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Was ist eine Sonnenallergie?

Die Begriffe "Sonnenallergie" und "Lichtallergie" gibt es in der Medizin genau genommen gar nicht. Sie werden umgangssprachlich genutzt – für eine Reihe ganz unterschiedlicher Erkrankungen. Diese Krankheiten haben eines gemein: Sonnenlicht spielt eine wesentliche Rolle, insbesondere der UV-Anteil des Lichts. Um eine echte Allergie handelt es sich nur selten.

Häufigste "Sonnenallergie": Die Polymorphe Lichtdermatose

Eine besonders verbreitete Krankheit unter diesen sogenannten Sonnenallergien ist die polymorphe Lichtdermatose, auch Sonnenekzem genannt. Sie trifft in Mitteleuropa mehr als jeden Zehnten, Frauen häufiger als Männer. Sie kann in jedem Alter auftreten, kommt aber vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen vor. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt (siehe Kapitel Ursachen).

Eine Polymorphe Lichtdermatose kann über Jahre hinweg immer wieder Beschwerden verursachen. Nicht selten bessert sie sich aber auch im Laufe der Zeit von selbst.

Beratender Experte: Professor Dr. med. Percy Lehmann, Facharzt für Dermatologie

Beratender Experte: Professor Dr. med. Percy Lehmann, Facharzt für Dermatologie

Wie macht sich die Krankheit bemerkbar?

Symptome einer polymorpen Lichtdermatose zeigen sich typischerweise dann, wenn die Haut nach längerer "Sonnenabstinenz" eine ungewohnt hohe Dosis Sonnenstrahlen abbekommt – zum Beispiel nach einem ausgedehnten Spaziergang in der ersten Frühlingssonne oder zu Beginn eines Strandurlaubs im Süden.

Auf den Hautstellen, die der Sonne ausgesetzt waren, bilden sich nach Stunden oder wenigen Tagen stark juckende, fleckige Rötungen. Dann entstehen meist Knötchen (Papeln) oder Bläschen. Die Hautveränderungen können sich von Patient zu Patient stark unterscheiden. Mehr Informationen zu möglichen Anzeichen der Krankheit lesen Sie im Kapitel Symptome.

Therapie bei polymorpher Lichtdermatose

Steht die Diagnose fest, empfiehlt der Arzt eventuell entzündungshemmende Cremes oder Lotionen gegen die akuten Symptome. Wichtig ist aber vor allem ein guter Sonnenschutz, zum Beispiel durch Kleidung und Lichtschutzmittel.

Betroffene sollten darauf achten, ihre Haut nicht zu abrupt intensiver Sonne auszusetzen. Mit solchen Tipps und Maßnahmen kommen die meisten Patienten im Alltag gut zurecht.

Seltener sind schwere Verläufe. Hier kommt eine vorbeugende Behandlung (Phototherapie, Photochemotherapie) infrage. Mehr erfahren Sie im Kapitel Therapie.

Weitere "Sonnenallergien"

Das Kapitel Weitere Lichtdermatosen bietet einen Überblick über andere Krankheiten, die mit Sonnenlicht in Verbindung stehen und deshalb ebenfalls oft "Sonnenallergie" oder "Lichtallergie" genannt werden – darunter Lichtreaktionen durch Medikamente (phototoxische und photoallergische Lichtdermatosen) und die sogenannte Mallorca-Akne.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.