Schilddrüsenunterfunktion – kurz zusammengefasst

  • Eine Hypothyreose, wie die Unterfunktion der Schilddrüse medizinisch heißt, liegt vor, wenn weniger Schilddrüsenhormone gebildet werden als der Organismus benötigt
  • Eine chronische Entzündung des Organs ist die häufigste Ursache
  • Die Symptome sind sehr vielfältig, da die Schilddrüse viele Körperfunktionen beeinflusst. Beispiele: Müdigkeit, Gewichtszunahme, Gedächtnisprobleme, trockene Haut
  • Der TSH-Wert, eine Ultraschalluntersuchung sowie gegebenenfalls eine Szintigrafie geben Auskunft, ob eine Unterfunktion vorliegt
  • Um den Hormonmangel auszugleichen, müssen Patienten L-Thyroxin einnehmen – normalerweise lebenslang

Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Produziert die Schilddrüse weniger Hormone, als der Körper braucht, liegt eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vor.

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das sich unterhalb des Kehlkopfes an die Luftröhre schmiegt. Aus Eiweiß und Jod produziert die Schilddrüse das lebenswichtige Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4). Das zweite Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) entsteht im Körper in der erforderlichen Menge aus T4. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen neben dem Stoffwechsel unter anderem Kreislauf, Wachstum sowie unser psychisches Wohlbefinden.

Die Schilddrüsenunterfunktion ist – von Ausnahmen abgesehen – nicht heilbar und muss daher dauerhaft mit Medikamenten behandelt werden. Doch wer seine Tabletten regelmäßig einnimmt, kann dennoch ein ganz normales Leben führen.

Ursachen einer Unterfunktion

Die Ursache kann in einer Störung der Schilddrüse selbst liegen. Selten ist eine Hypothyreose angeboren, meist ist sie Folge eines späteren Verlusts oder der Zerstörung intakten Schilddrüsengewebes, zum Beispiel bei einer Entzündung. Ebenfalls zu einer Hypothyreose kann es kommen, wenn die für die Hormonbildung wichtigen Regelzentren im Gehirn, der Hypothalamus und die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), nicht korrekt arbeiten. Auch schwerer Jodmangel in der Ernährung kann in seltenen Fällen zu einer Unterfunktion führen – meist verbunden mit einer Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf / Struma). Was ein Kropf ist, lesen Sie hier.

Die angeborene Hypothyreose

Eine Unterfunktion kann angeboren sein, was bei etwa einem von 4000 Neugeborenen der Fall ist. Hier ist die Früherkennung von herausragender Bedeutung. Denn nur durch eine Frühbehandlung können bleibende Schäden am Nervensystem des Säuglings, wie zum Beispiel geistige Behinderungen, vermieden werden. In Deutschland ist für alle Neugeborenen deshalb eine Screeninguntersuchung zur Früherkennung vorgeschrieben.

Dabei wird in einem auf Filterpapier getrockneten Bluttropfen der TSH-Wert bestimmt. Die Probenentnahme erfolgt in der Regel um den dritten Lebenstag herum (oft gemeinsam mit der Vorsorgeuntersuchung U2). Durch rasche Therapie kann sich das Vollbild der Erkrankung deshalb nur noch sehr selten entwickeln.

Die angeborene Schilddrüsenunterfunktion kann sich bereits im Mutterleib oder zur Zeit der Geburt auswirken. Meist jedoch machen sich die Anzeichen in den ersten Lebensmonaten bemerkbar. Typisch sind dann eine verminderte Aktivität und Bewegungsarmut der Neugeborenen, eine Trinkschwäche, eine vergrößerte Zunge und eine verlängerte Neugeborenengelbsucht. Nicht oder zu spät behandelt kann es zu Entwicklungsstörungen an Knochen (Kleinwuchs) und Nervensystem (Gehirn) kommen. Man spricht dann von Kretinismus.

Die Ursachen der angeborenen Schilddrüsen-Unterfunktion sind:

  • Das Fehlen der Schilddrüse
  • Veränderung des Schilddrüsengewebes mit Funktionsverlust
  • Störungen der Schilddrüsenhormonproduktion
  • Schädigung der kindlichen Schilddrüse während der Schwangerschaft im Mutterleib (etwa durch schweren Jodmangel, Schilddrüsenunterfunktion der Mutter oder eine 131-Radiojodtherapie)

Entzündungen der Schilddrüse: Hashimoto- und postpartale Thyreoiditis

Im Erwachsenenalter ist eine chronische Schilddrüsenentzündung die häufigste Ursache für die Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion. Hierbei liegt in der Regel eine Autoimmunerkrankung mit der Bezeichnung Hashimoto-Thyreoiditis zugrunde.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen des Menschen. Betroffen sind davon vor allem Frauen ab dem 40. bis 50. Lebensjahr. Der Körper sieht die eigene Schilddrüse dabei fälschlicherweise als fremdes Gewebe an und beginnt, Antikörper gegen sie zu produzieren. Durch die folgende chronische Entzündung wird Schilddrüsengewebe zerstört. Nach Wochen, meist sogar erst nach Jahren, entwickelt sich daraus schleichend eine Schilddrüsenunterfunktion mit anfangs nur geringen, harmlosen Beschwerden. Die Erkrankung verläuft chronisch, ist also nicht heilbar. Die Symptome können durch die Therapie jedoch völlig behoben werden.

Zu einer Sonderform der Schilddrüsenentzündung kommt es bei vier bis zehn Prozent aller Frauen nach der Entbindung (postpartale Thyreoiditis). Die Folge ist häufig eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion. Diese Entzündung heilt bei 50 Prozent der erkrankten Frauen ohne bleibende Folgen wieder aus. Die übrigen 50 Prozent entwickeln langfristig eine chronische Autoimmunentzündung der Schilddrüse mit Hypothyreose.

Medizinische Maßnahmen

Liegt eine Überfunktion der Schilddrüse vor oder eine Kropfbildung, so können die dagegen gerichteten medizinischen Maßnahmen ungewollt auch eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen. Zu diesen Maßnahmen gehören:

  • zu hoch dosierte Medikamente, welche die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen (Thyreostatika)
  • eine Radiojodtherapie
  • die Entfernung der Schilddrüse oder von Teilen davon
  • eine Röntgenbestrahlung der vorderen Halsregion bei Krebs

Erkrankte Regelzentren: TRH, TSH

In seltenen Fällen kommt es zu einer Unterfunktion, weil die übergeordneten, regulierenden Hirnregionen erkrankt sind. Zwei Zentren im Gehirn steuern die Produktion und Verteilung der Schilddrüsenhormone. Zum einen der im Zwischenhirn liegende Hypothalamus mit seinem Thyreotropin-releasing-Hormon (TRH). TRH fördert Bildung und Abgabe von TSH. Zum anderen die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) mit ihrem Thyroidea-stimulierenden-Hormon (TSH), das die Schilddrüse dazu anregt, ihre Hormone zur produzieren und freizusetzen.

Ist die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) die Ursache für die Schilddrüsenunterfunktion, produziert sie zu wenig des Hormons TSH, das die Schilddrüse anregt. Die Folge: Die Schilddrüse wird nicht genügend stimuliert und stellt ihrerseits zu wenig Hormone her. Diese Form ist sehr selten.

Auch der Hypothalamus kann gestört sein, was eine Art Domino-Effekt auslöst. Denn diese Hirnregion produziert den Botenstoff TRH. TRH fördert Bildung und Abgabe von TSH. TSH schließlich regt die Schilddrüse zur Bildung ihrer eigenen Hormone an. Diese Form der Unterfunktion ist noch seltener.

Symptome: Vielfältig und unspezifisch

Charakteristisch für eine Schilddrüsenunterfunktion ist ihr schleichender, lang anhaltender Verlauf. Sie verursacht vor allem zu Beginn nur geringe Beschwerden und wird daher nicht selten erst spät erkannt. Bei älteren Menschen machen sich meist nur einzelne Symptome, wie eine erhöhte Kälteempfindlichkeit sowie eine verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bemerkbar – was oft mit normalen, altersbedingten Veränderungen verwechselt wird.

Der Mangel an Schilddrüsenhormonen wirkt sich auf verschiedenste Körperorgane, auf unser Nervensystem und auf unsere Psyche aus. Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind:

  • Kälteempfindlichkeit
  • Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit
  • Verlangsamte Reflexe
  • Gedächtnisschwäche, depressive Verstimmungen
  • Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte (vor allem Cholesterin, insbesondere das LDL-Cholesterin kann erhöht sein)
  • Muskelschwäche, Muskelsteifigkeit und Schmerzen
  • Kühle und blasse trockene Haut
  • Myxödeme: Teigige Schwellung des Unterhautbindegewebes, vor allem an den Armen und Beinen und im Gesicht. Betroffene wirken "aufgeschwemmt".
  • Spröde, brüchige Haare, vermehrter Haarausfall
  • Brüchige Nägel
  • Heisere, tiefe Stimme, langsame, verwaschene Sprache
  • Chronische Verstopfung
  • Eventuell ein Kropf (Struma)
  • Flüssigkeitsansammlung in den Augenlidern (Lid-Ödeme)
  • Unregelmäßige Monatsblutung bei Frauen, unerfüllter Kinderwunsch oder reduzierte Empfängnisfähigkeit
  • Verminderung des sexuellen Lustempfindens und der Potenz bei Männern
  • Bei schwerer, lang bestehender und unbehandelter Schilddrüsenunterfunktion können verlangsamter Herzschlag, erniedigter und speziell ein erhöhter diastolischer Blutdruck (zweiter Blutdruckwert) auftreten. Die Herzkranzgefäße können verkalken und es kann zu einer Herzmuskelschwäche oder einem Herzbeutelerguss kommen

Diese interaktive Grafik zeigt, welche Körperfunktionen die Schilddrüse beeinflusst und welche Auswirkungen eine Über- und Unterfunktion haben:

Regulation der Schilddrüsenfunktion:

Schilddruesen

Psyche

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Unruhe, Reizbarkeit, Gefühlsschwankungen, Aggressivität

Unterfunktion:
depressive Verstimmungen, bei Müdigkeit Konzentrationsschwäche

Augen

Auswirkungen bei

Überfunktion:
glänzende Augen, häufige Bindehautentzündungen

Unterfunktion:
keine

Haut, Haare, Nägel

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Haarausfall, weiche rosige Haut

Unterfunktion:
trockene blasse Haut, brüchige Nägel

Stoffwechsel

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Schwitzen, niedrige Blutfette, Gewichtsverlust

Unterfunktion:
Frieren, erhöhte Blutfette, Gewichtszunahme

Herz-Kreislaufsystem

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Schneller Puls, systolischer Blutdruckwert erhöht

Unterfunktion:
langsamer Puls, Blutdruck erhöht

Magen-Darm-Trakt

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Durchfälle

Unterfunktion:
Verstopfung

Sexualität

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Zyklusstörungen, Fehlgeburten

Unterfunktion:
Libido und Fruchtbarkeit nehmen ab, Potenzschwäche

Knochenbau

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Knochenschwund, Gelenkbeschwerden

