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Frau Mroß, Herr Gottschalk, lassen Sie uns übers Altern sprechen.

Gottschalk (lacht): Übers Altern oder übers ­Eitern?

Übers Altern! Uns sind zwar keine Tabus fremd, aber so ins Detail gehen wollten wir dann doch nicht.

Gottschalk: Ach, ich dachte, das würde ganz gut in die Apotheken Umschau passen.

Im Ernst: Haben Sie ein gefühltes Alter?

Mroß: Zwischen 50 und 55.

Das können Sie so genau sagen?

Mroß: Letztens beim Detoxen haben die Ärzte mein biologisches Alter ausgerechnet. Da kam das heraus.

Gottschalk: Mein biologisches Alter ist 14, also im pubertären Bereich.

Mroß: Wenn man mit Rückenschmerzen aufwacht, dann denkt man, man ist 70. Und wenn sie am nächsten Morgen weg sind, fühlt man sich wieder wie 16. Natürlich verändert sich auch das Hautbild mit der Zeit. Die Lachfalten bleiben irgendwann.

Gottschalk: Ich hoffe natürlich, dass sich die Lachfalten bei dir an meiner Seite eher vermehren.

Mroß (lacht): Damit kann ich gut leben.

Herr Gottschalk, Sie haben in Ihrem Buch „Herbstbunt“ geschrieben, dass Sie bislang bekennender Verdränger waren, was Ihre Gesundheit angeht …

Mroß: Ist er immer noch!

Gottschalk: Na klar. Ich will mit meinem Elend anderen Menschen möglichst wenig auf den Geist gehen. Aber heute ist es ja so, dass jeder seine Wehwehchen wie eine Monstranz vor sich herträgt und, vor allem im Netz, dafür auch noch gelobt und geliebt wird. Heute bist du ohne Laktoseintoleranz ja schon fast unsensibel.

Apropos Körpergefühl: Können Sie die Signale Ihres Körpers gut wahrnehmen?

Mroß: Ich bin sogar sehr gut darin. Ich glaube, meinen Körper besser zu verstehen als viele Ärzte!

Gottschalk: Mein Körper hatte es sich ­bereits abgewöhnt, Signale auszusenden. Ich hör eh nicht drauf. Aber seit ich mit Karina zusammen bin, meldet er sich wieder.

Mroß: Ich bin ganz sensibel und kann auch bockig werden, wenn man mich nicht ernst nimmt. Und mittlerweile ist es so, dass ich auch bei Thomas schon reinhöre.

Dank Ihres Instagram-Profils, Herr Gottschalk, wissen wir, dass Sie gerne wandern, Golf spielen und veganer Wurst nicht ganz abgeneigt sind. Früher haben Sie Gummibärchen im Fernsehen gegessen. Ist das Ihr Einfluss, Frau Mroß?

Mroß: Ich befürchte, ja! Ich habe jetzt gesagt: Wir essen mal weniger Fleisch, zwei- bis dreimal die Woche Fisch und abends weniger Kohlenhydrate. Seit Neuestem versuche ich auch, Kuhmilch zu ersetzen, etwa durch Kokosmilch.

Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, scheinen Sie noch nicht ganz überzeugt zu sein, Herr Gottschalk …

Gottschalk: Ach, ich habe ja zwei Seelen in meiner Brust. Die eine sagt: „Lass mich in Ruhe mit dem ganzen Kram und bleibe mir mit deiner Kokosmilch vom Leibe!“ Ich ­habe früher eine Pizza für zwei Personen gegessen, da hat der Kellner geguckt, ob ich einen Hund unterm Tisch habe, so schnell war die weg. Andererseits merkst du ­irgendwann, dass dir bestimmte Dinge nicht mehr so guttun. Und ich habe auch dazugelernt: Wenn man gesund alt werden will – und mit ihr an meiner Seite will ich das –, muss man was machen. Das unterschätzt man als junger Mensch. Ich habe ihr jedenfalls versprochen, dass ich ein ­moseshaftes Alter erreichen werde.

