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Kurz zusammengefasst

Ein Hautausschlag, der nach dem Aufenthalt in der Sonne auftritt, wird umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnet. Er kann unterschiedliche Ursachen haben – häufig meint man jedoch die polymorphe Lichtdermatose. Sie tritt vor allem im Frühling und Frühsommer auf und kann unterschiedlich aussehen – rote Flecken, erhabene Stellen sowie Knötchen und Bläschen sind möglich. Der Ausschlag verschwindet zwar oft im Laufe des Sommers, kommt in der nächsten Saison aber üblicherweise wieder.

Was ist eine Sonnenallergie?

Sonnenallergie ist ein umgangssprachlicher Begriff für einen Ausschlag in Verbindung mit dem Sonnenlicht. Dahinter können verschiedene Erkrankungen stecken, die Ärztinnen und Ärzte als Lichtdermatosen oder Photodermatosen bezeichnen. Die häufigste Form ist die polymorphe Lichtdermatose. Sie ist oft gemeint, wenn man von einer Sonnenallergie spricht.

Woher kommt eine Sonnenallergie?

Da es nicht „die eine“ Sonnenallergie gibt, kommen unterschiedliche Auslöser für die ungewöhnliche Hautreaktion in Verbindung mit dem Sonnenlicht infrage, zum Beispiel Inhaltsstoffe in Kosmetika und Sonnenschutzmitteln oder Medikamente sowie Erkrankungen. Meist handelt es dabei nicht um eine wirkliche Allergie. Mehr dazu lesen Sie hier.

Es ist nicht ganz klar, weshalb sich eine polymorphe Lichtdermatose entwickelt. Das Immunsystem spielt jedoch eine Rolle. In Bezug auf das auslösende Licht, ist vor allem UVA wichtig – aber auch UVB und gelegentlich der sichtbare Anteil des Lichts, können den Ausschlag verursachen. Man kann ihn auch nach einem Besuch im Solarium entwickeln.

Wer ist vor allem betroffen?

Die polymorphe Lichtdermatose kann in jedem Alter auftreten, beginnt aber typischerweise innerhalb der ersten dreißig Lebensjahre – somit können auch Kinder eine Sonnenallergie bekommen. Die polymorphe Lichtdermatose betrifft häufiger Frauen und zumeist Menschen mit hellerer Haut – kann aber bei jedem Hauttyp auftreten. Vermutlich gibt es auch erbliche Faktoren. Weltweit betrachtet ist die Erkrankung unterschiedlich häufig. In einzelnen europäischen Ländern wurde eine polymorphe Lichtdermatose in Studien bei mehr als 20 Prozent der Bevölkerung festgestellt.

Wie sieht der Ausschlag bei einer Sonnenallergie aus?

Der Ausschlag bei einer „Sonnenallergie“ oder genauer gesagt bei der polymorphen Lichtdermatose kann von Person zu Person sehr unterschiedlich aussehen. Darauf weist schon der Name hin. „Polymorph“ bedeutet „vielgestaltig“. Tritt der Ausschlag jedoch zum Beispiel im nächsten Jahr erneut auf, sieht er meist so ähnlich aus, wie zuvor.

Typisch für die polymorphe Lichtdermatose ist zum Beispiel:

  • Der Ausschlag tritt insbesondere im Frühling und Frühsommer auf oder wenn man im Winter ein Solarium besucht oder Urlaub in der Sonne macht. Also oft, wenn die Haut einer ungewohnten Menge UV-Licht ausgesetzt ist.
  • Wie viel Sonnenlicht nötig ist, damit sich der Ausschlag entwickelt, ist unterschiedlich. Wie stark die Beschwerden sind, variiert ebenfalls zwischen den Betroffenen.
  • Der Ausschlag entsteht für gewöhnlich innerhalb weniger Stunden, nachdem man in der Sonne war. Manchmal tritt er erst nach Tagen auf.
  • Er betrifft vor allem Hautstellen, die dem Sonnenlicht direkt ausgesetzt waren, wie Brust, Hals und Arme. Das Gesicht ist seltener betroffen.
  • Oft juckt der Ausschlag stark, er kann auch brennen.
  • Die Hautveränderung kann rötlich oder eher hautfarben sein.
  • Auf der Haut können sich verschiedene Veränderungen zeigen – etwa rote Flecken, erhabene Stellen, Knötchen sowie Bläschen.
  • Die Symptome sind normalerweise im Frühling am schlimmsten, bessern sich oft über den Sommer und verschwinden im Herbst. Der Ausschlag tritt für gewöhnlich im nächsten Jahr wieder auf.

