgratet. Ausnahmen: Gerollte Nägel werden eher leicht U-förmig, flache Nägel mit kurzem Nagelbett auch abgerundet gekürzt. Wer sich nicht sicher ist, sollte sich die Prozedur von einem Experten für medizinische Fußpflege (Podologe) demonstrieren lassen.
In allen Fällen gilt: den Nagelfalz in Ruhe lassen und die "Zehennägel keinesfalls zu kurz schneiden, sonst ist das Einwachsen fast unvermeidbar", sagt Ruth Trenkler, Podologin in Regensburg und Präsidentin von podo Deutschland, des Deutschen Verbandes für Podologie (ZFD) e.V.. Oft geschieht das auch, wenn an ihnen gerissen oder geknibbelt wird.

Nicht einzwängen
In engen Schuhen werden die Ecken der Fußnägel in das Gewebe gedrückt. Meist ist der große Zeh betroffen. "Es entsteht dann eine Verhornung, die fälschlicherweise als eingewachsener Zehennagel interpretiert und nicht richtig behandelt wird", warnt die Podologin.
Fußschweiß begünstigt Entzündungen, weil Keime in diesem feuchten Milieu gut gedeihen. Achten Sie also auf atmungsaktive Strümpfe und Schuhe. Wer trotzdem stark an den Füßen schwitzt, dem helfen schweißhemmende Präparate aus der Apotheke. Lassen Sie sich dazu beraten.

Baden
Etwa fünf- bis zehnminütige Fußbäder mit geeigneten Zusätzen helfen bei der Vorbereitung auf die Pflege. Gerade Männer profitieren davon, da sie häufig sehr harte Zehennägel haben, die im trockenen Zustand leicht splittern. Durch das Fußbad werden Nagel und Haut weicher, und ein eingewachsener Dorn an der Nagelecke lässt sich so vielleicht noch entfernen. Tragen Sie dann gegebenenfalls eine desinfizierende Salbe auf.
Die Alternative: Fußpflege unmittelbar nach dem Baden oder Duschen.

Vorbeugen
Das Risiko für eingewachsene Fußnägel kann oft erblich bedingt sein. Das Nagelbett ist dann schmäler, als der Nagel es braucht. Um Problemen vorzubeugen, sollten die Betroffenen versuchen, die Haut und den Nagelfalz stets geschmeidig zu halten. Gut eignen sich Nagelweicher, -cremes oder -öle. Treten Schmerzen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Wichtig: Menschen mit Polyneuropathie und Diabetiker, die wegen Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden ein erhöhtes Risiko für Fußprobleme haben, sollten die Pflege einem Podologen überlassen.

Fachgerecht behandeln
In leichten Fällen wird der Podologe getränkte Tamponaden unter die Nagelecken schieben.
Die Wattestücke kann der Patient dann nach entsprechender Anweisung selbst regelmäßig wechseln. Spezielle Nagelkorrekturspangen entlasten sofort. Die Behandlung dauert mindestens sechs Monate. "Bis der Nagel aber lernt, wieder richtig zu wachsen, vergehen mitunter auch ein bis zwei Jahre", sagt Podologin Ruth Trenkler. In schweren Fällen muss der Arzt operieren.