Metoclopramid: Wirkung, Anwendung, Nebenwirkungen
Wann wird Metoclopramid eingesetzt?
Die verschreibungspflichtige Substanz wirkt auf das Brechzentrum im Gehirn und direkt auf den Magen-Darm-Trakt. Über beide Wege verringert es Übelkeitsgefühl und Brechreiz. Verordnet wird MCP etwa gegen Übelkeit bei Magen-Darm-Infekten, bei Migräne oder während einer Chemotherapie.
Wie wirkt Metoclopramid?
Metoclopramid (MCP) wirkt vermutlich noch auf andere Weise. Neben den Effekten auf das Brechzentrum sorgt es im Magen-Darm- Trakt dafür, dass der Magen sich so bewegt, dass er schneller Richtung Darm geleert wird.
Welche Nebenwirkungen kann Metoclopramid hervorrufen?
Ob und wie stark Nebenwirkungen von Metoclopramid auftreten, hängt in der Regel damit zusammen, wie hoch die Dosis ist und wie lange das Präparat eingenommen wird. Häufige Nebenwirkungen können Müdigkeit, Schläfrigkeit, Durchfall und Zittern sein. Letzteres tritt eher bei einer höheren Wirkstoffmenge auf. Hinzu kommen können Verwirrtheit, Blutdruckabfall oder -anstieg sowie Halluzinationen. Kontaktieren Sie in diesem Fall unbedingt Ihre behandelnde Ärtzin oder Ihren behandelnden Arzt.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Es gibt viele Wirkstoffe, die mit MCP wechelwirken. Insbesondere, wenn man verschiedene rezeptpflichtige Medikamente einnimmt, sollte man sich darüber sorgfältig in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Bestimmte Antidepressiva können beispielsweise das Risiko erhöhen, ein potenziell lebensbedrohliches Serotonin-Syndrom zu entwickeln, oder andere Nebenwirkungen verstärken. Für weitere Wechselwirkungen sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Apotheker oder nutzen Sie unseren Wechselwirkungs-Check.
Was gibt es bei der Anwendung zu beachten?
• Maximal fünf Tage: MCP sollte höchstens fünf Tage nacheinander eingenommen werden. Außer die Ärztin oder der Arzt ordnen ausdrücklich etwas anderes an.
• Mindestens sechs Stunden Abstand zwischen den Einnahmen einhalten: Das gilt auch, wenn die vorherige Dosis erbrochen wurde. Achtung: Retardkapseln nur einmal täglich.
• Alkohol verstärkt die schlaffördernde Wirkung von Metoclopramid: Grundsätzlich sollen Arzneimittel nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden. Bei MCP ist es aber besonders wichtig, die Kombination zu vermeiden.
•Nicht geeignet für Menschen mit Parkinson oder Epilepsie: Für Personen mit einer dieser Krankheiten gibt es Wirkstoffe gegen Übelkeit, die nicht ins Gehirn übergehen. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt verordnet ein geeignetes Arzneimittel.
Quellen:
- Dr. Ute Walliczek-Dworschak (Ärztin): Metoclopramid. Gelbe Liste: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 20.12.2022)
- Geisslinger, Mentel, Gudermann et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen. In: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 01.02.2020, 11: 572-584