Schluckauf als Warnsignal
Bei Schluckauf (Singultus) müssen wir eine Zeit lang immer wieder hicksen. Meistens hat das harmlose Gründe. Zum Beispiel haben wir einfach zu hastig gegessen und Luft geschluckt. In manchen Fällen stecken aber auch Krankheiten hinter einem Schluckauf.
Schluckauf: Manchmal Warnsignal für einen Schlaganfall
Wird Schluckauf von Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen und/oder Sehstörungen begleitet, könnte das ein Alarmsignal für einen Schlaganfall oder ein anderes neurologisches Problem sein. Dann sofort den Notruf unter der Nummer 112 alarmieren.
Schluckauf hört nicht auf – was tun?
Tritt Schluckauf ohne zusätzliche Beschwerden auf, helfen oft kleine Tricks, das Hicksen zu beenden. Allerdings wirken sie nicht immer.
Fachleute teilen Schluckauf danach ein, wie lange er anhält:
- Akuter Schluckauf endet rasch von alleine wieder.
- Chronischer Schluckauf dauert zwei Tage oder länger.
Wenn sich Schluckauf über einen längeren Zeitraum hinzieht - also das Hicksen zum Beispiel einen ganzen Tag lang nicht mehr weggeht – sind zunächst Hausärztin oder Hausarzt gefragt. Sie können untersuchen, ob eine Krankheit der Auslöser ist. Nicht immer ist eine Ursache feststellbar.
Ist häufiger Schluckauf gefährlich?
Tritt Schluckauf sehr häufig oder häufiger als gewohnt auf, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Möglicherweise steckt eine Krankheit dahinter, die behandelt werden sollte.
Welche Krankheit kann hinter Schluckauf stecken?
Sind Krankheiten die Ursache von Schluckauf, treten oft zusätzliche Beschwerden auf – je nach Krankheit zum Beispiel Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit. Spätestens dann sollte Schluckauf ärztlich untersucht werden.
Zahlreiche Erkrankungen können Schluckauf auslösen – hier nur eine Auswahl:
- Refluxkrankheit: Hier kommt es zum Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre, oft verbunden mit Sodbrennen
- Erkrankungen an Kehlkopf oder Speiseröhre
- Magen-Darm-Erkrankungen, zum Beispiel durch Infektionen mit Viren oder Bakterien
- Erkrankungen der Leber, der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse
- Diabetes mellitus
- Nierenschwäche
- Schilddrüsenüberfunktion, Kropf
- Erkrankungen des Gehirns, zum Beispiel Hirnhautentzündung (Meningitis), Hirnentzündung (Enzephalitis), Schlaganfall
- Multiple Sklerose
- Tumore im Ohr, Hals, Gehirn
- Tumore im Brust- und Bauchraum
- Vergrößerte Lymphknoten im Brust- und Bauchraum
- COVID-19 wurde mit Schluckauf in Verbindung gebracht
- Schluckauf trat in Einzelfällen bei einem Herzinfarkt auf
Manchmal kommt Schluckauf als Begleiterscheinung eines medizinischen Eingriffs vor. Zum Beispiel kann eine künstliche Beatmung während einer Operation oder eine Magenspiegelung das Hicksen auslösen.
Schluckauf kann außerdem eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Wer einen entsprechenden Verdacht hat, sollte verordnete Medikamente nicht in Eigenregie absetzen, sondern mit seinen behandelnden Ärzten darüber sprechen. Eventuell gibt es Alternativen.
Kann Schluckauf psychisch sein?
Psychische Einflüsse wie Stress, Aufregung oder Angst können mit Schluckauf in Verbindung stehen. Wer nervös ist, atmet eventuell unregelmäßiger und isst hastiger. Das kann zum Beispiel zu Schluckauf führen. Dieser psychogene Schluckauf tritt in der Regel im Wachzustand auf. Schluckauf während des Schlafs deutet eher auf körperliche Ursachen hin.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.
Quellen:
- Hollstein G: Singultus. Pschyrembel Online: https://www.pschyrembel.de/... (Abgerufen am 19.06.2023)
- Lembo A J, MD: Hiccups. Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. https://www.uptodate.com : https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 19.06.2023)