Coronavirus: Was Sie jetzt wissen müssen
Welche Symptome löst das Coronavirus aus?
Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 äußert sich laut Robert Koch-Institut häufig durch
- Husten,
- Fieber,
- Schnupfen
- Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns.
Es können aber auch andere Symptome wie
- Erschöpfung,
- Kurzatmigkeit,
- Kopf- und Gliederschmerzen,
- Appetitlosigkeit,
- Halsschmerzen,
- Durchfall,
- Erbrechen,
- Bindehautentzündung und
- Hautausschlag
auftreten.
Inkubationszeit, Verlauf, Risikogruppen
Das Virus hat eine Inkubationszeit von im Mittel fünf bis sechs Tagen, sie kann jedoch auch bis zu 14 Tage dauern. Das bedeutet, Personen, die nach einer Infektion Symptome bekommen, bekommen sie im Mittel nach fünf bis sechs Tagen. Doch die Infektion kann auch ganz ohne Symptome verlaufen. Dann wird die Ansteckung ohne einen Test gar nicht bemerkt.
Von keinerlei Symptomen über leichte Verläufe bis hin zu schweren Erkrankungen ist alles möglich. Der Erreger kann die unteren Atemwege befallen und bei einem Teil der Infizierten Lungenentzündungen verursachen. Ein sogenanntes Akutes Atemnot-Syndrom (englisch: Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) kann die Folge sein. Das Virus wirkt sich unter Umständen auch auf die Herzgesundheit aus, führt eventuell zu neurologischen Symptomen, Hauterscheinungen oder zu Blutgerinnseln. Bei schweren Verläufen ist auch ein Nieren- oder Multiorganversagen möglich.
Solche schweren Verläufe können manchmal auch bei jüngeren Menschen und solchen auftreten, die keine bekannte Vorerkrankung haben. Jedoch gibt es bestimmte Risikofaktoren, die einen schweren Verlauf begünstigen. Dazu zählen unter anderem
- höheres Alter
- männliches Geschlecht
- Rauchen
- Fettleibigkeit
- Trisomie 21
- bestimmte Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Bluthochdruck oder koronare Herzerkrankung
- bestimmte chronische Lungenerkrankungen wie COPD
- bestimmte chronische Leber- oder Nierenerkrankungen
- Diabetes mellitus
- geschwächtes Immunsystem
- und Krebserkrankungen
Kinder scheinen seltener als Erwachsene Krankheitszeichen zu zeigen oder gar einen schweren Verlauf zu entwickeln.
Long-Covid und Post-Covid-Syndrom
Leichte bis mittelschwere Verläufe sind häufig innerhalb von zwei bis vier Wochen ausgestanden. Inzwischen haben sich für längere Verläufe, beziehungsweise Spätfolgen zwei Begriffe etabliert: Long-Covid und Post-Covid-Syndrom.
Long-Covid bezeichnet die Beschwerden, die ab der vierten Woche nach Erstinfektion noch fortbestehen.
Von Post-Covid-Syndrom spricht man, wenn die Beschwerden bis nach der 12. Woche nach der Erstinfektion andauern oder neu enstehen und durch keine andere Erkrankung erklärbar sind. Menschen, die an Long-Covid leiden, sind nicht ansteckend.
Aktuelle Fallzahlen des Coronavirus
Die Zahl der bekannten Infektionen mit SARS-CoV-2 ändert sich täglich. Einen Überblick liefert diese Deutschlandkarte, die auf den jeweils aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts basiert.
Eine Weltkarte aller verfügbaren Infektionszahlen finden Sie außerdem hier. Die Karte wurde von Wissenschaftlern der Johns-Hopkins-Universität (USA) bereitgestellt, die ständig aktuell die Verbreitung des Coronavirus nach Ländern darstellt.
Die obenstehende Tabelle zeigt die verschiedenen Varianten des Coronavirus, die seit März 2020 in Deutschland vorherrschend waren:
- SARS-CoV-2 Wildtyp: dominant seit Beginn der Pandemie bis 28.02.2021
- Alpha: dominant vom 01.03.2021 bis 20.06.2021
- Delta: dominant vom 21.06.21 bis 26.12.21
- Omikron BA.1: dominant vom 27.12.21 bis 27.02.22
- Omikron BA.2: dominant vom 28.02.22 bis 05.06.22
- Omikron BA.5: dominant vom 06.06.22 bis 19.06.22
Übertragung: Wie steckt man sich an, wie schützt man sich?
Das Virus wird ähnlich wie das Grippevirus und Erkältungsviren per Tröpfcheninfektion übertragen – das heißt: beispielsweise über Speicheltröpfchen, die beim Husten, Niesen, Singen oder Sprechen ausgeschleudert werden.
Auch über winzige Flüssigkeitströpfchen, das sogenannte Aerosol, kann man sich anstecken. Aerosole sind kleinste Partikel, Tröpfchenkerne mit einem Durchmesser von unter fünf Mikrometer, die in der Luft schweben. Sie entstehen vor allem bei tiefer Atmung oder hoher Lautstärke beim Sprechen – zum Beispiel beim Singen. Aerosol kann für längere Zeit in der Raumluft vorkommen, vor allem in kleinen, nicht oder schlecht belüfteten Räumen.
Zu anderen Menschen sollte man mindestens anderthalb Meter Abstand halten, in kleinen Räumen eventuell auch mehr. Häufiges Lüften empfiehlt sich. Um andere zu schützen, sollte man beim Husten oder Niesen stets ein Taschentuch verwenden oder die Ellenbeuge nutzen. Gerade in Innenräumen oder wenn der Abstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann, können auch medizinische oder FFP2-Masken für alle dazu beitragen, eine Ansteckung zu vermeiden.
Wer Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 hat, sollte unbedingt zu Hause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen meiden und die Anweisungen des Arztes beziehungsweise des Gesundheitsamtes befolgen. Beispielweise kann es notwendig sein, sich in häusliche Quarantäne zu begeben. Laut Robert Koch-Institut können infizierte Personen bereits etwa zwei Tage, bevor bei ihnen Symptome auftreten, ansteckend sein.
Auch über den Kontakt mit Oberflächen, auf denen sich Virusteilchen befinden können, ist eine Ansteckung denkbar. Um sich vor einer Ansteckung durch diese Schmierinfektion zu schützen, sollte man zum Beispiel auf Händeschütteln verzichten und sich oft gründlich die Hände mit Seife waschen. Zudem ist es wichtig, sich nicht ins Gesicht zu fassen, da Mund, Nase und Augen "Eintrittspforten" für das Virus sein könnten.
Des Weiteren kann das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in öffentlichen Räumen dazu beitragen, dass sich das neuartige Coronavirus langsamer ausbreitet. Bisher konnte sich nicht nachweisen lassen, dass man sich über Nahrungsmittel mit dem Coronavirus anstecken kann.
Mehr zum Thema: Prävention – einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 vorbeugen.
Impfung gegen Covid-19
Seit Ende Dezember 2020 wird in Deutschland gegen Covid-19 geimpft. Derzeit sind mRNA-Impfstoffe und Vektor-basierte Impfstoffe zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte zunächst Empfehlungen erarbeitet, wer wann geimpft werden sollte. Da die Impfstoffe zunächst nur begrenzt verfügbar waren, hatten anfangs bestimmte Gruppen Priorität, zum Beispiel Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf der Infektion.
Mehr zur Impfung lesen Sie hier: Die wichtigsten Fakten zur Corona-Impfung.
Seit 16. August 2021 spricht sich die STIKO für Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren aus. Hier erfahren Sie mehr zur Impfung gegen Covid-19 für Kinder. Auch für Kinder ab fünf Jahren, die zu bestimmten Risikogruppen gehören, ist die Impfung empfohlen.
