Lyme-Borreliose vorbeugen, erkennen und behandeln
Was ist eine Lyme-Borreliose?
Die Lyme-Borreliose, auch Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt, ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Europa. Beim Blutsaugen geben die winzigen Spinnentiere die Erreger, Bakterien der Art Borrelia burgdorferi (Borrelien), an ihr "Opfer" weiter. Menschen können einander nicht anstecken. In Deutschland erkranken jährlich zwischen 60.000 und mehr als 200.000 Menschen an Lyme-Borreliose.
Während der "Zeckensaison" von Frühjahr bis Herbst ist die Ansteckungsgefahr am größten. Doch auch im Winter kommen Zeckenstiche vor und ist eine Übertragung möglich. Mit Borrelien infizierte Zecken findet man auf der nördlichen Halbkugel hauptsächlich zwischen dem 40. und 60. Breitengrad. Sie kommen also in ganz Deutschland vor, sind von Region zu Region jedoch unterschiedlich häufig. In einigen Gebieten Süddeutschlands tragen bis zu 37 Prozent der ausgewachsenen (adulten) Zecken den Borreliose-Erreger in sich. Jüngere Tiere (Larven und Nymphen) sind seltener Krankheitsüberträger. Das Risiko, nach einem Zeckenstich an Borreliose zu erkranken ist insgesamt gering und liegt in Deutschland geschätzt bei 0,3 bis 1,4 Prozent.
Mehr zu Ursachen und Risikofaktoren lesen Sie im Kapitel "So wird die Krankheit übertragen".
Wanderröte ist das häufigste Symptom
Die meisten Infektionen mit Borrelien verlaufen unbemerkt. Nur jeder dritte oder vierte Infizierte entwickelt überhaupt Krankheitszeichen. Meistens zeigt sich die Lyme-Borreliose dann an der Haut. Typisches Erkennungszeichen ist die sogenannte Wanderröte, ein roter Fleck oder Ring um den Zeckenstich, der sich langsam nach außen ausweitet. Manchmal kommen unspezifische grippeähnliche Beschwerden wie Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Fieber dazu. Im übrigen Körper können Borrelien insbesondere das Nervensystem, die Gelenke und selten das Herz befallen.
Mehr zu möglichen Beschwerden und wie die Krankheit verläuft lesen Sie im Kapitel "Welche Symptome kommen vor?".
Behandlung mit Antibiotika
Die Lyme-Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. Je nach Art der Beschwerden und eingesetztem Antibiotikum dauert die Therapie 10 bis 30 Tage. Meist heilt die Infektion unter der Antibiotikatherapie folgenlos aus. Eine durchgemachte Erkrankung verhindert nicht, dass man sich erneut ansteckt. Auch gibt es derzeit keine Impfung gegen die Lyme-Borreliose.
Mehr zur Antibiotikatherapie lesen Sie im Kapitel "Therapie".
Schutz vor Zecken
Wichtig ist, Zecken rasch zu entfernen. Denn je länger eine infizierte Zecke saugt, desto wahrscheinlicher überträgt sie die Erreger. Maßnahmen, die vor den kleinen Blutsaugern schützen, beugen einer Ansteckung vor. So lässt sich auch anderen von Zecken übertragenen Krankheiten vorbeugen – beispielsweise der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Zum Weiterlesen
Namensgeber für die Lyme-Borreliose ist der Ort Lyme im US-Bundesstaat Connecticut, wo das Krankheitsbild in den 1970er-Jahren erstmals mit Zeckenstichen in Verbindung gebracht wurde. 1981 entdeckte der aus der Schweiz stammende US-amerikanische Bakteriologe Willy Burgdorfer den nach ihm benannten Erreger: das Bakterium Borrelia burgdorferi.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.