Schwellung am Hals (Dicker Hals)
Der Hals: Lebenswichtiger Engpass
Im Hals sind auf engstem Raum bedeutende Organe untergebracht, man denke nur an die Luftröhre, Speiseröhre, Schilddrüse und den Kehlkopf.
Obwohl den Halsorganen weit weniger Beachtung zuteil wird als etwa unserem Herz: Um zu überleben, genügt die gute Kreislaufpumpe alleine natürlich nicht. Bekanntlich müssen wir zum Beispiel auch ausreichend atmen und essen. Unsere Stimme ist als Kommunikationsmittel einmalig. Und die Schilddrüse? Auch wenn das Organ vorne im Hals erstaunlich klein ist: Die Bedeutung der Hormone – namentlich jener der Schilddrüse – für den Körper ist riesengroß. Auch die Halsgefäße sind lebensnotwendig, denn die Leitungsbahnen versorgen das Gehirn mit Blut.

Ein Kloß im Hals? Der Kragen plötzlich zu eng? Lassen Sie das beim Arzt checken
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Schwellungen geben sich am Hals häufig leicht zu erkennen. Damit steigt das Störpotenzial: Nicht nur, dass manche Vorwölbung Schmerzen bereiten oder sogar das Atmen, Schlucken und Sprechen beeinträchtigen kann: Zu der dann wachsenden Besorgnis kommt hinzu, dass der kragennahe Knoten oder die Beule vorne am Hals den Betroffenen auch optisch oft ein Dorn im Auge ist.
Harmlose Schwellung am Hals: Gibt es das wirklich?
Die Frage lässt sich durchaus mit Ja beantworten, wenn man die möglichen gutartigen Veränderungen insgesamt zugrundelegt. Bei Kindern beispielsweise sind Halsschwellungen ganz überwiegend gutartig. Die Diagnose ergibt sich meist schon aus den für das jeweilige Krankheitsbild typischen Symptomen. Erwachsene wird der Arzt bei einer Schwellung am Hals mitunter etwas umfangreicher untersuchen müssen, bis die Diagnose steht. Auch bei ihnen stellt sich aber vielfach ein gutartiger Befund heraus. Da die Therapie, nicht zuletzt aus kosmetischen Gründen, sich manchmal jedoch aufwändiger gestalten kann, greift die Aussage "harmlos" im Einzelfall vielleicht etwas kurz.
Grützbeutel (Atherome) zum Beispiel erkennt der Arzt in der Regel auf Anhieb. Sie können Erbs-, Nuss- oder sogar Faustgröße erreichen. Die Knoten, genau genommen Zysten unter der Haut, sind gutartige Gebilde, ausgehend von verstopften Talgdrüsen.
Recht eindeutig ist die Situation auch bei einer Fettgewebsgeschwulst (Lipom). Lipome sind im Allgemeinen schmerzlos, gutartig und kommen häufiger an der Schulter, manchmal auch im Nacken vor. Sie wachsen langsam unter der Haut, fühlen sich weich, glatt und gut verschieblich an. Manchmal machen sie allerdings eher einen derben Eindruck und verursachen Schmerzen. Wie die Grützbeutel können sie sehr groß und ausgesprochen lästig werden. Der Arzt stellt auch hier meist eine Blick- und Tastdiagnose.
Was sonst noch infrage kommt
Hinter einem Fremdkörper- oder Kloßgefühl im Hals, eventuell auch verbunden mit Schluckbeschwerden, steckt sehr häufig eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf, Struma). Ein Kropf muss aber nicht unbedingt zu einem sichtlich dicken Hals führen, sondern kann sich auch nach innen entwickeln.
Zu den häufigsten Auslösern des Kropfes zählt in Deutschland nach wie vor der Jodmangel. Daneben gibt es weitere Ursachen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Ein Kropf ist in der Regel sehr gut behandelbar.
Wülste durch Narben und Keloide bereiten oft erhebliche kosmetische Probleme. Die Behandlung ist komplex und daher am besten beim Spezialisten aufgehoben.
Mitunter steckt hinter einer Schwellung am Hals eine Halszyste. Die Veränderung ist angeboren. Ab und zu treten Halszysten dennoch erst im Erwachsenenalter in Erscheinung. Sie werden nach entsprechender Diagnostik operativ behandelt.
Lymphknotenschwellungen am Hals oder Nacken begleiten häufig eine akute Infektion im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, zum Beispiel eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris), eine typische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Oder etwa eine Entzündung im Zahnbereich. Halslymphknoten reagieren hier mit und schwellen vorübergehend an – ein Zeichen der Immunantwort, normalerweise unkompliziert.
Ein anderes Kapitel sind Tumoren. Bösartige Geschwülste kommen am Hals selten vor. Der Arzt wird einen wie auch immer verdächtigen "Knubbel" natürlich nach allen Richtungen hin abklären, bevor er weitere Schritte veranlasst. Als seltene Ursache kann sich dabei auch mal eine Ausbuchtung – ein Aneurysma – eines Halsgefäßes herausstellen. Das ist zwar nichts Bösartiges. Aber die Behandlung erfordert einen Gefäßeingriff, und dieser ist je nach Verfahren mit unterschiedlichen Risiken behaftet.
Dicker Hals: Wann zum Arzt?
Entdeckt jemand eine Vorwölbung am Hals oder stellt er zum Beispiel fest, dass der Kragen zu eng geworden ist, sollte er unbedingt zum Arzt gehen.
Besonders einen Knoten, der sich derb und unregelmäßig anfühlt, dazu eventuell entzündet ist, eine auffällige Farbe und unregelmäßige Kontur aufweist oder mit der Umgebung verwachsen erscheint, sollte der Arzt zügig untersuchen.
Bei Veränderungen der Stimme, etwa anhaltender Heiserkeit, sollten Sie hellhörig werden. Auch sind natürlich Schmerzen jeglicher Art am Hals, Fieber, das nicht wieder abklingt oder ungewollter Gewichtsverlust Gründe, umgehend zum Arzt zu gehen. Dasselbe gilt für Verletzungen. So kann eine Halsschwellung auch mal durch einen Bluterguss entstehen.
Am besten wenden Sie sich zuerst an Ihren Hausarzt. Er kennt Ihre Kranken- und Familiengeschichte, leitet bei Bedarf gezielte Diagnosemaßnahmen ein oder überweist Sie gleich an einen Spezialisten (siehe auch weiter unten: "Was ist es...?").
Starke Schluckbeschwerden, Luftnot, ziehende Atmung, pralle Venen am Hals und hohes Fieber gehören zu den Alarmzeichen, die bei einer Halsschwellung auftreten können. Rufen Sie den Rettungsdienst (Notruf Rettungsleitstelle: Tel. 112), insbesondere wenn Ihr Hausarzt nicht erreichbar ist.

Die Schilddrüse liegt vor der Luftröhre und umschließt sie seitlich
© W&B/Martina Ibelherr
Was ist es und wo liegt es überhaupt?
Schilddrüse
Die Schilddrüse befindet sich vorne im Hals, in der Mitte (siehe Grafik) und unterhalb des Kehlkopfs. Sie hat die Form eines Schmetterlings und wiegt ungefähr zwischen 18 Gramm (Frauen) und 25 Gramm (Männer). Beim Schlucken folgt sie dem Auf und Ab des Adamsapfels. Schwellungen hier beruhen häufig auf einem Kropf (Struma).
Die Schilddrüse bildet lebenswichtige Hormone. Erkrankt sie, muss eventuell die Hormonlage, etwa durch Medikamente, korrigiert werden. In der Regel ist bei Schilddrüsenkrankheiten ein Internist / Endokrinologe, der Nuklearmediziner, eventuell auch der auf Drüsenoperationen (endokrine Chirurgie) spezialisierte Chirurg gefragt. Nach Entfernung der Drüse muss zeitlebens Schilddrüsenhormon eingenommen werden.
Das Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Schilddrüse" informiert Sie genauer einschließlich über Diagnose- und Therapieverfahren.

Lymphsystem: Lymphknoten und Lymphbahnen
© W&B/ J. Neisel
Lymphknoten
Normalerweise tastet man nur in der Leiste ganz vereinzelt winzige Lymphknoten. Die maximale, noch normale Größe eines aktivierten Lymphknotens beträgt etwa einen bis eineinhalb Zentimeter. Am Hals sind Lymphknoten bei gesunden Menschen in der Regel weder sicht- noch tastbar. Eventuelle Ausnahmen: mitunter bei Kindern oder Erwachsenen mit extrem schlankem Hals.