Mroß: 95 schaffst du locker.

Gottschalk: Sagen wir 93, dann hätte ich noch 20 Jahre. Die Wahrheit ist aber: Ich trinke meinen Cappuccino und denke gar nicht daran, nach Milchersatz zu fragen.

Aber Sie legen schon mehr Wert auf einen gesunden Lebensstil als früher?

Gottschalk: Ja klar, wenn du die 70 hinter dir hast, fängst du an zu rechnen, wenn du noch ein paar Jahre durchhalten willst. Ich bin ehrlich: Ich glaube nicht an diese ganzen Ausräucherungs- und Yoga-Weisheiten. Aber mit Karina mache ich so ­Sachen, die ich früher nie gemacht hätte.

Zum Beispiel?

Mroß: Neulich waren wir bei einem singenden Schamanen, zur Entspannung.

Gottschalk: Ja, entspannen konnte ich da ganz gut. Es stört mich nicht, wenn da einer in seiner Klangschale rührt.

Mroß: Und der hat toll gesungen!

Gottschalk: Ja, der hat gut gesungen, das muss ich auch sagen. Aber innerlich habe ich natürlich schon ein bisschen gelacht.

Was tun Sie denn beide ganz konkret, um gesund zu bleiben?

Gottschalk: Rosi Mittermaier – Gott hab sie selig – hat mir Nordic Walking empfohlen. Es ist schon ein Unterschied, ob du so vor dich hin latschst oder mit Stöcken unterwegs bist und deine Muskeln mittrainierst. Und für mich als alten Buddy von Arnold Schwarzenegger sind Muskeln natürlich schon etwas, wo ich sage: Da siehst du ­wenigstens, dass du was tust. Ich hätte ­natürlich auch gerne eine schlankere Taille. Da arbeiten wir noch dran.

Mroß: Unser Tag startet morgens mit ­einem Proteinshake und frischen Früchten. Und wir machen täglich Sport. Wir trainieren im Fitnesscenter, zu Hause oder im ­Hotel. ­Jeden Tag anderthalb Stunden. Nur sonntags nicht, da walken wir.

Und gibt es auch Tage, an denen Sie sich überwinden müssen?

Mroß (lacht): Jeden Tag!

Gottschalk: Ich latsche immer hinterher.

Mroß: Wir sind da wie alle anderen auch. Wir wachen morgens auf und prüfen erst mal, ob uns nicht irgendwas wehtut, damit wir sagen können: Heute lieber kein Sport. Aber wir gehen dann trotzdem.

Sie motivieren sich also gegenseitig?

Mroß: Absolut.

Gottschalk: Ich habe mit Karina ja auch ­eine gewisse Verpflichtung: Sie sieht so toll aus für ihr Alter und ich will ja nicht, dass da so ein alter Trottel an ihrer Seite rumhängt. Den Trottel kriege ich natürlich nicht mehr weg, aber das Altern kann ich vielleicht schon ein bisschen aufhalten.

Jeden Tag mindestens 90 Minuten Sport: Karina Mroß und Thomas Gottschalk beim Fitness-Training.

Jeden Tag mindestens 90 Minuten Sport: Karina Mroß und Thomas Gottschalk beim Fitness-Training.

Gibt es denn auch etwas, was Sie dem anderen zuliebe machen, obwohl Sie selbst eigentlich keine Lust haben?

Mroß: Thomas hasst Stretching. Jedes Mal, wenn ich sage: „Jetzt noch 20 Minuten“, verdreht er die Augen. Aber dafür hat er mir das Nordic Walking beigebracht. Ich fand das als Joggerin anfangs ja etwas ­albern. Da kam ich mir immer so alt vor. Aber mittlerweile bin ich total überzeugt und wandere nur noch mit den Stöcken.

Sie beide trennen zwölf Jahre …

Gottschalk: An manchen Tagen 15, an manchen acht, das ist unterschiedlich. Ich rechne nie mit.

Mroß: Das Thema Alter kommt bei uns tatsächlich immer auf, wenn wir auf einem Event waren. Wahnsinn, da begegne ich Menschen, die ich früher schon getroffen habe, aber gar nicht mehr wiedererkenne, so haben die an sich rumbasteln lassen. Mit Fillern im Gesicht siehst du nicht jünger, sondern komplett anders aus. Das finde ich ganz schrecklich.

Das wäre für Sie ein absolutes No-Go?

Mroß: Das würde ich nie machen. Ich finde, die Kosmetik bietet heute so viel. Man kann so viele Behandlungen machen, ohne massiv einzugreifen. Ich gehe regelmäßig zur Kosmetikerin und ­Thomas muss manchmal mit.

Gottschalk: Ich gehe zur Pediküre und zur Maniküre, so weit hat sie mich schon ­gebracht.

Bester Laune: Unsere Redakteurinnen Nadja Katzenberger (rechts) und Julia Schulters (2. v. rechts) trafen Karina Mroß und Thomas Gottschalk in Köln.

Bester Laune: Unsere Redakteurinnen Nadja Katzenberger (rechts) und Julia Schulters (2. v. rechts) trafen Karina Mroß und Thomas Gottschalk in Köln.

Frau Mroß, Sie standen früher nicht in der Öffentlichkeit. Durch Ihre Beziehung zu ­Thomas Gottschalk hat sich das schlagartig geändert. Empfinden Sie das auch manchmal als Druck, was Ihr Aussehen betrifft?

Mroß: Es ist vor allem ein Schminkdruck. Ich schminke mich jetzt öfter als früher. Wenn wir abends essen gehen, weiß ich ganz genau, dass an den anderen Tischen über uns getuschelt wird.

Gottschalk: Es ist natürlich auch für mich eine Herausforderung, mit einer hübschen Frau an meiner Seite irgendwo reinzukommen. Früher dachte ich immer: Na gut, von vorne sehe ich mich im Spiegel, von der Seite guckt eh keiner. Aber sie ist eine Perfektionistin und sagt manchmal: „Schatz, kann ich da ­hinten noch mal was ­zurechtmachen?“

Mroß: Weil ich ganz genau weiß, wir gehen vier Meter und dann kommen die ersten Selfies.

Am 25. November um 20.15 Uhr moderiert ­Thomas Gottschalk zum letzten Mal „Wetten, dass..?“ – live aus Offenburg im ZDF.

Gemeinsam mit Victoria Swarovski präsentiert er außerdem am
2. Dezember „Disney100 – die große Jubiläumsshow“ um 20.15 Uhr auf RTL.

Wie groß war die Herausforderung für Sie, so plötzlich im Rampenlicht zu stehen?

Mroß: Na ja, ich habe ja 30 Jahre lang beim Fernsehen ­gearbeitet. Ich war vielleicht nicht diejenige, die fotografiert wurde. Aber das war für mich keine komplett fremde Welt. Ich wusste schon, was da auf mich zukommt.

Gottschalk: Es ist ja auch nicht so, dass ich dem Jugendwahn erlegen bin und eine jugendliche ­Influencerin über die Absperrung am roten Teppich gezogen ­hätte. Karina ist jenseits der 60, was man gar nicht glaubt, wenn man sie anschaut. Aber dadurch hat die Nation mir das auch nicht übel genommen. Es gibt ja Frauen, die durch eine solche Beziehung gerne selbst berühmt ­werden wollen. Die werden dann nach zwei Jahren auch Moderatorin oder zumindest Ohrring-­Designerin. Aber die Gefahr besteht bei Karina Gott sei Dank ja nicht. Wir passen einfach gut zusammen.

Mroß (lacht): Nein, Schatz, die besteht bei mir ganz ­bestimmt nicht.

Gottschalk: Aber wir haben es zumindest gemeinsam in die Apotheken ­Umschau ­geschafft.