Vor allem im Frühling sind Hobbygärtner voller Elan: Verdorrte Pflanzentriebe abschneiden, Blumenzwiebeln eingraben, die ersten Primeln oder Osterglocken in den Blumentopf setzen.

Wer im Garten arbeitet, kann sich allerdings schnell verletzen. Die dreckige Gartenschere, die Dornen am Rosenstock oder ein Holzsplitter am Gartenzaun prädestinieren für Ritzer und Schrammen. Die Gefahr dabei: Durch kleinste Bagatellverletzungen können Tetanusbakterien in die Wunde gelangen.

Ursachen: Was führt zu Tetanus?

Wundstarrkrampf, wie Tetanus auch heißt, wird durch den Erreger Clostridium tetani hervorgerufen. Das Bakterium kommt vor allem in der Erde vor und bildet Sporen, die äußert widerstandsfähig sind und im Erdreich jahrelang überleben können. Auch im Kot von Tieren oder in Staub finden sich die Sporen. Typischerweise infizieren sich Menschen jedoch durch Nägel, Messer, Werkzeuge, Holzsplitter oder Dornen, an denen die Sporen heften.

Wie sehen die Symptome aus?

Gelangen die Sporen in eine kleine Wunde, vermehren sie sich dort. Dabei bilden die Bakterien zwei Giftstoffe (Toxine): Tetanolysin und Tetanospasmin. Letzteres wandert in die Nervenbahnen und löst schwere Krämpfe aus. Infizierte können den Mund nicht mehr richtig öffnen und lächeln eigenartig. Später greifen die Muskelspasmen auf den ganzen Körper über. Dazu können Symptome wie Schweißausbrüche kommen.

Behandlung: Was hilft gegen Tetanus?

Der Arzt stellt die Diagnose Tetanus meist anhand der eindeutigen Symptome. Dann muss er schnell handeln, denn in 20 bis 50 Prozent der Fälle verläuft eine Tetanus-Infektion tödlich. Der behandelnde Arzt muss die Wunde chirurgisch versorgen. Er entfernt dabei mit einem Skalpell möglichst vollständig das verschmutzte Gewebe. Gleichzeitig bekommt der Patient Antikörper verabreicht, die gegen das Toxin des Erregers gerichtet sind und diesen unschädlich machen sollen. Antibiotika eliminieren zwar nicht die Giftstoffe, die der Keim freisetzt, können aber das Bakterium an sich abtöten.

Vorbeugen: Eine Impfung schützt vor Wundstarrkrampf

Während Tetanus in afrikanischen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt, kommt es in Deutschland nur selten zu einer Infektion. Denn die meisten Menschen sind hierzulande dagegen geimpft. Die Grundimmunisierung beginnt im Säuglingsalter. Ist das Baby älter als zwei Monate, bekommt es normalerweise die erste Tetanusimpfung – meist in Kombination mit anderen Impfstoffen. Darauf folgen drei weitere Impfungen. Die erste Auffrischimpfung sollten Fünf- bis Sechsjährige erhalten, die zweite findet im Alter von neun bis 17 Jahren statt. Ab da müssen Erwachsene die Impfung alle zehn Jahre wiederholen. Nur so bleibt der Schutz erhalten.

Tipp: Überprüfen Sie im Impfpass, wann Sie sich das letzte Mal gegen Tetanus haben impfen lassen. Liegt dies bereits länger als zehn Jahre zurück, dann sollten Sie einen Termin beim Arzt ausmachen.

Bild

Beratende Expertin: Susanne Glasmacher, Robert Koch-Institut, Berlin

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

Quellen:

Robert Koch-Institut (RKI): Tetanus. Online: http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/T/Tetanus/Tetanus.html (Abgerufen am 16.04.14)