Auf vergrößerte Lymphknoten am Hals im weitesten Sinn kann man zum Beispiel unter dem Kinn, hinter dem Ohr, unter dem Unterkiefer, seitlich, außerdem über dem Schlüsselbein stoßen.
Lymphknoten können im Rahmen einer Immunreaktion anschwellen. Häufige Begleitsymptome typischer Krankheitsursachen sind Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Zahnschmerzen, Mundgeruch, Fieber und Krankheitsgefühl. Ist die auslösende Infektion überwunden, schwellen die Lymphknoten wieder ab. Allerdings kann das unterschiedlich lange dauern. Entzünden und vergrößern können Lymphknoten sich auch, wenn Erreger sie direkt befallen. Oder wenn Lymphzellen bösartig werden und sich unkontrolliert vermehren (sei es im blutbildenden Systems des Knochenmarks wie bei akuter Leukämie oder aber bei Lymphdrüsenkrebs).
Zuständig sind – nach dem Hausarzt – gegebenenfalls verschiedene weitere Fachärzte wie Kinderärzte, Hals-Nasen-Ohrenärzte und Fachärzte für Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems (Hämatologie und Onkologie). Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Ursachen: Schwellung am Hals – Geschwollene Lymphknoten, Speicheldrüsen" in diesem Beitrag sowie im Ratgeber "Lymphknoten am Hals".

Kopfspeicheldrüsen (hier auf der linken Kopfseite)
© W&B/Jörg Kühn
Speicheldrüsen – die meisten liegen da, wo man sie auch vermuten würde
Da es auch eine Bauchspeicheldrüse gibt, spricht man ansonsten von den Kopfspeicheldrüsen. Die paarigen Drüsen vor dem Ohr, unter der Zunge und am Unterkiefer – jeweils mit Ausgängen im Mund – sind die Hauptspeichelproduzenten. Sie arbeiten immer, Mahlzeiten sind Stoßzeiten. Daneben gibt es bis zu 300 kleine Speicheldrüsen im Mund, die ebenfalls non stop arbeiten.
Beim Thema Halsschwellung geht es vor allem um die Ohr- und Unterkieferspeicheldrüsen. Erkrankungen der Kopfspeicheldrüsen behandelt meist der HNO-Arzt, manchmal auch der Internist / Rheumatologe. Mehr dazu wiederum im Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Geschwollene Lymphknoten, Speicheldrüsen".
Abszesse am Hals
Wenn Gewebe sich entzündet, vereitert und einschmilzt, entsteht eine mit Eiter gefüllte Höhle. Auslöser der Entzündung und Eiterbildung sind meist Bakterien. Ein Abszess kann sich je nach Lage im Körper ausdehnen oder nach außen aufbrechen.
Breitet sich eine einschmelzende Entzündung in tiefen Hautschichten aus, manchmal auch im Bindegewebe, das die Muskeln umgibt, oder in den Muskeln selbst, handelt es sich um eine Phlegmone. Gewebe kann zugrunde gehen, manchmal entsteht ein Abszess. Wie gefährlich, dramatisch oder vergleichsweise harmlos ein Abszess ist, hängt von seiner Lage, Größe und den Begleitumständen ab. Am Hals sind Abszesse immer sehr ernst zu nehmen, weil sie sich unbehandelt zum Beispiel in den Brustraum oder das Gehirn ausdehnen können: lebensgefährliche Komplikationen. Genaueres im Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Abszessa".
Zysten und Fisteln am Hals
Eine Zyste ist eine geschlossene Höhle, die durch eine Zellschicht namens Epithel ausgekleidet ist und verschiedene Bestandteile, meist Flüssigkeit, enthält. Zysten und Fisteln am Hals sind angeborene Fehlbildungen aus Gewebe, das gewissermaßen bei der Embryonalentwicklung "übrig geblieben" beziehungsweise in den Halsweichteilen versprengt worden ist. Haben sich Ausläufer mit Öffnungen nach innen oder nach außen zur Haut gebildet, liegt eine Fistel vor.
Vordere Halszysten befinden sich nahe am Zungenbein, ausgehend von dem Gang, durch den die Schilddrüse während der Embryonalentwicklung an ihren Stammplatz gelangt ist (sogenannte Ductus-thyreoglossus-Zysten und -Fisteln). Seitliche Halszysten liegen unterhalb des schräg verlaufenden Kopfwendermuskels, häufiger auf der linken Seite. Halszysten können sich unter anderem mit einer kugeligen Schwellung, Fisteln mit einer punktförmigen Öffnung bemerkbar machen, aus der gelegentlich Sekret austritt.
Mit diesen Problemen befassen sich Kopf-Hals- beziehungsweise Hals-Nasen-Ohren (HNO-)-Chirurgen. Im Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Zysten, Fisteln, Divertikel" lesen Sie mehr zum Thema.

Dicht an Dicht: Herz, Luftröhre, Hauptschlagader, Speiseröhre (dunkelrot) und unten die Zwerchfellkuppel
© W&B/Kühn
Zenker-Divertikel: Zwischen Schlund und Speiseröhre
Ein Divertikel ist eine Aussackung der Wand eines Hohlorgans, meist an anatomischen Schwachstellen. Das Zenker-Divertikel liegt am Übergang vom Schlund zur Speiseröhre, dem sogenannten Hypopharynx, oberhalb der Speiseröhre. Falls es sehr groß ist, was aber eher selten vorkommt, kann es hinten (seitlich) am Hals als Schwellung sichtbar werden.
Im Hals entsteht ab einer bestimmten Divertikelgröße ein Druckgefühl, das Schlucken ist erschwert, Speisen werden häufig hochgewürgt. Zuständig ist der Internist mit Spezialgebiet Magen-Darm-Heilkunde (Gastroenterologie), im Weiteren der Chirurg. Das schon genannte Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Zysten, Fisteln, Divertikel" beschreibt das Problem näher.
Auch die Übersicht oben orientiert Sie schnell über die Kapitel dieses Beitrags.

Für eine optimale Wundheilung sind auch präzise Nahttechniken wichtig
© W&B/Jörg Neisel
Unschön: Wulstige Narben, Keloide
Übermäßige Bindegewebsbildung kann zu wulstigen (hypertrophen) Narben oder zu sogenannten Keloiden führen. Während sich eine hypertrophe Narbe zurückbilden kann, ist das beim Keloid nicht der Fall.
Ein Keloid ist gutartig, kann zahllosen Formen und überall am Körper auftreten, häufiger auch am Nacken oder Ohrläppchen, nicht jedoch an Handtellern und Fußsohlen. Betroffene fühlen sich oft sehr beeinträchtigt – optisch, nicht selten auch wegen Juckreiz und Schmerzen oder wenn es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit im betreffenden Körperbereich kommt.
Die Behandlung von überschießenden Narben und von Keloiden ist kompliziert. Sie sollte abgestimmt zwischen spezialisierten Hautärzten (Dermatologen), plastischen Chirurgen und Radiologen erfolgen. Weiteres im Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Narben, Tumoren des Weichgewebes / der Haut".
Tumoren des Weichgewebes und der Haut
Weich(teil)gewebe umfasst Gewebe, das nicht aus Knochen besteht, wie Binde- und Fettgewebe oder Stützgewebe wie Knorpel und Muskulatur. Gutartige Weichgewebe-Tumoren, zum Beispiel Lipome (siehe oben), kommen gelegentlich am Hals vor – weitaus häufiger als bösartige Veränderungen.
Wieder andere gutartige Geschwülste wie zum Beispiel Grützbeutel (Atherome) finden sich in talgdrüsenreichen Zonen, häufiger an der Haargrenze am Kopf, somit auch im Nackenbereich, mitunter am Hals. Nicht-Experten verwechseln sie manchmal mit Lymphknoten.
Das Dermatofibrosarcoma protuberans ist ein selten vorkommender, bösartiger Hauttumor, der wiederum nur selten Tochtergeschwülste bildet. Gelegentlich entsteht er auch im Halsbereich. Er geht vom Bindegewebe der Haut aus.
