Coronavirus: Was Sie jetzt wissen müssen
Welche Symptome löst das Coronavirus aus?
Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kann unterschiedliche Symptome verursachen. Seit Anfang 2022 dominiert die Omikron-Virusvariante das Infektionsgeschehen in Deutschland. Eine Infektion äußert sich laut infektionsschutz.de häufig durch
- Husten,
- Fieber,
- Schnupfen,
- Kopf- und Gliederschmerzen,
- Halsschmerzen.
Es können aber auch andere Symptome wie
- Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns,
- Erschöpfung,
- Kurzatmigkeit,
- Appetitlosigkeit,
- Durchfall,
- Erbrechen,
- Bindehautentzündung und
- Hautausschlag
auftreten.
Inkubationszeit, Verlauf, Risikogruppen
Die Inkubationszeit ist die Zeitspanne zwischen Ansteckung und ersten Krankheitszeichen. Sie beträgt bei der vorherrschenden Omikron-Variante meistens etwa drei Tage, kann jedoch auch bis zu 14 Tage dauern. Das bedeutet, Personen, die nach einer Infektion Symptome bekommen, bekommen sie im Mittel nach etwa drei Tagen. Doch die Infektion kann auch ganz ohne Symptome verlaufen. Dann wird die Ansteckung ohne einen Test gar nicht bemerkt.
Von keinerlei Symptomen über leichte Verläufe bis hin zu schweren Erkrankungen ist alles möglich. Der Erreger kann die unteren Atemwege befallen und bei einem Teil der Infizierten Lungenentzündungen verursachen. Ein sogenanntes Akutes Atemnot-Syndrom (englisch: Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) kann die Folge sein. Das Virus wirkt sich unter Umständen auch auf die Herzgesundheit aus, führt eventuell zu neurologischen Symptomen, Hauterscheinungen oder zu Blutgerinnseln. Bei schweren Verläufen ist auch ein Nieren- oder Multiorganversagen möglich.
Solche schweren Verläufe können manchmal auch bei jüngeren Menschen und solchen auftreten, die keine bekannte Vorerkrankung haben. Jedoch gibt es bestimmte Risikofaktoren, die einen schweren Verlauf begünstigen. Dazu zählen unter anderem
- höheres Alter
- männliches Geschlecht
- Rauchen
- Fettleibigkeit
- Trisomie 21
- bestimmte Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Bluthochdruck oder koronare Herzerkrankung
- bestimmte chronische Lungenerkrankungen wie COPD
- bestimmte chronische Leber- oder Nierenerkrankungen
- Diabetes mellitus
- geschwächtes Immunsystem
- Krebserkrankungen.
Long-Covid- und Post-Covid-Syndrom
Leichte bis mittelschwere Verläufe sind häufig innerhalb von zwei bis vier Wochen ausgestanden. Inzwischen haben sich für längere Verläufe, beziehungsweise Spätfolgen zwei Begriffe etabliert: Long-Covid- und Post-Covid-Syndrom. Long Covid bezeichnet die Beschwerden, die ab der vierten Woche nach Erstinfektion noch fortbestehen.
Von Post-Covid-Syndrom spricht man, wenn die Beschwerden bis nach der 12. Woche nach der Erstinfektion andauern oder neu entstehen und durch keine andere Erkrankung erklärbar sind. Menschen, die an Long Covid leiden, sind nicht ansteckend.
Vorherrschende Coronavirus-Varianten bis Herbst 2022
Die Tabelle zeigt die verschiedenen Varianten des Coronavirus, die seit März 2020 in Deutschland vorherrschend waren:
- SARS-CoV-2 Wildtyp: dominant seit Beginn der Pandemie bis 28.02.2021
- Alpha: dominant vom 01.03.2021 bis 20.06.2021
- Delta: dominant vom 21.06.21 bis 26.12.21
- Omikron BA.1: dominant vom 27.12.21 bis 27.02.22
- Omikron BA.2: dominant vom 28.02.22 bis 05.06.22
- Omikron BA.5: dominant vom 06.06.22 bis 19.06.22
Übertragung: Wie steckt man sich an, wie schützt man sich?
Das Virus wird ähnlich wie das Grippevirus und Erkältungsviren per Tröpfcheninfektion übertragen – das heißt: beispielsweise über Speicheltröpfchen, die beim Husten, Niesen, Singen oder Sprechen ausgeschleudert werden.
Auch über winzige Flüssigkeitströpfchen, das sogenannte Aerosol, kann man sich anstecken. Aerosole sind kleinste Partikel, Tröpfchenkerne mit einem Durchmesser von unter fünf Mikrometer, die in der Luft schweben. Sie entstehen vor allem bei tiefer Atmung oder hoher Lautstärke beim Sprechen – zum Beispiel beim Singen. Aerosol kann für längere Zeit in der Raumluft vorkommen, vor allem in kleinen, nicht oder schlecht belüfteten Räumen.
Was das Infektionsrisiko senkt: Zu anderen Menschen mindestens anderthalb Meter Abstand halten, in kleinen Räumen eventuell auch mehr. Häufiges Lüften empfiehlt sich. Um andere zu schützen, sollte man beim Husten oder Niesen stets ein Taschentuch verwenden oder die Ellenbeuge nutzen. Gerade in Innenräumen oder wenn der Abstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann, können auch medizinische oder FFP2-Masken für alle dazu beitragen, eine Ansteckung zu vermeiden. Eine allgemeine Maskenpflicht besteht aber nicht mehr.
Wer Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 hat, sollte zu Hause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen meiden und die Anweisungen der Ärztin oder des Arztes befolgen. Laut Robert Koch-Institut können infizierte Personen bereits etwa zwei Tage, bevor bei ihnen Symptome auftreten, ansteckend sein.
Auch über den Kontakt mit Oberflächen, auf denen sich Virusteilchen befinden können, ist eine Ansteckung denkbar. Um sich vor einer Ansteckung durch diese Schmierinfektion zu schützen, sollte man zum Beispiel besser auf Händeschütteln verzichten und sich oft gründlich die Hände mit Seife waschen. Zudem kann es helfen, sich nicht ins Gesicht zu fassen, da Mund, Nase und Augen "Eintrittspforten" für das Virus sein könnten.
Impfung gegen Covid-19
Seit Ende Dezember 2020 wird in Deutschland gegen Covid-19 geimpft. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte zunächst Empfehlungen erarbeitet, wer wann geimpft werden sollte. Da die Impfstoffe zunächst nur begrenzt verfügbar waren, hatten anfangs bestimmte Gruppen Priorität, zum Beispiel Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf der Infektion.
Mehr zu den aktuellen Impfempfehlungen der Stiko lesen Sie hier: Die wichtigsten Fakten zur Corona-Impfung.
Wann kommt ein Test auf Covid-19 infrage?
Ein Test kann unter anderem angezeigt sein, wenn ein begründeter Verdacht besteht, sich mit SARS-CoV-2 angesteckt zu haben: zum Beispiel, wenn man die typischen Symptome von Covid-19 oder ungeklärte Symptome hat und Kontakt zu einer infizierten Person hatte. Es gibt PCR-Tests und Antigentests.
Weitere Infos: Coronavirus – welche Tests es gibt.
Therapie: Was hilft, wenn man erkrankt ist?
Noch gibt es nicht „das Medikament“ gegen SARS-Cov-2. Bei milden Verläufen genügt es, die Krankheitssymptome zu Hause auszukurieren – in enger Abstimmung mit Arzt oder Ärztin. Medikamente kommen hier vorwiegend bei alten und vorerkrankten Personen beziehungsweise zur Bekämpfung von Symptomen wie Kopfschmerzen und hohem Fieber zum Einsatz.
Bei schweren Verläufen, welche eine Aufnahme ins Krankenhaus oder gar eine Behandlung auf einer Intensivstation bedürfen, umfasst die Therapie mehrere Säulen. Wann welcher „Baustein“ zum Einsatz kommt, hängt unter anderem von der Phase der Erkrankung ab. Grundbausteine stellen falls notwendig der Ausgleich des Flüssigkeitsbedarfs sowie eine Sauerstoff-Gabe dar. Eine antibiotische Begleittherapie kann bei bakteriellen Begleitinfektionen sinnvoll sein. Auch Maßnahmen zur Vorbeugung von Blutgerinnseln, wie die Einnahme oder Verbreichung gerinnungshemmender Medikamente, sind wichtig.
Viele verschiedene Therapieansätze wurden und werden gegen Covid-19 untersucht. Im Vordergrund stehen Medikamente, die die Virusvermehrung hemmen, zum Beispiel Remdesivir, oder aber die Entzündungs- und Immunreaktion im Körper dämpfen, wie beispielsweise Dexamethason. Aus den Ergebnissen von Studien haben sich Behandlungsempfehlungen ergeben. Manche der empfohlenen Arzneimittel sind nicht zur Behandlung von Covid-19 zugelassen und werden „off-label“ oder als individueller Heilversuch angewandt. Was in welchem Fall und wie zum Einsatz kommt, ist daher sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab.
Mehr dazu: Medikamente gegen Covid-19: Die verschiedenen Ansätze.
Weiterführende Links
Weitere Informationen rund um das Coronavirus SARS-CoV-2 und Covid-19 finden Sie zum Beispiel hier:
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.