Wie sich andere Lichtdermatosen bei Kindern und Erwachsenen zeigen, lesen Sie hier.

Wie erkennt Ärztin oder Arzt eine Sonnenallergie?

Der umgangssprachliche Begriff Sonnenallergie kann für unterschiedliche Lichtdermatosen stehen. Sie können einander ähneln – um welche es sich handelt, kann etwa die Hautärztin oder der Hautarzt feststellen. Eventuell ist auch nicht das Sonnenlicht verantwortlich für den Ausschlag, sondern Hitze oder eine andere Erkrankung.

Um die Ursache zu finden, untersucht Arzt oder Ärztin die Haut und stellt verschiedene Fragen. Etwa wann und wo die Symptome auftreten, ob es schon einmal einen solchen Ausschlag gab und welche Medikamente man einnimmt. Aus diesen Angaben können sie teilweise schon auf die Erkrankung schließen.

Gegebenenfalls untersuchen sie eine Gewebeprobe oder machen sogenannte Phototestungen, um die Hauterscheinung auszulösen und die Diagnose zu sichern. Eine Blutuntersuchung kann helfen, Erkrankungen wie einen Lupus erythematodes zu erkennen.

Was kann man gegen eine Sonnenallergie tun?

Wichtig bei einer Sonnenallergie ist Sonnenschutz. Das gilt sowohl für die häufige polymorphe Lichtdermatose, als auch für andere Auslöser einer Hautreaktion in Verbindung mit dem Sonnenlicht.

Schutzmaßnahmen sollten das Spektrum, das die Hautreaktion verursacht, abdecken. Also zum Beispiel Sonnencreme mit UVA- und UVB-Schutz wählen – und mindestens Lichtschutzfaktor 30. Bei Mallorca-Akne sind nur bestimmte Sonnenschutzmittel geeignet. Die Sonne zu meiden und die Haut mit entsprechender Kleidung zu bedecken, gehört auch zum effektiven Schutz.

Wie gut Sonnenschutzmaßnahmen helfen, hängt auch davon ab, wie stark man auf die Strahlung reagiert und wie konsequent man sich schützt.

Ausschlag der polymorphen Lichtdermatose behandeln

Der Ausschlag klingt von selbst ab, wenn man sich nicht weiter der Sonne aussetzt. Daher ist es Teil der Behandlung, Sonnenschutz konsequent umzusetzen und etwa den Ausschlag abzudecken. Bei einem Ausschlag mit Blasen sollte man diese abheilen lassen und nicht öffnen.

Einige Maßnahmen können helfen, die Beschwerden zu lindern:

  • Kühlen: Manche empfinden es als angenehm, die Haut zu kühlen – zum Beispiel mit einem angefeuchteten Handtuch oder mit einem Bad.
  • Kortisonpräparate: Je nach Ausprägung verschreiben Ärztinnen und Ärzte Kortisonpräparate zum Auftragen auf die Haut oder in schweren Fällen auch als Tabletten. Sie lindern die entzündliche Hautreaktion und den Juckreiz.
  • Antihistaminika: Medikamente, die die Wirkung des Botenstoffes Histamin hemmen, können auch dazu beitragen, den Juckreiz zu lindern.

Ausschlag der polymorphen Lichtdermatose vorbeugen

Sonnenschutz ist die wichtigste Maßnahme, um dem Ausschlag vorzubeugen. Das bedeutet:

  • Haut bedecken: Dichte Stoffe schützen tendenziell besser. Außerdem gibt es spezielle UV-Schutzkleidung. Deren Schutzfaktor wird als „UPF“ angegeben und kann nach unterschiedlichen Standards bestimmt werden. Beim Kauf sollte man auch auf diesen achten – zum Beispiel auf den UV-Standard 801, der am nassen Textil gemessen wird oder auf den europäischen Standard EN 13758-1.
  • Sonne meiden: Insbesondere in der Mittagszeit, wenn sie besonders stark ist. Glas schützt gut vor UVB, aber je nach Glasart weniger vor UVA. Sie können zum Beispiel durch Seitenscheiben in Autos oder im Zug dringen. Man kann sich aber schützen.
  • Sonnenschutzmittel: Sie sollten bei polymorpher Lichtdermatose mindestens LSF 30 haben und vor UVB und vor allem auch vor UVA schützen. Der Lichtschutzfaktor (LSF) beschreibt vorrangig den Schutz vor UVB. Der Schutz vor UVA ist extra gekennzeichnet – als Kreis um die Abkürzung UVA. Ein Drittel des angegebenen Lichtschutzfaktors ist der von der Europäischen Kommission empfohlene Mindestschutz gegen UVA. In der Apotheke können Sie sich zu Produkten beraten lassen, die auch bei Sonnenallergie geeignet sind.

