Verhütungspflaster
Wie wirkt das Verhütungspflaster?
Das hautfarbene Pflaster ist etwa 20 cm2 groß. Es enthält ein künstliches Östrogen (Ethinylestradiol) und ein Gestagen (Norelgestromin). Beide Hormone gelangen kontinuierlich über die Haut ins Blut. Das Präparat wirkt, indem es den Eisprung hemmt und den Schleim im Gebärmutterhals verdickt, so dass Spermien kaum noch durchdringen. Außerdem sorgt es dafür, dass eine eventuell doch befruchtete Eizelle sich praktisch nicht in der Gebärmutter einnisten kann.
Arztgespräch, Untersuchung
Bevor der Gynäkologe einer Frau das Verhütungspflaster verordnet, erkundigt er sich nach bestehenden oder früheren Krankheiten und nach Erkrankungen in ihrer Familie. Außerdem untersucht er die Frau und informiert sie über den Nutzen, die Nebenwirkungen sowie mögliche Risiken der Verhütungsmethode. Eine Schwangerschaft zum Beispiel schließt die Anwendung aus.
Verhütungspflaster: So geht's
Ein Antibabypflaster wird einmal pro Woche fest auf die Haut geklebt, bleibt dort für sieben Tage und wird am achten Tag gewechselt. Nach drei Wochen folgt eine Pause von sieben Tagen. Das pflasterfreie Intervall beginnt also am Tag 22, der neue Pflasterzyklus an Tag 28.
Um Hautreizungen und Rötungen zu vermeiden, sollten Frauen das Pflaster (Patch) abwechselnd an verschiedenen Stellen aufbringen. Gut geeignet: Hüfte, obere Gesäßhälfte, Bauch, Oberarm oder die Fläche oben am Rücken – und zwar überall dort, wo die Kleidung nicht reibt. Nicht auf die Brüste oder entzündete Haut kleben. Die Haut muss gesund sein, trocken, sauber, unbehaart und ungefettet. Über die richtige Entsorgung informiert die Packungsbeilage.
Verhütungspflaster: So geht's
Ein Antibabypflaster wird einmal pro Woche fest auf die Haut geklebt, bleibt dort für sieben Tage und wird am achten Tag gewechselt. Nach drei Wochen folgt eine Pause von sieben Tagen. Das pflasterfreie Intervall beginnt also am Tag 22, der neue Pflasterzyklus an Tag 28.
Um Hautreizungen und Rötungen zu vermeiden, sollten Frauen das Pflaster (Patch) abwechselnd an verschiedenen Stellen aufbringen. Gut geeignet: Hüfte, obere Gesäßhälfte, Bauch, Oberarm oder die Fläche oben am Rücken – und zwar überall dort, wo die Kleidung nicht reibt. Nicht auf die Brüste oder entzündete Haut kleben. Die Haut muss gesund sein, trocken, sauber, unbehaart und ungefettet. Über die richtige Entsorgung informiert die Packungsbeilage.
Vorteile des Verhütungspflasters
Ein Verhütungspflaster empfiehlt sich besonders für Frauen, die häufiger unter Erbrechen und Durchfallerkrankungen leiden. Denn verschiedene Magen-Darmstörungen können die Wirkung der Pille beeinträchtigen. Da die Hormone des Verhütungspflasters über die Haut aufgenommen werden, belasten sie die Leber weniger als in Form von Pillen zum Einnehmen.
Frauen müssen das Pflaster nur einmal pro Woche erneuern, die Pille dagegen täglich schlucken. Das Pflaster bleibt auch im Schwimmbad oder in der Sauna im Allgemeinen verlässlich haften.
Nachteile des Verhütungspflasters
Hautreizungen treten häufiger auf. Bei einem Körpergewicht von mehr als 90 Kilogramm lässt die Zuverlässigkeit der Methode nach. Außerdem ist das Pflaster auf der Haut sichtbar. Nach Überschreiten der siebentägigen Pause ist die Anwenderin nicht mehr sicher vor einer Schwangerschaft geschützt. Dann ist eine zusätzliche Verhütungsstrategie nötig, etwa eine Barrieremethode wie zum Beispiel ein Kondom.
Mit verschiedenen Medikamenten, zum Beispiel einigen Antiepileptika, Mitteln gegen Infektionen oder Präparaten mit Johanniskraut, sind Wechselwirkungen möglich. Dann kann unter anderem die Verhütungssicherheit beeinträchtigt sein. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt informieren. Auch die Apotheke kann Sie beraten.
Nebenwirkungen, Risiken, Gegenanzeigen
Die enthaltenen Hormone beeinflussen den natürlichen Hormonhaushalt der Frau und können verschiedene Nebenwirkungen haben. Das sind zum Beispiel unregelmäßige Blutungen, Brustbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Nachlassen der sexuellen Lust (Libidoveränderungen), Stimmungsschwankungen und Depressionen. Hinweis: Für die Fach- und Gebrauchsinformationen hormoneller Verhütungsmittel (hormoneller Kontrazeptiva, hier: des Verhütungspflasters) sind Warnhinweise vorgesehen (oder bereits aufgenommen worden), die auf ein erhöhtes Suizidrisiko als mögliche Folge von Depressionen aufmerksam machen. Frauen, die Stimmungsschwankungen und depressive Symptome unter der Anwendung eines Kontrazeptivums festellen, sollten sich rasch von ihrem Arzt medizinisch beraten lasssen, auch wenn das Mittel erst vor Kurzem erstmals angewandt wurde.
Zu den – wenn auch seltenen – Risiken gehören außerdem Thrombosen in Venen oder Arterien. Bei einer Thrombose verengt oder verschließt ein Blutgerinnsel das Gefäß, es kann zum Beispiel zu einem Herzinfarkt kommen. Wird das Gerinnsel mit dem Blut fortgespült und verstopft einen anderen Gefäßabschnitt, handelt es sich um eine Embolie. Verschließen etwa Teile aus einem Blutpfropf in einer Beinvene ein Lungengefäß, liegt eine Lungenembolie vor. Gelangt Gerinnselmaterial aus einem Halsgefäß in ein Hirngefäß und verschließt es, ist das eine der möglichen Ursachen für einen Schlaganfall.
Niedrig dosierte Mikropillen, die neben Östrogen ein Gestagen wie Levonorgestrel enthalten, gehören nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu den kombinierten hormonellen Verhütungsmitteln mit dem vergleichsweise niedrigsten Risiko für Venenthrombosen und Embolien (mehr dazu im Beitrag "Die Pille", s. Lesehinweis unten unten). Beim Hormonpflaster zum Beispiel fällt es laut einer 2012 erschienenen dänischen Studie etwa doppelt so hoch aus (Lidegaard et al.: "Venous thrombosis in users of non-oral hormonal contraception: follow-up-study, Denmark 2001-2010", incl. Korrektur Juni 2012). Das erscheint überraschend, da über die Haut eigentlich nur kleine Wirkstoffmengen ins Blut gelangen. Der weitgehend konstante Pegel des Östrogens kann jedoch offenbar die Produktion der Gerinnungsfaktoren in der Leber anregen.
Obwohl Thrombosen unter der hormonellen Verhütung häufiger auftreten, bleiben es letztlich seltene Vorkommnisse. Faktoren wie das Lebensalter, Veranlagung und eine Schwangerschaft sind für das Thromboserisiko bedeutsamer. Trotzdem ist es wichtig, sich mögliche Risiken einer Verhütungsmethode bewusst zu machen und die Wahl wohlüberlegt zu treffen.
Rauchen, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall. Wenn diese Risikofaktoren ausgeprägt sind oder bereits Folgen für die Gesundheit hatten, ist ein Hormonpflaster jeweils nicht geeignet. Ebenso können verschiedene Lebererkrankungen die Anwendung ausschließen. Dasselbe gilt für Frauen mit akuter oder früherer Venenthrombose sowie mit bekannter Thromboseneigung, zum Beispiel bei APC-Resistenz.
Diabetes mellitus mit Gefäßschäden und ausgeprägte Migräne mit Sehstörungen und anderen Beschwerden gehören ebenfalls zu den Gegenanzeigen. Über den Einfluss hormoneller Verhütungsmethoden auf das Krebsrisiko informiert Sie der Beitrag "Die Pille" genauer. Allerdings gehören auch eine bei einer Frau aktuell vorliegende oder vom Arzt vermutete Tumorerkrankung wie zum Beispiel Brustkrebs, Gebärmutterkrebs (Gebärmutterkörper, Gebärmutterhals) zu den Gegenanzeigen.
Wichtig
Frauen sollten mit ihrem Arzt ausführlich klären, ob ein Verhütungspflaster das individuell für sie geeignete Verhütungsmittel ist, welche Nebenwirkungen auftreten können und welche Warnzeichen es bei möglichen Komplikationen gibt.
Verhütungspflaster schützen nicht vor HIV/Aids und anderen, sexuell übertragbaren Krankheiten.
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