Hilfe bei kleinen Augenleiden
Was tun beim Gerstenkorn?
Ähnelt einem eitrigen Pickel am Augenlid.
Das kann dahinterstecken: In der Regel harmlose, bakterielle Entzündung einer Talgdrüse.
Das hilft: Als Erste-Hilfe-Maßnahme einen sauberen Waschlappen mit warmem Wasser tränken, gut auswringen und für zehn Minuten auflegen.
Auch eine Bestrahlung mit der Rotlichtlampe (Abstand etwa 50 Zentimeter) kann helfen, dass sich das Gerstenkorn öffnet, der Eiter abfließt. Linderung kann eine desinfizierende Augensalbe bringen – fragen Sie Ihren Apotheker. Auf keinen Fall versuchen, das Gerstenkorn auszudrücken. Das kann die Entzündung verschlimmern.
Der Arzt kann antibiotische Augensalben und -tropfen verschreiben. Oft Probleme mit Gerstenkorn? Der Arzt muss dann eine Grunderkrankung ausschließen.
So vorbeugen: Nicht unnötig in oder an die Augen fassen. Oft Hände waschen.
Wenn der Lidrand geschwollen ist
Nach dem Aufstehen ist ein Lidrand geschwollen, gerötet, tut weh.
Das kann dahinterstecken: Verschiedene Ursachen sind möglich: Hautkrankheiten wie Rosacea, Neurodermitis, eine Störung der baktierellen Besiedlung der Augenoberfläche bis hin zu einer Fehlfunktion der Meibomdrüsen. Sie sitzen am Lidrand und produzieren ein öliges Sekret, das Bestandteil des Tränenfilms ist.
Das hilft: Bei unbekannter Ursache bitte erst zum Augenarzt gehen.
So vorbeugen: Tägliche Lidrandpflege. Mit sauberen Händen kreisförmig die Haut am Wimpernansatz des Unter- und Oberlids massieren. Pflegende Augensalbe mit streichenden Bewegungen von innen nach außen auftragen.
Daneben gibt es spezielle Lidrandpflegetücher für diesen Bereich. Make-up? Jeden Abend penibel abschminken – in der Apotheke sagt man Ihnen, was es zu beachten gibt.
Das tun, wenn das Auge ständig tränt
Besonders im Freien laufen die Tränen herunter, man muss permanent tupfen.
Das kann dahinterstecken: Eine mögliche paradoxe Symptomatik bei zu trockenen Augen. Ist die oberste Schicht des Tränenfilms gestört, wird zu wässrige Tränenflüssigkeit produziert. Überschüssige Tränen laufen über die Lidkante.
Häufig stellt der Augenarzt eine falsche Zusammensetzung des Tränenfilms fest. Fehlt die oberste, fetthaltige Schicht, verliert dieser seine Stabilität.
Das hilft: Augenarzt muss erst die Ursache feststellen. Medikamente, darunter manche Betablocker, Antidepressiva, Neuroleptika, können Auslöser sein. Auch entzündliche Prozesse, Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma möglich. Bei leichten Beschwerden helfen spezielle Tropfen und Gele aus der Apotheke, die Lipide enthalten und die Tränenschicht stabilisieren.
So vorbeugen:Oft lüften bei trockener Heizungsluft. Augen wenig schminken. Besser Brille anstatt Kontaktlinsen tragen. Draußen Sonnenbrille tragen: Gute schützen durch ihre getönten, bruchsicheren Gläser vor UV-Strahlen – gebogene, große Fassungen zugleich vor Wind und Schnee, der reflektiert.
Hilfe- das Auge ist rot!
Das Weiße im Auge ist gerötet.
Das kann dahinterstecken: Ein kleines Blutgefäß in der Bindehaut ist geplatzt. Ursache kann eine Mücke oder ein Staubkörnchen sein, das ins Auge geraten ist. Oft fehlt dem (trockenen) Auge schlicht Tränenflüssigkeit, sodass die Augenoberfläche gereizt ist.
Ein rotes Auge kann aber auch infolge einer Allergie oder Infektion mit Keimen auftreten. Kommen weitere Beschwerden wie Übelkeit oder Sehstörungen hinzu, kann die Augenoberfläche verletzt sein. Sofort zum Arzt gehen!
Das hilft: Je nach Auslöser: Staub, Mücke vorsichtig entfernen, das klappt gut mit Hineinträufeln von Augentropfen oder dem Anwenden einer Augenspüllösung. Bei trockenen Augen in der Apotheke nach Tränenersatzmittel fragen.
Bei Allergien helfen antiallergische Augentropfen, bei einer Infektion mit Bakterien oder Viren antibakteriell oder antiviral wirkende Augentropfen und Augensalben – beides vom Arzt.
So vorbeugen: Im Freien eine gute Sportbrille tragen. Trockenem Auge vorbeugen: den Augen Ruhe gönnen, an die frische Luft gehen. Trä- nenersatzmittel nutzen, Lidrand pflegen.
Tipps bei geschwollenem Tränensack
Zwischen Auge und Nasenwurzel zeigt sich eine Schwellung. Das Auge tränt, es tritt eitriges Sekret aus.
Das kann dahinterstecken: Bakterielle Entzündung des Tränensacks infolge einer akuten oder chronischen Verengung oder Verstopfung des Tränenkanals. Kann etwa im Rahmen eines grippalen Infekts auftreten. Das hilft:Eine Sache für den Arzt, da die Entzündung wandern kann. Entzündungshemmende Arzneien, spezielle Augensalben oder ein Antibiotikum in Tablettenform können helfen. So vorbeugen: Tägliche Lidrandpflege. Bei einer Erkältung für flüssiges Sekret sorgen: ausreichend trinken, inhalieren, abends Nasenspray oder Inhalierstift mit ätherischen Ölen nutzen.
Der Berufsverband der Augenärzte empfiehlt Älteren regelmäßig einen Augencheck, selbst wenn man keinerlei Beschwerden hat: