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Kurz zusammengefasst

Zwischenblutungen treten zusätzlich zur normalen Menstruation auf. Leicht ausgeprägte Blutungen werden auch als Schmierblutungen bezeichnet. Die Ursachen sind vielfältig. Sie umfassen Blutungen im Zusammenhang mit dem Eisprung und hormoneller Verhütung ebenso wie gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut und Krebserkrankungen. Daher ist es bei Zwischenblutungen wichtig, den Rat von Frauenarzt oder -ärztin zu suchen.

Was ist eine Zwischenblutung?

Eine Zwischenblutung tritt – wie der Name nahelegt – zwischen zwei Regelblutungen auf. Sie ist eine zusätzliche Blutung außerhalb der Menstruation und kann unterschiedlich stark sein. Häufig kommt es zu Schmierblutungen, die nicht so stark sind wie eine normale Regelblutung.

Wenn der Menstruationszyklus unregelmäßig ist oder wenn die Regelblutung sehr häufig kommt, kann es schwierig sein, diese von einer Zwischenblutung zu unterscheiden.

Normaler Menstruationszyklus

Ein Zyklus dauert normalerweise zwischen 24 und 38 Tagen, davon hat man bis zu acht Tage die Regelblutung. Es ist normal, dass der eigene Zyklus nicht immer gleich lange dauert: Als regelmäßig gilt der Zyklus, wenn seine Dauer bei einer Person um maximal sieben bis neun Tage schwankt. Zwischenblutungen sind nicht Teil des normalen Zyklus.

Sollte ich mit einer Zwischenblutung ärztlichen Rat suchen?

Zwischenblutungen können viele unterschiedliche Ursachen haben. Manche können unbedenklich sein, andere wiederum sollten behandelt werden. Daher ist es wichtig, bei Zwischenblutungen den Rat von Frauenarzt oder -ärztin zu suchen. Sie können einschätzen, welche Untersuchungen sinnvoll sind und gegebenenfalls eine Therapie empfehlen.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und besteht beispielsweise aus Medikamenten, Hormonpräparaten oder chirurgischen Maßnahmen. Teilweise kann es nach ärztlicher Einschätzung auch ausreichen, den Zyklus zu beobachten und Blutungen zu notieren.

Plötzlich auftretende, heftige Blutungen sind als Notfall anzusehen: Suchen Sie umgehend Hilfe in Ihrer Frauenarztpraxis oder einer Frauenklinik. Ist die Blutung mit ungewöhnlich starken Schmerzen oder deutlicher körperlicher Schwäche wie einem Kreislaufkollaps verbunden, sollten Sie sofort den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 anrufen.

Wann kann eine Zwischenblutung normal sein?

Zwischenblutungen sind nicht Teil des normalen Menstruationszyklus. Um die Schleimhaut der Gebärmutter aber regelmäßig auf- und abzubauen und Eizellen reifen zu lassen, müssen mehrere Hormone zusammenwirken. In diesem komplexen Zusammenspiel gibt es normale hormonelle Veränderungen, die teilweise zu Zwischenblutungen und Unregelmäßigkeiten im Zyklus führen können.

Blutung nach dem Eisprung

In der Mitte des Zyklus, nach dem Eisprung (Ovulation), sinkt der Östrogenspiegel. Man vermutet, dass das eine Zwischenblutung auslösen kann. Etwa neun Prozent der Menstruierenden haben eine solche Zwischenblutung. Medizinerinnen und Mediziner nennen sie auch Ovulationsblutung.

Schmierblutung

Schmierblutungen, also leichte Blutungen, können gemeinsam mit unregelmäßigen Blutungen auftreten. Vor allem in den Jahren nach der ersten Menstruationsblutung und später in den Wechseljahren ist der Zyklus unregelmäßig. Typischerweise kommt es dann für zwei oder mehrere Monate nicht zur Blutung und dann gibt es wieder eine Phase mit leichten oder starken Blutungen.

Schmierblutungen sind häufig. Gerade bei einer einmaligen Schmierblutung ist oft keine Behandlung nötig. Trotzdem ist ärztlicher Rat sinnvoll, da sie Zeichen unterschiedlicher Erkrankungen sein können.

Blutung als Zeichen einer Schwangerschaft?

Eine Schwangerschaft kann sich mit einer Blutung ankündigen: Nistet sich die befruchtete Eizelle in die Schleimhaut der Gebärmutter ein, ist eine leichte Blutung möglich. Sie kann wenige Tage anhalten und gilt als harmlos.

Blutungen während der Schwangerschaft sollten Sie ebenfalls immer abklären lassen. Sie können auf Komplikationen hindeuten, die eine ärztliche Behandlung erfordern. Zum Beispiel auf eine Fehlgeburt oder darauf, dass sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter eingenistet hat, sondern an einer anderen Stelle wie dem Eileiter. Schmierblutungen und Bauchschmerzen etwa sechs Wochen nach der letzten Regel können auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten.

Was ist der Grund für Zwischenblutungen?