Wann kommt ein Test auf Covid-19 infrage?
Ein Test ist unter anderem angezeigt, wenn ein begründeter Verdacht besteht, sich mit SARS-CoV-2 angesteckt zu haben: zum Beispiel, wenn man die typischen Symptome von Covid-19 hat oder ungeklärte Symptome hat und Kontakt zu einer infizierten Person hatte. Es gibt derzeit PCR-Tests und Antigentests.
Weitere Infos: Coronavirus – welche Tests es gibt.
Therapie: Was hilft, wenn man erkrankt ist?
Noch gibt es nicht „das Medikament“ gegen SARS-Cov-2. Bei milden Verläufen genügt es, die Krankheitssymptome zuhause auszukurieren – in enger Abstimmung mit dem Arzt. Medikamente kommen hier vorwiegend bei alten und vorerkrankten Personen beziehungsweise zur Bekämpfung von Symptomen wie Kopfschmerzen und hohem Fieber zum Einsatz.
Bei schweren Verläufen, welche eine Aufnahme ins Krankenhaus oder gar eine Behandlung auf einer Intensivstation bedürfen, umfasst die Therapie mehrere Säulen. Wann welcher „Baustein“ zum Einsatz kommt, hängt unter anderem von der Phase der Erkrankung ab. Grundbausteine stellen falls notwendig der Ausgleich des Flüssigkeitsbedarfs sowie eine Sauerstoff-Gabe dar. Eine anitibiotische Begleittherapie kann bei bakteriellen Begleitinfektionen sinnvoll sein. Auch Maßnahmen zur Vorbeugung von Blutgerinnseln, wie die Einnahme oder Verbreichung gerinnungshemmender Medikamente, sind wichtig.
Viele verschiedene Therapieansätze wurden und werden gegen Covid-19 untersucht. Im Vordergrund stehen Medikamente, die die Virusvermehrung hemmen oder aber die Entzündungs- und Immunreaktion im Körper dämpfen. Aus den Ergebnissen von Studien haben sich Behandlungsempfehlungen ergeben. Die meisten der empfohlenen Arzneimittel sind aber nicht zur Behandlung von Covid-19 zugelassen und werden daher „off-label“ oder als individueller Heilversuch angewandt. Was in welchem Fall und wie zum Einsatz kommt, ist daher sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab.
Bei Risikopatienten, die über keinen ausreichenden Impfschutz verfügen, kommen in der Frühphase (maximal eine Woche nach Symptombeginn) der Infektion zum Beispiel monoklonale Antikörper (zum Beispiel Casirivimab und Imdevimab) gegen das Spike-Eiweiß auf der Oberfläche des Coronavirus zum Einsatz. Sie sollen das Virus abfangen und können laut Studien dazu beitragen, die Sterblichkeit zu senken und Krankenhauseinweisungen zu reduzieren.
Bei Patienten im Krankenhaus, die bereits Sauerstoff benötigen, kommen beispielsweise Medikamente wie das gegen Viren wirkende Remdesivir, das entzündungshemmende Dexamethason und Januskinase-Hemmer, die auf das Immunsystem einwirken infrage. Bei einer weiteren Verschlechterung und ausgeprägter Entzündungsreaktion in der Lunge trotz Dexamethasongabe auch der ebenfalls in Immunprozesse eingreifende Antikörper Tocilizumab zusätzlich zu Dexamethason.
Mehr können Sie hier nachlesen: COVID-19 behandeln – was ist möglich? und Medikamente gegen Covid-19: Die verschiedenen Ansätze.
Weiterführende Links zum Coronavirus SARS-CoV-2
Mehrere Institutionen bieten auf ihren Seiten medizinische Informationen rund um den Erreger der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 an. Hier finden Sie die Links zu diesen Seiten: