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Was für einen Charakter haben Schildkröten?

Gemächliche Methusalems. Von insgesamt 300 verschiedenen Schildkrötenarten werden die Griechische und Maurische Landschildkröte am häufigsten als Haustiere gehalten. Die nicht jagenden Reptilien strahlen durch ihre gemächliche Fortbewegung eine gewisse Gelassen­heit aus. Wenn sie sich in ihrem Zuhause wohlfühlen, werden sie 40 bis 60 Jahre alt.

Die gepanzerten Vierbeiner verlieren im Lauf der Zeit oft ihre natürliche Scheu. Sie wirken dann neugierig und lassen sich mitunter sogar anlocken. Berührungen sollten nur äußerst behutsam erfolgen. Sie bedeuten für die Reptilien Stress.

Schildkröten in Außenhaltung brauchen keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, sondern können in einem Garten unter regelmäßiger Kontrolle zu einem gewissen Grad sich selbst überlassen werden. Dadurch eröffnen sich zeitliche Spielräume, die es etwa bei Hunden nicht gibt.

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Was fressen sie am liebsten?

Europäische Landschildkröten ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Hunde- oder Katzenfutter sind deshalb tabu. Da die Urzeit-Tiere einen extrem langsamen Stoffwechsel haben, sollte man darauf achten, dass das Grünzeug energiearm ist. Das heißt, es sollte reich an Ballaststoffen sein und kaum Eiweiß enthalten. Eine gute Basis sind Wildkräuter von ungedüngten und naturbelassenen Wiesen. Oder das „Unkraut“ aus dem Garten (zum ­Beispiel Löwenzahn, Brennnessel oder Gänseblümchen), das mit Heu, Heupellets oder getrockneten Kräutern gestreckt wird.

Alternativ eignen sich Feldsalat, Rucola oder Romana in Bioqualität. Kopfsalat ist ungeeignet, da er kaum Nährstoffe enthält. Wächst eine Schildkröte übermäßig schnell oder bilden sich Höcker auf dem Panzer, weist dies darauf hin, dass sie zu üppig ernährt wird.

Welche Haltungsform ist ideal?

Bloß nicht zu kalt! Die Griechische und die Maurische Landschildkröte brauchen Sonne und Wärme, um aktiv zu sein. Nur bei Temperaturen zwischen etwa 24 und 30 Grad funktioniert ihr Stoffwechsel optimal. Eine Haltung in der kühlen Wohnung oder in einem Terrarium ist daher eher ungünstig. UV-Lampen sind in diesem Fall ein Muss.

Am wohlsten fühlen sie sich im Garten, in dem idealerweise ein kleines Gewächshaus steht. Hier halten sich die Sensibelchen bei kälteren Temperaturen auf. Ist es frostgeschützt, buddeln sie sich dort auch für ihren Winterschlaf ein. Er dauert etwa von Oktober bis April. In dieser Zeit die Tiere nicht stören! Auch ein separater Kühlschrank (4 bis 6 Grad; Tür für frische Luft ein- bis zweimal pro Woche öffnen) eignet sich zum Überwintern.

Für welche Krankheiten sind die Tiere anfällig?

Von Erkältungen bis zu Gicht. Weil das Klima hierzulande für die Reptilien nicht optimal ist, leiden sie häufiger unter Atemwegserkrankungen. Bläschen an der Nasen­öffnung und Atemgeräusche können da­rauf hindeuten. Ein Mangel an UV-Licht stört den Kalziumstoffwechsel und setzt die Knochendichte herab (Rachitis). Mit der Zeit verflacht der Panzer. Betroffene Tiere wirken apathisch. Auch eine eiweißlastige Ernährung macht die Tiere bewegungs­unlustig, indem sie die Entstehung einer Gicht fördert. Außerdem sind die Reptilien bei ungünstiger Haltung anfällig für Würmer, Flagellaten und Amöben. Bei einem über­mäßigen Befall magern sie ab.

Wie lässt sich vorbeugen?

Das Tier durchchecken lassen. Obwohl Schildkröten robust aussehen, sind sie relativ empfindlich, ihre Ansprüche an Ernährung und Umgebung hoch. Passt das ein oder andere nicht, werden sie krank. Durch Impfungen vorzubeugen, ist nicht möglich. Bleibt nur die aufmerksame Beobachtung, um Erkrankungen frühzeitig zu entdecken. Alarmzeichen: Wenn das Tier sein Bewegungs- oder Fressverhalten verändert, stark ab- oder zunimmt. Dann sollte man zum Fachtierarzt für Reptilienmedizin oder einer Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Amphi­bien- und Reptilienmedizin gehen. Außerdem ratsam: das Tier einmal im Jahr checken und eine Kotprobe auf Parasiten untersuchen lassen.

Fachliche Beratung: Dr. Helge Behncke, Tierarzt mit Zusatzbezeichnung Amphibien- und Reptilienmedizin in Denzlingen (Baden-Württemberg)

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Quellen: