Beipackzettel von LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen
- PZN:
- 09612839
- Packungsgröße:
- 200 Milliliter (N1)
- Abgabeform:
- Apothekenpflichtig
- Darreichungsform:
- Sirup

Sonstige Bestandteile
- Lactose
- Galactose
- Epilactose
- D-Tagatose
- Fructose
Empfehlung der Redaktion:

Neue Leitlinie für Magen-Darm-Infektionen
Welche Neuerungen es bei der Diagnose und Behandlung von Magen-Darm-Infektionen gibt, erklärt Laura Weisenburger. zum Artikel
In diesem Beipackzettel finden Sie verständliche Informationen zu Ihrem Arzneimittel – unter anderem zu Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen. Wählen Sie eines der folgenden Kapitel aus, um mehr über "LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen" zu erfahren.
Der Wirkstoff wird von den natürlicherweise im Dickdarm vorkommenden Bakterien zerlegt und verändert dort den Säure-Basen-Haushalt, wodurch die Darmwand angeregt wird sich stärker zu bewegen. Somit wird der Darminhalt leichter abtransportiert. Die hohe Konzentration an den zerlegten Bestandteilen (Zuckern und Fettsäuren) zieht zudem Wasser in den Darm. Der Darminhalt wird aufgeweicht und nimmt an Volumen zu. Der vergrößerte Darminhalt bewirkt einen Dehnungsreiz auf die Darmwand und löst damit den Reflex zur Darmentleerung aus.
Der Wirkstoff senkt die Ammoniakkonzentration im Blut um ca. 25-50%, indem die Wiederaufnahme des Ammoniaks aus dem Darm in die Blutlaufbahn verhindert wird. Der Ammoniak kann nicht mehr ins Gehirn gelangen, wo er giftig wirkt.
Symptomefinder
MedWatcher
- Verstopfung
- Portokavale Enzephalopathie (Gehirnschädigung bei Lebererkrankungen)
Dosierung von LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Verstopfung - Behandlungsbeginn:
- Säuglinge
- Einzeldosis: 5 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit
- Kinder von 1-6 Jahren
- Einzeldosis: 5-10 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit
- Kinder von 7-14 Jahren
- Einzeldosis: 15 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit
- Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
- Einzeldosis: 15-45 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit
Verstopfung - Folgebehandlung:
- Säuglinge
- Einzeldosis: 5 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: zu der ersten Mahlzeit
- Kinder von 1-6 Jahren
- Einzeldosis: 5-10 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: zu der ersten Mahlzeit
- Kinder von 7-14 Jahren
- Einzeldosis: 10-15 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: zu der ersten Mahlzeit
- Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
- Einzeldosis: 15-30 ml
- Gesamtdosis: 1-mal täglich
- Zeitpunkt: zu der ersten Mahlzeit
Verstopfung: Alternativ kann die Tagesdosis auch auf 2-3 mal täglich verteilt eingenommen werden.
Gehirnschädigung bei Lebererkrankungen: Lassen Sie sich zu der Dosierung von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Dosierhilfe: Dem Arzneimittel liegt für eine korrekte Dosierung ein Messbehältnis bei.
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel ein.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Art der Beschwerden und/oder dem Verlauf der Erkrankung. Fragen Sie dazu im Zweifelsfalle Ihren Arzt oder Apotheker.
Überdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Durchfall sowie zu Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Gegenanzeigen von LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Beschreibt, welche Erkrankungen oder Umstände gegen eine Anwendung des Arzneimittels sprechen, in welchen Altersgruppen das Arzneimittel nicht eingesetzt werden sollte/darf und ob Schwangerschaft und Stillzeit gegen die Anwendung des Arzneimittels sprechen.
Was spricht gegen eine Anwendung?Immer:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Darmverschluss
- Darmdurchbruch oder bestehendes Risiko eines Darmdurchbruchs
- Entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen, die akut sind
- Störungen des Flüssigkeit- und Salzhaushaltes
- Störung der Zuckeraufnahme
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: In dieser Altersgruppe sollte das Arzneimittel nur bei bestimmten Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.
- Schwangerschaft: Nach derzeitigen Erkenntnissen hat das Arzneimittel keine schädigenden Auswirkungen auf die Entwicklung Ihres Kindes oder die Geburt.
- Stillzeit: Es gibt nach derzeitigen Erkenntnissen keine Hinweise darauf, dass das Arzneimittel während der Stillzeit nicht angewendet werden darf.
Wichtige Hinweise zu LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Hinweise zu den Bereichen Allergien (betreffend Wirk- und Hilfsstoffe), Komplikationen mit Nahrungs- und Genussmitteln, sowie sonstige Warnhinweise.
Was sollten Sie beachten?- Wenden Sie abführende Arzneimittel ohne ärztliche Empfehlung nur kurzzeitig an. Eine längerfristige Anwendung führt unter Umständen zu einer chronischen Verstopfung und/oder weiteren Problemen. Bleibt der Erfolg nach kurzzeitiger Anwendung aus, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Achtung: Abführmittel eignen sich nicht zur Gewichtabnahme.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Fructose (Fruchtzucker). Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Galactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Angaben zu Broteinheiten und Alkoholgehalt
Hinweise zum Alkoholgehalt und der Broteinheit, einer Berechnungseinheit für den Gehalt bestimmter Kohlenhydrate in Speisen.
Die Inhaltsstoffe des Präparats "LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen" enthalten für eine Bezugsmenge von 5 ml Sirup:
Nebenwirkungen von LACTULOSE AIWA 670 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Nebenwirkungen sind unerwünschte Wirkungen, die bei bestimmungsgemäßer Anwendung des Arzneimittels auftreten können.
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfälle
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Störungen des Salzhaushaltes
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Eine Anzeige unseres Kooperationspartners
Wechselwirkungen
Wenden Sie mehrere Arzneimittel gleichzeitig an, kann es zu Wechselwirkungen zwischen diesen kommen. Das kann Wirkungen und Nebenwirkungen der Arzneimittel verändern.
Allgemeine Informationen zu Wechselwirkungen finden Sie hier ».
Ob sich Ihre Medikamente gegenseitig beeinflussen, können Sie mit unserem Wechselwirkungs-Check überprüfen.
Mehr Infos zu Wechselwirkungen
Lagerung vor Anbruch
Das Arzneimittel muss
- vor Hitze geschützt
- vor Feuchtigkeit geschützt (z.B. im fest verschlossenen Behältnis)
Aufbewahrung nach Anbruch oder Zubereitung
Das Arzneimittel darf nach Anbruch/Zubereitung höchstens 1 Jahr verwendet werden!
Das Arzneimittel muss nach Anbruch/Zubereitung
- bei Raumtemperatur
- vor Feuchtigkeit geschützt (z.B. im fest verschlossenen Behältnis)
Quelle: ABDATA Pharma-Daten-Service
Bitte beachten Sie: Unsere Datenbank gibt nicht die Original-Gebrauchsinformation aus, die Sie als Beipackzettel in der Verpackung Ihres Medikaments finden. Die Angaben können sich von der jeweiligen Packungsbeilage unterscheiden und sind auch anders aufgebaut. Lesen Sie diese daher trotzdem und suchen bei Fragen Ihre ärztliche Praxis oder Apotheke auf.
weitere Artikel zum Thema

Gespräch mit einer Infusion: „Mein Beutel rettet Leben“
Im Interview erfährt Autorin Sonja Gibis, weshalb Infusionen früher Albträume auslösten und warum sie im Notfall eine prima Lösung sind. zum Artikel

Welche Funktion hat das Darm-Mikrobiom – und wie halte ich es gesund?
Jeder von uns teilt seinen Körper mit Billionen von Mikroben. Fachleute arbeiten weltweit daran, deren zahlreiche Aufgaben zu entschlüsseln. zum Artikel

Was bringen Probiotika, Darmreinigung oder Mikrobiomanalyse?
Mythen zur Darmgesundheit: Wir haben Behandlungen untersucht, die häufig angepriesen werden. Nicht alle sind sinnvoll. zum Artikel

Endlich Ruhe im Darm: Neue Therapie bei Morbus Crohn und Colitis
Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa spielt das Immunsystem verrückt. Neue Wirkstoffe sollen Erkrankten helfen. zum Artikel