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Nachtschweiß kann harmlose Gründe haben, etwa ein zu warmes Schlafzimmer. Auch Medikamente, Sorgen, Ängste und Stress oder die Wechseljahre sind mögliche Ursachen für nächtliche Schweißausbrüche.

Hinter Schwitzen im Schlaf können aber auch Krankheiten stecken – unter anderem Infektionskrankheiten. Nachtschweiß ist daher grundsätzlich ein Fall für die Ärztin oder den Arzt.

Wichtig: Wer nach einer Fernreise Symptome wie Schwitzen oder Fieber bemerkt, sollte sich umgehend ärztlich untersuchen lassen und auf den Auslandsaufenthalt hinweisen. Denn manche Krankheiten wie Malaria können gefährlich sein und müssen rasch behandelt werden.

Warum schwitzen wir bei Infektionen?

Fast jeder hatte schon einmal eine Erkältung: Zu Schnupfen, Husten, Hals- oder Kopfschmerzen kann dabei auch Fieber kommen. Oft frösteln und schwitzen wir dann. Woran liegt das?

Normalerweise hält unser Gehirn die Körpertemperatur relativ konstant. Eventuell schwankt sie ein bisschen im Verlauf des Tages oder bei Frauen des Monats.

Erkranken wir an einer Infektion, etwa durch Viren oder Bakterien, reagiert die „Temperaturzentrale“ in unserem Gehirn darauf: Sie hebt den Sollwert für die Körpertemperatur oft etwas an. Die erhöhte Temperatur hilft unserem Immunsystem, die Krankheitserreger besser zu bekämpfen. In gewissen Grenzen ist Fieber also eine sinnvolle Reaktion unserer Körperabwehr.

Bis die Körpertemperatur den erhöhten Sollwert erreicht, frösteln wir manchmal oder leiden sogar an Schüttelfrost – unsere Muskeln zittern. Der Körper erzeugt auf diese Weise Wärme.

Messen wir die Temperatur mit einem Fieberthermometer, stellen wir eine erhöhte Temperatur oder Fieber fest.

Senkt das Gehirn den Sollwert irgendwann wieder Richtung Normalwert ab, schwitzen wir oft. Der Grund: Der Körper soll wieder abkühlen. Dazu dient die Schweißproduktion. Der Schweiß verdunstet auf der Haut. Das erzeugt Verdunstungskälte.

Die Körpertemperatur kann im Verlauf einer Infektion wiederholt steigen und fallen. Frösteln und Schwitzen wechseln sich unter Umständen ab. Schwitzen wir nachts verstärkt, spüren wir das als Nachtschweiß.

Bei einer Erkrankung mit Fieber verlieren wir durch Schwitzen Flüssigkeit und Mineralstoffe. Vor allem die Flüssigkeit sollte ersetzt werden. Betroffene sollten also ausreichend trinken, zum Beispiel Mineralwasser.

Bei welchen Infektionskrankheiten kommt es zu Nachtschweiß?

Zahlreiche Infektionskrankheiten können mit Fieber, Schwitzen und Nachtschweiß verbunden sein. Das reicht vom einfachen grippalen Infekt über die Virusgrippe, Covid-19, Pfeiffersches Drüsenfieber, bis hin zu einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis), Tuberkulose, einem Abszess oder einer HIV-Infektion. Besteht der Verdacht auf eine Reisekrankheit wie Malaria, ist eine rasche ärztliche Untersuchung sehr wichtig. Hinter Fieber, Frösteln, Schwitzen oder Nachtschweiß können außerdem auch andere Ursachen stecken als Infektionen. Mehr erfahren Sie im Ratgeber Nachtschweiß.

Fazit: Nachtschweiß kann viele Auslöser haben. Manchmal deutet das Symptom darauf hin, dass unser Immunsystem gerade Krankheitserreger bekämpft. Zahlreiche Infektionskrankheiten sind mit Fieber, Schwitzen oder Nachtschweiß verbunden. Wer Beschwerden wie Schwitzattacken bemerkt, sollte sich ärztlich untersuchen lassen.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.

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Quellen:

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  • Warmbrunn A: Fieber. Pschyrembel Online: https://www.pschyrembel.de/... (Abgerufen am 31.07.2023)
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  • Hollstein G: Nachtschweiß. Pschyrembel online: https://www.pschyrembel.de/... (Abgerufen am 18.07.2023)
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