Sonnenschutzmittel sollte man 20 bis 30 Minuten vorher auftragen und mindestens alle zwei Stunden nachcremen und dabei die Menge nicht unterschätzen. Für einen Erwachsenen gelten vier gehäufte Esslöffel Sonnenschutzmittel für den ganzen Körper als Richtwert.

Bei besonders ausgeprägten Beschwerden empfehlen Ärztinnen und Ärzte eventuell eine spezielle Therapie mit UV-Licht, um die Haut daran zu „gewöhnen“. In der Regel wird die Haut dann über mehrere Wochen bestrahlt und die Behandlung wird eventuell medikamentös unterstützt. Solche Therapien führen zum Beispiel Universitätskliniken in spezialisierten Sprechstunden mit ärztlicher Begleitung durch. Eine solche „Gewöhnung“ sollte man jedoch nicht eigenmächtig durch Solarienbesuche oder Ähnliches probieren, sondern nur unter ärztlicher Aufsicht mit genau festgelegter Dosierung.

Wird man eine Sonnenallergie wieder los?

Ob man eine Sonnenallergie wieder loswird, kommt auch auf die Ursache an. Kennt man zum Beispiel den Auslöser, etwa Inhaltsstoffe in Kosmetika, kann man versuchen, diese zu meiden. Medikamente sollten Sie aber nicht selbstständig absetzen oder die Dosis verändern. Besprechen Sie mögliche Änderungen immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Setzt man sich dem bekannten Auslöser erneut aus, kann die Hautreaktion auch wieder auftreten.

Für die polymorphe Lichtdermatose gilt: Der Ausschlag hält einen oder mehrere Tage an und verschwindet dann auch ohne Therapie, wenn man sich nicht weiter der Sonne aussetzt. Normalerweise bleiben keine Narben zurück – außer der Ausschlag infiziert und entzündet sich zum Beispiel durch Kratzen. Bei vielen lassen die Symptome auch über den Sommer nach und verschwinden im Herbst oder Winter.

Auch wenn der Ausschlag meist in der nächsten Saison wieder auftritt, nehmen die Beschwerden der polymorphen Lichtdermatose mit der Zeit häufig ab. Manche Betroffene haben sogar festgestellt, dass der Ausschlag irgendwann nicht mehr auftritt.

Könnte es eine Sommerakne sein?

Die Mallorca-Akne, oder Sommerakne, wird auch als Sonderform der polymorphen Lichtdermatose bezeichnet. Ähnlich wie diese tritt eine Mallorca-Akne vor allem saisonal auf, wenn man die Haut nach dem Winter wieder UV-Strahlen, vor allem UVA, aussetzt. Sie klingt normalerweise von selbst ab.

Die Hautveränderungen bei der Mallorca-Akne entstehen wohl im Zusammenhang mit UV-Strahlen, Hauttalg und fetthaltigen Pflegeprodukten wie Sonnencremes. An Stellen, die der Sonne ausgesetzt waren, wie Oberarmen, Schultern, Brust und Rücken, bilden sich gerötete Flecken und Knötchen. Die Hauterscheinungen können an eine gewöhnliche Akne erinnern, haben medizinisch aber nur wenig mit ihr zu tun. Möglicherweise juckt die Haut auch.

Da sich der Ausschlag normalerweise von selbst bessert, wird ärztlich oft keine spezielle Therapie verordnet. Bei starken Beschwerden können jedoch Medikamente eingesetzt werden. Zudem kann es angenehm sein, die Haut zu kühlen. Der Ausschlag sollte besser vor direkter Sonne geschützt werden.

Vorbeugend wird oft empfohlen, die Hautpflegeprodukte anzupassen und insbesondere Sonnenschutzmittel zu verwenden, die auf bestimmte Fette und Emulgatoren verzichten. In der Apotheke können Sie eine Beratung zu geeigneten Produkten wie Sonnenschutzgelen erhalten.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.

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