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Dieses Hormon trägt auf verschiedene Arten dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu senken — unter anderem, indem es die Ausschüttung von Insulin fördert. GLP 1 wird bei Blutzuckeranstiegen nach dem Essen aktiv und normalerweise schnell wieder abgebaut. Das verhindern die Gliptine. Unter ihrem Schutz kann das Darmhormon länger wirken.

Womit punkten sie? Weil GLP 1 nur bei erhöhten Blutzuckerspiegeln aktiv wird, steigt das Risiko für Unterzuckerungen nicht. 

Für wen eignen sie sich? Für Typ-2-Diabetiker, die mit Metformin allein ihren Blutzucker nicht ausreichend senken können. 

Und für wen nicht?  Bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenschwäche ist die Dosis zu verringern. 

Bei schwerer Leberschwäche wird von Gliptinen abgeraten. 

Welche Wirkstoffe  

Saxagliptin, Sitagliptin, Vildagliptin.

Anwendung

Einnahme als Tablette, je nach Präparat ein- bis zweimal täglich unabhängig von Mahlzeiten.

Wirkweise

DPP-4-Hemmer ver­zögern den Abbau des Darmhormons GLP 1, das nach einer Mahlzeit auf mehreren Wegen in den Stoffwechsel eingreift und so hilft, den Blutzucker zu senken. Durch den Einfluss der Gliptine kann das Darmhormon länger wirken. 

Vorteile

Gliptine bieten sich vor allem als Ergänzung zu Metformin an, wenn es allein nicht ausreichend wirkt. Als Blutzuckersenker schützen sie Herz und Nieren, haben aber keinen zusätzlichen Nutzen. Daher kommen sie bevorzugt bei ansonsten gesunden Diabetikern zum Einsatz. Zudem sind sie gut verträglich und führen nicht zu Unterzuckerungen, weil sie nur bei erhöhtem Blutzuckerspiegel wirken. 

Nebenwirkungen

Anfangs gelegentlich meist leichte Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme.

Ungeeignet bei

Fortgeschrittener Nieren- oder Leberschwäche. Hier werden sie eventuell nicht verordnet.

Apotheker-Rat

Seltene, aber gefährliche Nebenwirkung ist eine Entzündung der Bauchspeichel­drüse. Sie äußert sich unter anderem mit starken Schmerzen im Oberbauch, die meist gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen. Grundsätzlich sollten Diabetiker die Warnsymptome für Nebenwirkungen von Diabetesmedikamenten kennen. Angaben dazu im Beipackzettel erklärt die Apotheke.

Wichtig: Diese Informationen ersetzen nicht die Lektüre des Beipackzettels. Lassen Sie sich bei Fragen von Ihrem Apotheker oder Arzt beraten.