Insulin glargin: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen
Wann wird Insulin glargin eingesetzt?
Menschen mit Diabetes stellen häufig nicht genug oder gar kein eigenes Insulin her. Insulin glargin ist dem körpereigenen Insulin strukturell sehr ähnlich. Es hilft, Zucker aus dem Blut in Zellen zu transportieren, vor allem in Zellen der Muskeln, der Leber und des Fettgewebes. Insulin glargin wirkt während 24 Stunden und damit länger als das körpereigene Insulin. Es wird deshalb als Grundbedarf in der Regel nur einmal täglich gespritzt.
Wie wirkt Insulin glargin?
Wechsel- und Nebenwirkungen
Eine der häufigsten Nebenwirkungen von Insulin glargin ist das erhöhte Risiko für einen Unterzucker. Daher ist es wichtig, die regelmäßigen Blutzuckerkontrollen einzuhalten. Außerdem kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Auch ein Hautausschlag am ganzen Körper ist möglich. Der Grund dafür kann eine Allergie oder Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff oder die Hilfsstoffe im Medikament sein. Diese tritt aber sehr selten auf. Die behandelnde Ärztin oder der Arzt wechselt dann das Präparat.
Es gibt Medikamente, die den Insulinbedarf erhöhen oder vermindern können. Wer zusätzlich zur Therapie mit Insulin glargin Medikamente wie blutzuckersenkende Tabletten oder beispielsweise ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck einnimmt, muss gegebenenfalls die Insulindosis verringern. Eine regelmäßigere Kontrolle des Blutzuckers als gewöhnlich ist zumindest zu Therapiebeginn notwendig. Über eine Dosisanpassung sprechen Sie unbedingt mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.
Was ist bei der Anwendung zu beachten?
- Das langwirksame Insulin immer zur gleichen Uhrzeit spritzen. Ob morgens oder abends ist nicht relevant, sofern es immer nach etwa 24 Stunden gespritzt wird.
- Achtung bei Erbrechen, Durchfall oder ausgelassener Mahlzeit. Das kann einen Unterzucker verursachen. Messen Sie regelmäßiger als gewöhnlich Ihren Blutzuckerspiegel.
- Für jede Injektion eine neue Nadel verwenden. Die Nadeln des Insulinpens nutzen sich beim Einstich ab. Das kann zu Gewebeschäden führen, die die Insulinaufnahme behindern.
- Vorsicht mit Alkohol während der Insulin-Therapie. Einerseits hemmt Alkohol die körpereigene Zuckerherstellung in der Leber und kann so einen Unterzucker begünstigen. Andererseits können die Kohlenhydrate im Alkohol einen zu hohen Zucker hervorrufen.
Quellen:
- compendium.ch: Lantus Inj Lös 100 E/ml SoloStar, Fachinfo. Compendium.ch: https://compendium.ch/... (Abgerufen am 07.09.2022)
- Dr. Isabelle Viktoria Maucher (Apothekerin): Insulin glargin. Gelbe Liste: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 22.09.2022)
- Hans Hauner: Insulin glargin – das erste lang wirkende Insulinanalogon: Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung mit 10 258 Patienten. Dtsch Arztebl 2003; 100(46): A-3022 / B-2508 / C-2350: https://www.aerzteblatt.de/... (Abgerufen am 20.09.2022)
- Krichbaum M, Kulzer B: Klinische Endokrinolgie und Soffwechsel. Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian: https://www.kup.at/... (Abgerufen am 14.09.2022)
- Claudia Borchard-Tuch: Geringeres Hypoglykämierisiko mit neuem Insulin glargin. ARS MEDICI 2016: https://www.rosenfluh.ch/... (Abgerufen am 13.09.2022)