Bei bösartigen Geschwülsten verschiedener Organe sowie des Blut- und Lymphsystems können vergrößerte Hals-Lymphknoten (siehe oben) oder Tochtergeschwülste in der Haut, also Hautmetastasen, auftreten. Selten entstehen in der Haut Lymphome. Dabei vermehren sich Lymphzellen unkontrolliert, es bilden sich Verdickungen oder Knoten. Die entsprechenden Hautstellen können Rötungen oder braun-rote Verfärbungen aufweisen und sich entzünden. Manchmal kommt es auch zu Geschwüren.
Angesprochen sind je nach Krankheitsbild der Dermatologe, der Krebsspezialist (Onkologe oder Hämatologe-Onkologe), der Chirurg oder Kopf-Hals-Chirurg. Mehr dazu wiederum im Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Narben, Tumoren des Weichgewebes / der Haut".

Tauchsport: Kontrolliertes Auf-Tauchen will gelernt sein
© PhotoDisc/ RYF
Hautemphysem
Darunter versteht man Luftblasen ("bubbles") im Gewebe unter der Haut. Daher lautet die korrekte medizinische Bezeichnung Subkutanemphysem. Ein Hautemphysem am Hals und Nacken kann mit Luft im Mittelfellraum – dem Spalt zwischen den beiden Lungenflügeln im Brustkorb – zusammenhängen. Luft kann dort bei Verletzungen der Lunge oder Bronchien austreten und dann nach oben bis in den Hals aufsteigen. Ein Beispiel: Überdehnung der Lunge bei zu schnellem Tauchaufstieg. Sehr selten ist der Riss eines Divertikels der Speiseröhre der Grund, oder aber eine Gesichtsverletzung mit Eröffnung der knöchernen Augenhöhle. Die Luft unter der Haut macht beim Tasten einen knisternden Eindruck.
Bei stabilem Zustand und nur mäßigen Beschwerden, etwa leichten Schmerzen im Brustkorb, kann nach der Erstbehandlung abwartendes Beobachten vertretbar sein, da der Körper die Luft allmählich resorbiert. In jedem Fall ist umgehend eine genaue ärztliche Untersuchung notwendig. Je nach Verletzungsart und -ausmaß ist der Tauchmediziner, Notarzt, Unfall- oder Lungen- (Thorax-)chirurg zuständig. Das Kapitel "Schwellung am Hals – Ursachen: Hautemphysem" informiert Sie genauer.
Diagnose bei geschwollenem Hals
Da die Ursachen von Halsschwellungen sehr unterschiedlich sind, variieren auch die Wege zur Diagnose entsprechend. Ganz wichtig ist eingangs immer die Befragung des Patienten durch den Arzt zu den aktuellen und früheren Beschwerden sowie Krankheiten bei nahen Verwandten (Eigen- und Fremd- oder Familienanamnese). Daraus und aus der körperlichen Untersuchung, insbesondere dem Tastbefund am Hals, kann der Arzt oft schon erste Rückschlüsse auf die Diagnose ziehen.
Häufig folgen bildgebende Untersuchungsverfahren, zunächst meist eine Ultraschalluntersuchung. Zystische Gebilde kann der Arzt punktieren, einen Abszess spalten. Bei vielen "Geschwülsten" ist häufig die Entnahme von Zellen oder von Gewebe zur mikroskopischen Untersuchung (Zellen: Zytologie, Gewebe: Histologie) angezeigt.
Die endgültige Diagnose ergibt sich – etwa nach chirurgischer Behandlung – aus der abschließenden Untersuchung des gesamten entfernten Gewebes. Manchmal kann auch eine Nachoperation notwendig ein. In anderen Fällen beruht die Diagnose auf dem klinischen Befund, Laborwerten und weiteren technischen Untersuchungen. Mehr dazu finden Sie im Kapitel "Schwellung am Hals – Diagnose".
Therapie
Bei Schwellungen am Hals ist oft, aber keineswegs immer der Chirurg gefragt. Im Einzelnen richtet sich die Therapie immer nach den zugrunde liegenden Krankheiten oder Störungen. Bei Schilddrüsenerkrankungen kommt oft eine Hormontherapie infrage. Die einzelnen Kapitel dieses Beitrags enthalten themenbezogen Informationen zu Diagnose und Therapie der beschriebenen Krankheitsursachen.
Wichtig:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.