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Nägel lackieren

Bei normalem Nagellack sind gefährliche Inhaltsstoffe in so geringer Dosis enthalten, dass man keine Bedenken haben muss. Wer sichergehen will, achtet auf die Bezeichnungen „5-free“ bis „10-free“. Antonie Hansen, Apothekerin aus Neumünster, empfiehlt: „Produkte mit Bambusextrakten wählen oder wasserlösliche Lacke mit Schachtelhalm und Kieselsäure, die den Nagel aufbauen. Auch Hand- und Nagelhautpflege mit Silikaten ist gut.“

Kunstnägel anbringen

Auch Gellack, der mit UV-Licht aushärtet, kann in der Schwangerschaft weiterverwendet werden. Lässt man die Nägel im Nagelstudio machen, sollte man aber bedenken, dass hier die Dämpfe intensiver sind und Übelkeit verursachen können. Das größte Problem sieht Prof. Christiane Bayerl, Direktorin der Klinik für Dermatologie an den HSK-Kliniken in Wiesbaden, bei kleinen Verletzungen am Nagelbett: „Das kann zu Entzündungen und Infektionen mit Candida – also Hefepilzen – führen.

Haare färben

Chemische Haarfärbemittel enthalten giftige Stoffe, die theoretisch über die Kopfhaut aufgenommen werden können. In Deutschland gibt es zwar Vorgaben zur Konzentration dieser Stoffe, allerdings sehen einige Fachleute diese Grenzwerte eher kritisch. Insgesamt lässt sich das gesundheitliche Risiko von Haarfärbemitteln wegen ihrer vielen verschiedenen Inhaltsstoffe und Wechselwirkungen sehr schlecht abschätzen. Gerade in den ersten drei Monaten sollte man deshalb lieber die Finger davon lassen.

Gesichtspflege

AHA- und BHA-Peeling, Microneedling-Patches gehören zur eigenen Hautroutine? Lieber vorsichtig ausprobieren, was man noch gut verträgt. Aufgrund der Hormone ist die Haut weicher und empfindlicher. Die Gefäße sind erweitert, das Gesicht oft gerötet. Chemische und mechanische Peelings oder Mikronadeln stressen die Haut dann zusätzlich. „Man tut sich in der Schwangerschaft keinen Gefallen, wenn man durch zu viel Reizung, aggressives Peelen oder Ähnliches die Hautrötung schlimmer macht“, so Hautärztin Bayerl. Lieber zu feuchtigkeitsspendenden, beruhigenden Stoffen greifen. Apothekerin Hansen rät: „Thermalwasser ist da eine gute Alternative, weil es viel Feuchtigkeit spendet, hoch aufgereinigt ist und reizlindernd wirkt.“

Akne behandeln

Bayerl betont: „Ganz wichtig: nicht einfach alle Präparate, etwa gegen Akne oder Rosazea, weiternehmen.“ Oft enthalten diese Produkte Stoffe, die man nicht in der Schwangerschaft anwenden darf. Am besten mit Gynäkologin und Hautärztin absprechen oder in der Apotheke nachfragen.

Haare entfernen

Eine glatte Bikinizone bitte auch mit Baby-Bauch? Expertin Bayerl gibt eine klare Einschätzung: „Laserbehandlungen auf gar keinen Fall machen lassen. Wachs oder Zuckerpaste kann man nutzen, muss dann aber mit kleinen Verletzungen rechnen.“ Denn während der Schwangerschaft ist die Haut empfindlicher und das Immunsystem leicht unterdrückt. Schlimmstenfalls benötigt man dann ein Antibiotikum – und wenn möglich „sollte man das vermeiden“, so Bayerl. Auf jeden Fall bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen abklären lassen.