Hormonelle Verhütung

Unregelmäßige Blutungen und Zwischenblutungen können durch hormonelle Verhütungsmethoden ausgelöst werden.

Tabletten der Kombi-Pille und Verhütungspflaster enthalten eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Üblicherweise werden sie nicht durchgehend angewendet, sondern mit einer 7-tägigen Pause. Zwischenblutungen gehören zu den typischen Beschwerden, die in den Zyklen nach Beginn der Einnahme auftreten können.

Sogenannte Mini-Pillen enthalten als Hormone allein Gestagene und werden ohne Pause eingenommen. Frauen haben meist keine regelmäßigen Blutungen und auch Zwischenblutungen sind möglich. Andere hormonelle Verhütungsmethoden wie die Drei-Monats-Spritze, Hormonspirale und Verhütungsstäbchen, die unter die Haut implantiert werden, enthalten ebenfalls Gestagene und können als Nebenwirkungen Zwischenblutungen zur Folge haben.

Vergisst man zum Beispiel die Pille einzunehmen, kann das ebenfalls zu einer unerwarteten Blutung führen.

Kaiserschnittnarbe

Nach einem Kaiserschnitt können Ärztinnen und Ärzte bei einem Teil der Frauen im Ultraschall eine Aussackung an der Gebärmutterwand erkennen. In der Regel macht das keine Beschwerden und benötigt keine Therapie. Studien haben aber gezeigt, dass bei manchen Frauen Probleme auftreten können. Beispielsweise Schmierblutungen nach der normalen Regelblutung.

Gutartige Wucherungen: Polypen und Myome

Polypen sind normalerweise gutartige Wucherungen der Schleimhaut. Sie entstehen beispielsweise an der Schleimhaut der Gebärmutter (Endometrium) oder im und am Gebärmutterhals.

Gerade Endometriumpolypen verursachen häufig Zwischenblutungen und können ebenfalls nach körperlicher Anstrengung bluten. Sie entwickeln sich vor allem im Alter zwischen 40 und 60 Jahren und können auch bei Frauen nach den Wechseljahren Blutungen verursachen. Polypen des Gebärmutterhalses verursachen oft keine Beschwerden, können aber Grund für Zwischenblutungen oder Blutungen nach dem Sex sein.

Myome sind gutartige Wucherungen der Muskelschicht der Gebärmutter und kommen häufig vor. Betroffen sind vor allem Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren. Myome verursachen aber nur bei etwa einer von drei Betroffenen Beschwerden. Dazu zählen unter anderem starke und langanhaltende Regelblutungen sowie Zwischenblutungen.

Krebserkrankungen

Zwischenblutungen können auch auf eine Krebserkrankung und Vorstufen von Krebs im Bereich von Scheide oder Gebärmutter hindeuten. Gebärmutterhalskrebs beispielsweise betrifft auch vergleichsweise junge Frauen. Mögliche Hinweise sind unter anderem Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr, Zwischenblutungen oder auch Blutungen nach den Wechseljahren. Zum Schutz vor bestimmten Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können, wird Mädchen und Jungen eine Impfung empfohlen. Für erwachsene Frauen bezahlt die Krankenkasse Früherkennungsuntersuchungen.

Oft sind ungewöhnliche Blutung wie Zwischenblutungen oder eine Blutung aus der Scheide nach der letzten Menstruation (Menopause) erstes Zeichen eines Endometriumkarzinoms – eines Tumors der Gebärmutterschleimhaut. Es erkranken überwiegend Frauen nach den Wechseljahren, im Mittel sind sie 67 Jahre alt. Auch wenn harmlose Ursachen wie Scheidentrockenheit für eine Blutung verantwortlich sein können, muss jede Blutung nach den Wechseljahren ärztlich abgeklärt werden.

Infektionen

Zwischenblutungen oder Blutungen aus der Scheide können Zeichen einer Infektion im Bereich der Scheide oder der Geschlechtsorgane sein. Blutungen nach dem Sex, Ausfluss oder Bauchschmerzen sind weitere mögliche Beschwerden bei einer Infektion. Hervorgerufen werden diese etwa von unterschiedlichen Erregern sexuell übertragbarer Erkrankungen, beispielsweise Chlamydien.

Weitere mögliche Ursachen

Selten verursacht eine sogenannte Portioektopie Zwischenblutungen. Dabei handelt es sich um eine harmlose Veränderung am Gebärmutterhals: Hier sind dann bestimmte Zellen, die sich normalerweise innerhalb des Halses befinden, auch auf der äußeren Oberfläche des Gebärmutterhalses zu finden. Auch eine Kupferspirale ist als Auslöser von Zwischenblutungen denkbar.

Zwischenblutungen können überdies im Rahmen weiterer Erkrankungen auftreten, beispielsweise bei einer Endometriose oder einer hormonellen Störung wie der Gelbkörperschwäche. Ist der Hormonhaushalt betroffen, ist häufig der Zyklus gestört, die Periodenblutung kommt zum Beispiel seltener oder häufiger als normal. Und auch Stress kann den Menstruationszyklus beeinflussen und Grund für eine Zwischenblutung sein.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.

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Quellen: