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Was gegen Kopfschmerzen hilft, kommt ganz auf deren Ursache an. Deswegen muss man die eigentlich erst einmal kennen, bevor man die Schmerzen behandeln kann. Manchmal ist die Ursache recht offensichtlich: Zu viel Alkohol am Vortag oder aber eine Grippe. Ist nicht so klar, was die Kopfschmerzen auslöst, kann der Arzt oder die Ärztin helfen.

Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

Treten Kopfschmerzen zum ersten Mal auf, verstärkt sich ein bekannter Kopfschmerz oder verändert er sonst seinen Charakter merklich, muss unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin eine gefährliche Ursache ausschließen.

Auch ein Wirkverlust bislang helfender Medikamente, neu hinzukommende Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen, eine Wesensänderung, erst recht Bewusstlosigkeit (Notfall!) bedürfen schnellstmöglich der Diagnose und Therapie.

Bei wiederkehrenden Kopfschmerzen sollte ein Arzt oder eine Ärztin den Grund klären, bevor man zu Selbsthilfemaßnahmen oder freiverkäuflichen Arzneimitteln aus der Apotheke greift.

Das ist auch wichtig, weil sich manche Kopfschmerzarten ursächlich behandeln lassen. Steckt etwa eine bakterielle Hirnhautentzündung hinter den Schmerzen, braucht es eine Behandlung mit Antibiotika. Mittel, die bei dem einen Kopfschmerz lindernd wirken, können bei anderen Kopfschmerzarten außerdem kontraproduktiv, manchmal sogar gefährlich sein. Das gilt auch für Schmerzmittel – sie können sogar selbst eine Kopfschmerzform auslösen – den sogenannten Medikamentenkopfschmerz. Im Zweifel fragen Sie daher immer einen Arzt oder eine Ärztin.

10 Tipps, was bei bestimmten Kopfschmerzarten helfen kann:

  1. Genügend essen und trinken. Manchmal bekommt man Kopfschmerzen, weil man zu wenig gegessen hat und in Unterzucker gerät oder weil einem Flüssigkeit fehlt.
  2. Ruhe suchen. Das hilft etwa bei Migräne, aber teilweise auch bei Kopfschmerzen bei Infekten. Betroffene können den Raum abdunkeln, ins Bett legen und eventuell sogar schlafen. Verzichten Sie möglichst auf Fernsehen und Tätigkeiten am Bildschirm oder Handy.
  3. Ein fester Tagesryhthmus ist oft bei chronischen Kopfschmerzerkrankungen hilfreich. Achten Sie darauf, immer etwa zur gleichen Zeit aufzustehen und ins Bett zu gehen. Auch Mahlzeiten sollten in etwa zu den selben Zeiten stattfinden und auf keinen Fall ausgelassen werden. Planen Sie genügend Erholungspausen und regelmäßige Bewegung in Ihren Tagesablauf ein.
  4. Reduzieren Sie Stress und Belastungen. Ihr Körper signalisiert Ihnen mit dem Kopfschmerz, dass etwas nicht in Ordnung ist. Hören Sie auf ihn, schonen Sie sich etwas und fragen Sie sich: Was brauche ich jetzt? Was tut mir gut?
  5. Sich an der frischen Luft bewegen, etwa spazieren gehen, kann bei Spannungskopfschmerzen helfen. Migräne-Patientinnen und Patienten hingegen brauchen zum Beispiel ihre Ruhe.
  6. Koffeinhaltige Getränke wie ein Glas Cola oder eine Tasse Espresso empfinden manche als hilfreich[1]. Koffein kann die Durchblutung verändern – manchmal scheint das bereits zu genügen. Allerdings funktioniert es nicht immer und im Übermaß genossen kann Koffein wohl Kopfschmerzen sogar auslösen – ebenso wie sein Entzug bei Menschen, die viel davon konsumieren[2].
  7. Pfefferminzöl auf die Schläfen auftragen – das hilft zumindest einigen bei Spannungskopfschmerzen. Vorsicht: Ein geeignetes Produkt auswählen beziehungsweise sich gegebenenfalls erkundigen, ob es vor der Anwendung verdünnt werden muss. Bei Babys, Kleinkindern und Menschen mit empfindlichen Atemwegen, etwa wegen Asthma, kein Pfefferminzöl einsetzen.
  8. Wärme ausprobieren – falls die Nackenmuskeln gleichzeitig verspannt sind. Etwa in Form eines Schals oder eines vorsichtig erwärmten Kirschkernkissens. Bei offenen Wunden oder bestimmten Erkrankungen von Wärmeauflagen absehen.
  9. Einen kalten Waschlappen auf die Stirn legen – das empfinden viele gerade bei fieberhaften Infekten mit Kopfschmerzen als wohltuend.
  10. Geeignete Schmerzmittel helfen bei vielen Kopfschmerzarten. Wenn Sie Schmerzmittel einnehmen wollen: Klären Sie das gegebenenfalls zuerst mit dem Arzt oder der Ärztin.

In folgenden Fällen ist das unbedingt notwendig:

  • bei Schwangerschaft
  • wenn ein Kind Kopfweh hat
  • nach Unfällen oder Verletzungen
  • wenn Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, ein steifer Nacken, eine Wesensveränderung oder Bewusstseinseintrübung auftreten
  • wenn eine bekannte Kopfschmerzerkrankung sich plötzlich verstärkt oder verändert
  • wenn sie bereits seit drei Tagen hintereinander Schmerzmittel wegen des Kopfwehs eingenommen haben
  • wenn die Kopfschmerzen häufiger als an 10 Tagen im Monat auftreten
  • wenn Medikamente, die bisher geholfen haben, nicht mehr wirken.

Zu einem geeigneten Präparat und der passenden Dosierung lassen Sie sich ebenfalls am besten ärztlich oder in der Apotheke beraten. Bei der Auswahl müssen unter anderem weitere Erkrankungen und das Gewicht berücksichtigt werden. Entscheidend ist es, gleich eine ausreichende Menge Schmerzmittel einzunehmen – aber natürlich sollte die Dosis auch nicht zu hoch sein, das wäre ungesund oder sogar schädlich. Wie groß der Abstand zwischen zwei Schmerzmittelgaben sein sollte, wie oft und wie lange sie das Mittel einnehmen dürfen und was es sonst zu beachten gibt, klären Sie am besten mit dem Arzt, der Ärztin oder in Ihrer Apotheke.

Fazit

Es gibt zahlreiche Selbsthilfetipps gegen Kopfschmerzen. Welche davon im Einzelfall Hilfe versprechen, hängt auch von der Ursache der Schmerzen ab. Diese sollte daher geklärt und eventuell notwendige Behandlungsschritte eingeleitet sein. Bei der Einnahme von freiverkäuflichen Schmerzmitteln gilt es, mit Arzt, Ärztin, Apotheker oder Apothekerin ein geeignetes Präparat auszuwählen und dieses korrekt zu dosieren. Wenn Sie das Gefühl haben, dass bei Ihrem Kopfschmerz gar nichts hilft, ist immer ein Arzt oder eine Ärztin gefragt.


Quellen:

  • [1] Universitätsklinikum Erlangen: Medikamentöse Akuttherapie bei Kopfschmerzen. https://www.uk-erlangen.de/... (Abgerufen am 07.12.2023)
  • [2] Shapiro RE : Caffeine and headaches. In: Current Pain and Headache Reports 01.01.2008, 12: 311-315