Unterfunktion:
häufige Knochenbrüche mit schlechter Heilung

Nerven und Muskulatur

Auswirkungen bei

Überfunktion:
Fingerzittern, Unruhe, Muskelschwäche, Kraftlosigkeit

Unterfunktion:
unsicheres Gehen, gestörte Geschmacks- und Geruchssinne

Diagnose: Hypothyreose erkennen

Oft bekommt der Arzt durch die Schilderungen des Patienten erste Hinweise, die ihn eine Diagnose vermuten lassen. Weil manche Symptome wie etwa Müdigkeit zunächst nicht eindeutig sind, sondern bei vielen Erkrankungen und auch bei sonst gesunden Personen auftreten können, kommt es darauf an, eine Unterfunktion überhaupt in Betracht zu ziehen. Um eine entsprechende Vermutung zu bestätigen, kommen folgende Maßnahmen infrage:

Blutuntersuchungen: TSH-Wert

Am Anfang der Diagnostik steht die Bestimmung des Laborwertes TSH, der wichtige Hinweise auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung geben kann. Bei einer Unterfunktion des Drüsengewebes ist der TSH-Wert erhöht. Liegt hingegen eine Regulationsstörung im Bereich der Hirnanhangsdrüse oder des Hypothalamus vor, sind die TSH-Werte zu niedrig.

Der Normbereich des TSH-Wertes liegt zwischen 0,4 und 4,0 milliUnits pro Liter (mU/l).

Eventuell werden zeitgleich oder anschließend die Schilddrüsenhormonwerte ermittelt. Sie liegen bei einer Unterfunktion unterhalb oder gerade noch im Normbereich (kompensierte Hypothyreose). Bei der Hashimoto Thyreoiditis lassen sich zudem meist bestimmte Antikörper – gegen Thyreoglobulin (Tg-Antikörper) und Thyroxinperoxidase (TPO-Antikörper) – im Blut nachweisen.

Schilddrüsenuntersuchung

TSH: Stimulanz der Schilddrüse

TSH ist ein in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziertes Hormon. Der Wert verrät, ob die Schilddrüse in ausreichendem Maß Hormone produziert und ob eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion vorliegt

Ultraschalluntersuchung

Durch Ultraschall können Größe und Beschaffenheit der Schilddrüse beurteilt werden. Bei einer Entzündung der Schilddrüse erscheint diese im Ultraschall zum Beispiel typischerweise insgesamt sehr dunkel (echoarm) und mit einem unregelmäßigem Muster (inhomogen). Für eine Untersuchung der Zellen können der Schilddrüse unter Ultraschallkontrolle auch kleine Gewebeproben entnommen werden (Feinnadelbiopsie). Für die Diagnose oder Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine Feinnadelbiopsie aber nicht notwendig.

Szintigrafie

Hierbei wird die Funktionstüchtigkeit der Schilddrüse untersucht. Dem Patienten wird dabei eine radioaktiv markierte Substanz in die Vene gespritzt. Liegt eine Unterfunktion vor, nimmt die Schilddrüse diese Substanz nur in geringem Maße oder gar nicht auf. Zur Diagnose, Therapie und Ursachenfindung ist eine Szintigrafie nicht unbedingt nötig.

Um angeborene Schilddrüsenunterfunktionen frühzeitig zu erkennen, gibt es das Neugeborenenscreening (siehe Abschnitt Ursachen)

Therapie: L-Thyroxin einnehmen

Ziel ist es, den Hormonmangel auszugleichen und damit die Beschwerden zu beseitigen oder wenigstens zu lindern. Weil die Unterfunktion aus einer Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen resultiert, werden diese Hormone dem Körper zusätzlich in Tablettenform zugeführt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, muss diese Behandlung lebenslang und ohne Unterbrechung erfolgen. Bei Jodmangel als Auslöser kann zusätzlich Jod verabreicht werden. In Deutschland kommt eine Schilddrüsenunterfunktion aufgrund eines schweren Jodmangels aber praktisch nicht vor.

Ab wann die Einnahme von Schilddrüsenhormonen angebracht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielt es zum Beispiel eine Rolle, wie alt der Patient ist, ob eine Frau schwanger ist und ob Begleiterkrankungen vorliegen. Abhängig von diesen und weiteren Einflüssen müssen Arzt und Patient eine individuell angepasste Therapie erarbeiten.

Eingenommen werden Tabletten mit synthetisch hergestelltem Thyroxin (T4), das mit dem in der Schilddrüse hergestellten T4 identisch ist. L-Thyroxin sollte nicht gemeinsam mit anderen Medikamenten eingenommen werden. Die Höhe der erforderlichen T4-Dosis wird vor allem bei älteren Patienten oder länger bestehender Unterfunktion meist durch eine "einschleichende Therapie" ermittelt. Das bedeutet: Begonnen wird mit einer geringeren Konzentration und diese wird – begleitet von Blutuntersuchungen – kontinuierlich bis zum ausreichenden Maß gesteigert. Der Grund für diese Vorgehensweise: Bei zu hoher und zu schneller T4-Gabe drohen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion wie Herzrhythmusstörungen.

Zwar muss eine Tablettentherapie lebenslang erfolgen. Doch dafür können Betroffene bei korrekter Einnahme auch ein völlig normales Leben führen. Kontrolluntersuchungen finden zu Beginn der Behandlung etwa monatlich statt. Haben sich Blut- beziehungsweise Hormonwerte, insbesondere der TSH-Wert normalisiert, wird der Kontrollrhythmus auf halbjährlich, später auf jährlich umgestellt.

Das zweite Schilddrüsenhormon T3 wird im Körper aus T4 in der erforderlichen Menge hergestellt. Nur ausnahmsweise, nämlich wenn bestimmte Enzymdefekte oder Hormonbildungsstörungen aufgrund von chronischen Lebererkrankungen vorliegen, wird eine Kombinationstherapie mit T4 und T3 benötigt.

Was Sie bei der Einnahme von L-Thyroxin beachten sollten, lesen Sie hier.

Wann empfiehlt sich die Einnahme von Jod?

In Deutschland ist die Jodversorgung ausreichend, sodass eine Schilddrüsenunterfunktion praktisch nie auf einem Jodmangel beruht. Eine zusätzliche Jodzufuhr bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse mit Schilddrüsenunterfunktion ist nicht sinnvoll. Nur in der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine zusätzliche Jodzufuhr für Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion empfehlenswert. Betroffene Mütter sprechen am besten mit ihrem Frauenarzt, um sich über die geeignete Dosierung zu informieren.

Richtige Ernährung und Abnehmen bei Schilddrüsenproblemen

Es gibt keine speziellen Ernährungsempfehlungen für Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Vielmehr gelten die allgemeinen Tipps: Durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung das Körpergewicht im Normbereich halten beziehungsweise abnehmen. Im Vordergrund steht zunächst, die Schilddrüsenwerte zu normalisieren. Eine Gewichtsabnahme, sofern sinnvoll, sollte erst danach erfolgen.

Beratende Expertin: Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger

Beratende Expertin: Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger

Beratende Expertin

Frau Professor Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger ist Internistin und Endokrinologin. 1989 habilitierte sie sich im Fach "Innere Medizin". 1995 bekam sie die Bezeichnung "außerplanmäßiger Professor" durch den Minister für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen verliehen. Von 2002 bis 2016 war Sie als Chefärztin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Angiologie des Klinikums Bogenhausen (Städtisches Klinikum München GmbH) tätig. Seit 01.07.2016 leitet sie als ärztliche Direktorin das Zentrum / Innere Medizin / Fünf Höfe in München.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

Quellen:

S2k-Leitlinie Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-046l_S2k_erhoehter_TSH_Wert_2017-04.pdf

Gerd Herold und Mitarbeiter: Innere Medizin, Köln Gerd Herold 2017

Classen, Diehl, Kochsiek: Innere Medizin, Urban&Fischer, Elsevier, 6. Auflage

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