Prednisolon: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen
Wann wird Prednisolon eingesetzt?
Durch seine unterschiedlichen Wirkungen hilft Prednisolon gegen zahlreiche Beschwerden. Zum Beispiel als Creme bei juckenden Hautausschlägen, als Augentropfen bei Allergien oder als Tabletten bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma.
Wie wirkt Prednisolon?
Prednisolon gehört zur Gruppe der Glukokortikoide und wirkt ähnlich wie das körpereigene Hormon Cortisol.
Welche Nebenwirkungen kann Prednisolon hervorrufen?
Ob und wie stark Nebenwirkungen auftreten, hängt von mehreren Faktoren ab. Bei kurzzeitiger Anwendung in niedrigen Dosen ist die Gefahr von Nebenwirkungen gering. Daher verschreibt man immer die kleinstmögliche Dosis und behandelt so kurz wie möglich.
Bei Langzeitbehandlung mit Tabletten kommt es immer zu Nebenwirkungen, jedoch sind die Ausprägungen sehr individuell. Ein höheres Risiko für starke Nebenwirkungen haben Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen wie hohem Blutdruck oder Übergewicht. Lokal verwendet, etwa in Cremes oder Nasensprays, hat Prednisolon kaum Nebenwirkungen, die den ganzen Körper betreffen.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Prednisolon beeinflusst die Wirkung einiger gleichzeitig eingenommener Medikamente. Die blutzuckersenkende Wirkung mancher Antidiabetika wird vermindert. Nimmt man Ibuprofen oder Diclofenac, steigt das Risiko für Magen-Darm-Blutungen. Falls Sie unsicher sind: Fragen Sie in der Apotheke nach.
Was ist bei der Anwendung zu beachten?
- Prednisolon heilt nicht, sondern lindert die Symptome. Wird es geschluckt, gelangt der Wirkstoff in die Blutbahn und wirkt im ganzen Körper (systemisch). Bei systemischer Therapie wird es daher meist nur kurzfristig angewendet. Danach wird auf eine zielgerichtete Therapie umgestellt.
- Prednisolon morgens einnehmen. Bester Einnahmezeitpunkt: in der Regel zwischen 6 und 8 Uhr. Das soll verhindern, dass die körpereigene Cortisolproduktion gestört wird.
- Geht die systemische Therapie länger als zwei bis drei Wochen, wird sie nicht abrupt beendet, sondern die Dosis schrittweise verringert. Patientinnen und Patienten bekommen dazu ein Schema von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt.
Quellen:
- Vidal MMI Germany GmbH: Gelbe Liste, Pharmaindex online. https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 11.07.2022)
- Mutschler E, Geisslinger G et al. , Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart: Mutschler , Prednisolon. In: Fachbuch 01.01.2013, 10: 387-388
- Lutz Hein, Jens W. Fischer: Taschenatlas Pharmakologie, Prednisolon. In: Fachbuch 01.01.2020, 8: 158-159