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Nachtschweiß kann harmlose Ursachen haben, zum Beispiel eine zu hohe Schlafzimmertemperatur oder eine zu warme Bettdecke. Hinter nächtlichen Schweißausbrüchen können jedoch auch viele verschiedene Krankheiten stecken, die manchmal rasch behandelt werden müssen. Deshalb sollte Nachtschweiß grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden.

Ein weiterer möglicher Grund für übermäßiges Schwitzen und Nachtschweiß sind Medikamente. Nächtliches Schwitzen kommt manchmal als Nebenwirkung vor.

Viele Medikamente können Nachtschweiß verursachen – hier eine Auswahl:

  • Mittel gegen Depressionen (Antidepressiva) führen bei etwa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen zu verstärktem Schwitzen, auch untertags. Oft wird es nachts stärker wahrgenommen.
  • blutzuckersenkende Medikamente bei Diabetes, zum Beispiel Insulin, Sulfonylharnstoffe
  • Präparate zur Hormonblockade, zum Beispiel im Rahmen einer Therapie von Brustkrebs oder Prostatakrebs, Hormonpräparate zur Behandlung einer Endometriose
  • Augentropfen mit dem Wirkstoff Pilocarpin zur Behandlung des grünen Stars (Glaukom)
  • Mittel gegen Asthma, Bronchitis, wie Salbutamol
  • Ciclosporin, ein Medikament, das das Immunsystem unterdrückt

Nächtliches Schwitzen durch Arzneimittel: Was können Betroffene tun?

Erste Hinweise liefert eventuell die Packungsbeilage. Auch auf unserer Seite finden Sie viele Informationen zu Medikamenten. Wer den Verdacht hat, dass Schweißausbrüche im Schlaf mit der Einnahme eines Arzneimittels in Verbindung stehen könnte, sollte dieses nicht in Eigenregie absetzen oder die Dosis verändern. Ratsam ist ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt. Eventuell lässt sich das Mittel gegen ein vergleichbares austauschen oder die Dosierung anpassen. In manchen Fällen bessert sich die Nebenwirkung auch mit der Zeit.

Fazit: Wer Medikamente nimmt und unter nächtlichen Schwitzattacken leidet, sollte mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen, ob es sich um eine Nebenwirkung handeln könnte. Oft gibt es eine Lösung.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.

Wer nachts schweißnass aufwacht, sollte die Ursache ärztlich klären. Nachtschweiß hat oft harmlose Gründe. Manchmal ist er ein frühes Symptom bei Krebs. Eine Therapie ist dann wichtig.

Nachtschweiß: Warnsignal für Krebs?

Nachts schweißgebadet aufzuwachen, ist nicht automatisch ein Grund zur Sorge. Unter Umständen kann hinter Nachtschweiß aber ein Tumor stecken. zum Artikel


Quellen:

  • Smetana G W, MD: Evaluation of the patient with night sweats or generalized hyperhidrosis. Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. https://www.uptodate.com : https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 18.07.2023)
  • Hollstein G: Nachtschweiß. Pschyrembel online: https://www.pschyrembel.de/... (Abgerufen am 18.07.2023)
  • National Institute on Aging: Hot Flashes: What Can I Do? . https://www.nia.nih.gov/... (Abgerufen am 18.07.2023)
  • Bryce C: Persistent Night Sweats: Diagnostic Evaluation. Am Fam Physician. 2020 Oct 1;102(7):427-433. PMID: 32996756.: https://www.aafp.org/... (Abgerufen am 18.07.2023)