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Typ-2-Diabetes, mit Medikamenten behandelt

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes nehmen Medikamente, die den Blutzucker zwar senken, aber keine Unterzuckerungen auslösen – zum Beispiel Metformin. Trotzdem ist es gerade zu Beginn der Behandlung oder bei einer Therapieumstellung auch für diese Menschen sinnvoll, den Blutzucker häufiger selbst zu messen, um ein Gespür dafür zu bekommen, was ihn beeinflusst: zum Beispiel die Ernährung oder Bewegung.

Auch wenn mit Blutzuckerschwankungen zu rechnen ist – etwa bei akuten Erkrankungen – können Messungen kurzzeitig sinnvoll sein. Ebenso verhält es sich bei der Einstellung auf Tabletten mit höherem Unterzuckerrisiko, etwa Sulfonylharnstoffe. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Blutzucker-Teststreifen bei Typ-2-Diabetikern, die kein Insulin spritzen, allerdings nur in Ausnahmefällen.

Manchmal reicht es auch, den Blutzucker und den Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c) alle drei bis sechs Monate beim Arzt messen zu lassen, zum Beispiel bei älteren Menschen mit sehr gleichmäßigem Alltag und Ernährungsgewohnheiten, deren Blutzucker gut eingestellt ist und nicht stark schwankt.

Typ-2-Diabetes, mit Insulinspritzen

Wer vom Arzt festgelegte Insulinmengen spritzt und stabile Zuckerwerte hat, für den genügt es häufig, alle ein bis zwei Wochen ein Tagesprofil zu machen. Das bedeutet, vor den Mahlzeiten, zwei Stunden nach den Mahlzeiten sowie vor dem Zubettgehen seinen Blutzucker zu messen und die Werte zu notieren. Auf diese Weise kann der Arzt erkennen, ob möglicherweise eine Therapieänderung nötig ist.

Menschen mit Typ-2-Diabetes, die eine intensivierte Insulintherapie bekommen, spritzen mehrmals täglich und passen die Dosis dabei selbst an. Sie erhalten in jedem Quartal ein Kontingent an Messstreifen. Den Bedarf schätzt der Arzt ab. Dabei orientiert er sich an den Empfehlungen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Diese variieren je nach Bundesland.

Typ-1-Diabetes, mit intensivierter Insulintherapie oder Pumpe

Am häufigsten müssen Menschen mit Diabetes ihren Blutzucker messen, die Insulin spritzen und die Dosis selbstständig an den Bedarf anpassen. Dazu benötigen sie im Durchschnitt vier bis sieben Messungen täglich: etwa vor den Hauptmahlzeiten und vor dem Schlafengehen, aber auch bei Verdacht auf eine Unterzuckerung oder bevor man sich ans Steuer eines Autos setzt – letzteres gilt auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes, die Insulin spritzen oder Sulfonylharnstoffe nehmen. Sehr viele Menschen mit Diabetes nutzen dafür inzwischen eine kontinuierliche Zuckermessung anstelle von Messstreifen (siehe nächster Absatz).

Typ-1-Diabetes, mit kontinuierlicher Zuckermessung

Fast alle Menschen mit Diabetes Typ 1 (und auch einige mit Typ 2) nutzen inzwischen hierzulande ein System zur kontinuierlichen Zuckermessung: Continuous Glucose Monitoring (CGM). Bei Closed-Loop-Systemen ist dabei die Insulinpumpe über eine Software mit einem kontinuierlichem Glukosemesssystem direkt verbunden – und passt die abgegebene Insulinmenge in vielen Situationen automatisch an. Einige Systeme zur kontinuierlichen Messung müssen beim Wechsel jeweils kalibriert (quasi geeicht) werden. Dafür ist eine blutige Messung mit einem Piks in den Finger notwendig. Eine Messung mit Fingerpiks ist außerdem immer dann nötig, wenn Sie als Nutzer dem vom Sensor angezeigten Wert misstrauen oder wenn Ihre körperliche Empfindung nicht zum angezeigten Wert passt – zum Beispiel, wenn das Gerät normale Werte ausgibt, Sie sich aber unterzuckert fühlen.