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Was ist in Mundspülungen enthalten?

Ätherische Öle in Mundspülungen wie Menthol, Thymol, aus Minze oder Salbei sorgen für Frischegefühl und wirken gegen Bakterien und Entzündungen. Aminfluorid und Zinnfluorid machen den Zahnschmelz resistenter gegen Säuren in Nahrungsmitteln und bieten einen gewissen Kariesschutz. Zinnfluorid in den Mundspülungen wirkt auch gegen Entzündungen des Zahnfleischs.

Was, wenn in Mundspülungen Alkohol enthalten ist?

Alkohol in der Mundspülung kann die Schleimhaut austrocknen und in höheren Konzentrationen auch „brennen“. Für Schwangere, Kinder oder bei Alkoholabhängigkeit sind alkoholfreie Zubereitungen die bessere Wahl

Ist es schlimm, wenn man etwas Mundspülung verschluckt?

Fluoride, Alkohol, Chlorhexidin oder Cetylpyridinium können in höheren Konzentrationen schädlich sein. Leben Menschen mit Demenz oder kleine Kinder im Haushalt? Dann die Flasche mit der Mundspüllösung im verschließbaren Schränkchen aufbewahren.

Schützt Mundspülung auch vor Viren?

In Laborversuchen konnten bestimmte Lösungen zum Mundspülen einen Teil der Corona-Viren inaktivieren. Ob Gurgeln oder Spülen das Risiko für eine Infektion tatsächlich senken, haben Studien nicht belegt.

Kann die Mundspülung das Zähneputzen ersetzen?

Nein. Nur sorgfältiges Putzen mit Zahnbürste (von Hand oder elektrisch), Zwischenraumbürstchen und Zahnseide entfernt Essensreste und Bakterien, bevor sich fest haftende Beläge und Zahnstein bilden. Mundspüllösungen können die Mundpflege ergänzen, etwa bei empfindlichen Zahnhälsen (wenn das Bürsten schmerzhaft ist), bei Zahnfleischbluten oder wenn das Hantieren mit Bürste und Seide beschwerlich ist.

Gibt es auch milde Mundspülungen?

Damit eine Mundspülung wirkt, muss sie 30 bis 60 Sekunden einwirken. Ist sie zu scharf oder zu süß, wird man sie kaum so lange im Mund behalten. Um die passende zu finden, hilft nur: ausprobieren. Manche gibt es als Probiergröße, auch praktisch beim Reisen.

Können sich meine Zähne verfärben?

Bei Lösungen mit Chlorhexidin kann eine Verfärbung nicht ausgeschlossen werden. Es gibt sie in höherer Dosierung (0,1 oder 0,2 %) und als Konzentrat zur Verdünnung (2 %). Beide sollten nur kurze Zeit, etwa bei einer Parodontitis oder nach einer Zahn-Operation, und in Absprache mit dem Zahnarzt angewendet werden. Bei niedriger konzentrierten Lösungen (0,06%) ist das Verfärbungsrisiko geringer. Ablagerungen lassen sich durch eine professionelle Zahnreinigung wieder entfernen. Weitere Nebenwirkungen können Geschmacksstörungen sein.

Wie nachhaltig sind Mundspülungen?

Die meisten Mundspüllösungen werden in Kunststoffflaschen geliefert. Mundwasser-Konzentrate, von denen man nur einen oder mehrere Tropfen in Wasser verdünnt, könnten eine umweltfreundliche Alternative sein – weil weniger Müll anfällt. Sie enthalten aber kein Fluorid und eignen sich in erster Linie für einen frischeren Atem.

Fachliche Beratung: Dr. Sonja Sälzer, Fachzahnärztin für Parodontologie (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Zahnarztpraxis in Hamburg)


Quellen:

  • Auschill T, Sälzer S, Arweiler N: S3-Leitlinie (Langversion) Häusliches chemisches Biofilm- management in der Prävention und Therapie der Gingivitis. https://register.awmf.org/... (Abgerufen am 01.02.2023)