Logo der Apotheken Umschau

Sex ist die schönste Nebensache der Welt. Doch leider können dabei auch Krankheiten übertragen werden. Ärzte sprechen von "sexuell übertragbaren Krankheiten" oder mit der englischen Bezeichnung benannt: "sexually transmitted diseases", kurz STD.

Sexuell übertragbare Krankheiten sind zum Beispiel Trichomonadeninfektionen, Herpes genitalis, Pilzinfektionen der Genitalien, Feigwarzen, Syphilis, Tripper (Gonorrhoe) und Chlamydieninfektionen.

Das Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu anzustecken, lässt sich zum Beispiel durch die Verwendung von Kondomen senken.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf ihrer Seite LIEBESLEBEN zum Thema:

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – Was ist das?

Beratung gibt es zum Beispiel auch bei der Deutschen Aidshilfe:

Geschlechtskrankheiten

Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick zu einigen sexuell übertragbaren Krankheiten:

Chlamydieninfektion

Chlamydieninfektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen bakteriellen Erkrankungen.

Die Symptome sind oft nur schwach ausgeprägt, so dass eine Chlamydieninfektion unentdeckt bleiben kann.

Mögliche Symptome einer Chlamydieninfektion können zum Beispiel ein leichter, gelblicher Ausfluss aus Vagina (Scheide), Penis oder After sein, manchmal Schmerzen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex. Die Beschwerden treten normalerweise etwa ein bis drei Wochen nach der Infektion auf.

Ohne Therapie kann sich der Erreger weiter ausbreiten, bei Frauen zum Beispiel eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter verursachen. Eine mögliche Folge ist Unfruchtbarkeit.

Die Behandlung einer Chlamydieninfektion erfolgt mit Antibiotika.

Feigwarzen

Verursacher der Genitalwarzen sind humane Papillomaviren (HPV). Diese Viren verursachen Hautwarzen beispielsweise an der Scheide, den Schamlippen, am Penis und der Aftergegend. Die Viren sind jedoch nicht immer harmlos: Ein Teil von ihnen sind sogenannte "High-risk"-Viren, die zur Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs beitragen können.

Die Behandlung von Feigwarzen erfolgt beispielsweise durch Vereisen, Abtragen oder dem Auftragen von bestimmten Cremes oder Lösungen.

Paar im Bett

Feigwarzen (Condylomata acuminata)

Feigwarzen, auch Genitalwarzen oder Kondylome genannt, gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Verursacht werden sie durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) zum Artikel

Pilzerkrankungen der Genitalien

Die häufigsten Erreger für Pilzerkrankungen der Genitalien sind Hefepilze (Candida albicans). Diese Pilze sind in geringer Zahl bei den meisten Menschen in der normalen Keimflora nachweisbar, führen aber normalerweise nicht zu Krankheitssymptomen. So findet sich bei Frauen häufig eine geringe Anzahl von Hefepilzen in der Scheide. Die säurebildenden Bakterien einer gesunden Scheidenflora verhindern jedoch üblicherweise, dass die Hefepilze überhandnehmen.

Die Ursachen dafür, dass sich die Pilze vermehren können und es zu einer Infektion kommt, sind vielfältig. Bei Frauen ist teilweise übertriebene Hygiene ein Auslöser: Wird das biologische Gleichgewicht der Scheidenflora gestört, zum Beispiel durch Scheidenspülungen, kann es dort zu einer Pilzinfektion kommen.

Bei Frauen verursacht der Pilz unter anderem eine entzündliche Rötung der Schamlippen und der Scheide ("Vulvovaginitis"). Außerdem können die Betroffenen Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und weißlich-bröckeligen Ausfluss ("Fluor") haben. Besonders quälend ist jedoch der zum Teil mit dem Scheidenpilz einhergehende Juckreiz.

Bei Männern kann die Pilzinfektion zum Beispiel eine Entzündung der Eichel und der Vorhaut (Balanitis) hervorrufen: Vorhaut und Eichel sind gerötet und nässen manchmal. Auch kann es zu brennenden Schmerzen kommen.

Zur örtlichen Behandlung stehen etliche Pilzmittel (Antimykotika) zur Verfügung. Damit das natürliche saure Milieu der Scheide schnell wieder hergestellt ist, empfehlen Ärzte und Ärztinnen ihren Patientinnen oft, am Ende der Behandlung Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien zu verwenden. Führt die örtliche Therapie nicht zum Erfolg, besteht die Möglichkeit einer Behandlung mit einem Pilzmittel zur Einnahme.

Tripper (Gonorrhoe)

Tripper wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht und ist sehr ansteckend. Die Bakterien befallen nicht nur die Geschlechtswege und -organe, sondern finden sich – abhängig von der Sexpraktik – auch im Rachen oder Enddarm. Auch die Augenbindehaut kann betroffen sein, wenn die Bakterien zum Beispiel durch Augenreiben dorthin gelangen.

Mögliche Beschwerden sind beispielsweise brennende Schmerzen beim Wasserlassen und milchig-eitriger Ausfluss.

Da die Krankheit nicht immer deutliche Symptome verursacht, kann sie unbemerkt chronisch werden und zum Beispiel zu Unfruchtbarkeit führen.

Die Krankheit ist durch Antibiotika behandelbar. Die Verwendung von Kondomen beim Sex trägt dazu bei, einer Ansteckung vorzubeugen.

Tripper (medizinisch: Gonorrhö) wird durch bestimmte Bakterien, sogenannte Gonokokken ausgelöst.

Was ist Tripper?

Tripper (Gonorrhö) ist eine verbreitete Geschlechtskrankheit. Infos zu Symptomen und Therapie. zum Artikel

Syphilis

Die Symptome dieser Geschlechtskrankheit zeigen sich nicht nur an den Geschlechtsorganen, sondern können fast den ganzen Körper erfassen. Ausgelöst wird die Syphilis durch Bakterien vom Typ Treponema pallidum. Die Infektionskrankheit kommt überall in der Welt vor.

Syphilis verläuft in mehreren Stadien.

Ungefähr drei Wochen nach der Infektion entwickeln sich kleine, schmerzlose Geschwüre, da wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist, also beispielsweise im Geschlechts- oder Mundbereich. Diese Geschwülste werden "Harter Schanker" genannt. Ungefähr gleichzeitig kommt es zu einer Schwellung der Lymphknoten. Unbehandelt heilt das Geschwür nach ungefähr fünf Wochen von selbst ab.

Etwa vier bis zehn Wochen nach der Infektion spürt der Betroffene allgemeine Krankheitssymptome, zum Beispiel Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Gelenkschmerzen – der Krankheitserreger hat sich im ganzen Körper ausgebreitet. Verschiedene Lymphknoten können geschwollen sein. An der Haut kann ein Ausschlag entstehen, insbesondere an den Handflächen und Sohlen. Nach einer gewissen Zeit gehen diese Beschwerden zurück.

Die Spätsyphilis ist in der westlichen Welt heutzutage sehr selten, da in den meisten Fällen schon vorher eine Behandlung erfolgt. Die Spätsyphilis tritt nach einer gewissen, teilweise mehrere Jahre anhaltenden Zeit ohne Symptome auf. Bei der Spätsyphilis kommt es unter anderem zu Schäden der Haut und der Gefäße. Auch kann das Nervensystem angegriffen werden. Syphilis kann unbehandelt tödlich enden.

Mittel der Wahl bei der Behandlung von Syphilis sind Antibiotika.

Paar im Bett

Syphilis (Lues)

Syphilis zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Zahl der Infektionen steigt seit Jahren. Mehr zu Ansteckung, Symptomen und Therapie zum Artikel

HIV-Infektion/ AIDS

Die zu Anfang der achtziger Jahre erstmals beobachtete Immunschwächekrankheit AIDS ist ebenfalls eine sexuell übertragbare Krankheit.

Ausgelöst wird sie durch das HI-Virus (Humanes Immunschwäche-Virus). Das Virus befindet sich in den Körperflüssigkeiten – in Blut und Sperma besonders hoch konzentriert. AIDS wird heutzutage hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Doch nicht nur beim Sex ausgetauschte Körperflüssigkeiten wie Samen- oder Scheidensekret können zu einer Infektion führen. Die Viren übertragen sich zum Beispiel auch über die Wiederverwendung bereits gebrauchter Nadeln bei der Injektion von Drogen. HIV-positive Frauen können ihr Baby bei der Geburt mit dem Virus anstecken.

Kam man mit virushaltigen Körperflüssigkeiten in Berührung und besteht die Gefahr einer Übertragung des HI-Virus, gibt es die Möglichkeit der sogenannten Postexpositionsprophylaxe. Eine HIV-Infektion lässt sich inzwischen mit Medikamenten behandeln. Die Therapie kann auch einer Übertragung des Virus auf andere Menschen vorbeugen.

67378267_d014da8a96.IRWUBPROD_532O.jpeg

HIV-Infektion / Aids

Eine HIV-Infektion kann heute bei rechtzeitiger Diagnose zwar nicht geheilt, aber dank moderner Therapien in der Regel gut behandelt werden zum Artikel

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.