Bänder: Stabilisatoren des Skeletts

Umknicken beim Laufen ist eine häufige Ursache von Bänderverletzungen
© W&B/Bernhard Huber
Der Körper dreht sich weiter, das Knie bleibt stehen. Dieser Belastung hält auch ein gut trainiertes Knie oft nicht stand. Einen Kreuzbandriss (eine Kreuzbandruptur) – die mögliche Folge eines solchen Bewegungsfehlers – fürchten Laien wie Sportler. Bedeutet er doch in der Regel eine längere Verletzungspause und schlimmstenfalls eine Operation.
Wie die Bänder unsere Gelenke stabilisieren
Doch was sind eigentlich die Bänder, die hinter solch langwierigen Verletzungen betroffen sind? Sie bilden mit Muskeln, Sehnen und Knochen den Bewegungsapparat. Die Muskeln laufen in bindegewebige, derbe Strukturen aus, die Sehnen. Mit diesen sind sie an den Knochen befestigt. Über die Bänder dagegen sind die Knochen direkt miteinander verbunden.
Sie bestehen aus Bindegewebe und halten die einzelnen Knochen in einer stabilen Lage zueinander. So stabilisieren das Sprunggelenk drei Außenbänder, zwei Innenbänder und ein vorderes und hinteres sogenanntes Syndesmosen-Band. Das Knie halten zwei Kreuzbänder und zwei Seitenbänder zusammen.
Häufige Schäden an den Bändern
Von Bänderverletzungen beim Sport sind gerade Knie und Sprunggelenk oft betroffen. Es gibt aber auch Bandverletzungen an der Hand, wie zum Beispiel den Skidaumen. Bei Bandverletzungen ist es oft schwierig, zu unterscheiden, ob eine Dehnung, eine Zerrung oder ein Riss vorliegt. Immer sollte daher ein Arzt eine Bänderverletzung beurteilen. Er kann das Ausmaß einschätzen und prüfen, ob auch Knorpel oder Knochen in Mitleidenschaft gezogen sind.
Unbehandelt kann eine Bänderverletzung erhebliche Folgen haben. Die Gelenke bleiben möglicherweise über lange Zeit instabil, weitere Verletzungen oder Schädigungen können entstehen.
Selten, zum Beispiel bei einem Riss des vorderen Kreuzbandes, ist eine operative Wiederherstellung des Bandes notwendig. Als Ersatzmaterial dient in diesem Fall oft ein Teil der Kniescheibensehne (Patellasehne) oder einer Sehne aus dem Oberschenkel. Meist reichen Ruhigstellen und eine gute Nachbehandlung. Bei einem Kreuzbandriss besteht diese zum Beispiel aus Krankengymnastik und Koordinationstraining.