Zecken: Blutsauger mit Risikopotenzial
Zecken können Borreliose oder FSME übertragen. Wo die Blutsauger lauern und was vor Zeckenstichen schützt. Ein Überblick
So schützen Sie sich vor Zecken
Bei Ausflügen in die Natur sollte die Kleidung die Haut möglichst vollständig bedecken. Die Hosenbeine – wenn machbar – in die Schuhe stecken.
Helle Kleidung ist günstiger, denn darauf sieht man die Zecken besser.
Glatte Stoffe bevorzugen, daran können sich die Winzlinge schwerer festhalten.
Am Waldrand, im Wald und auf Wiesen nicht mit offenen Schuhen und nicht barfuß laufen.
Insektenabwehrmittel können auf freie Hautpartien aufgetragen werden. Sie bieten für etwa zwei bis drei Stunden einen gewissen Schutz. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welche Produkte am besten für Sie geeignet sind. Nicht zu häufig und nicht bei Säuglingen anwenden!
Nach einem Ausflug Haut und Kleidung sorgfältig nach Zecken absuchen – Zecken, die bereits gestochen haben, rasch entfernen.
Ein Haustier, dass sich viel im Freien aufhält, sollte ebenso sorgfältig abgesucht werden, denn oft hängen die Zecken nur im Fell und können so leicht auf den Menschen übergehen. Kontakt zu Wildtieren als potenzielle Zeckenträger (Igel, bei Jägern Kontakt zu Wild) sollte vermieden werden.
Wie gefährlich sind Zecken?
Ein Zeckenstich ist an sich nicht weiter tragisch, bestünde da nicht das Risiko für Infektionskrankheiten. Hierzulande sind das vor allem Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Borreliose wird durch Bakterien (Borrelien) ausgelöst und ist in Europa die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. FSME, eine gefährliche Form der Hirnhautentzündung, wird von Viren ausgelöst.
Wichtig zu wissen: Nicht alle Zecken tragen Krankheitserreger in sich. Sticht eine infizierte Zecke, kommt es nicht zwangsläufig zu einer Übertragung. Mehr über das Ansteckungsrisiko und Risikogebiete lesen Sie in den Ärztlichen Ratgebern Borreliose und FSME.
FSME-Viren können bereits innerhalb kurzer Zeit nach dem Zeckenstich weitergegeben werden. Die Übertragung von Borrelien dauert in der Regel mehrere Stunden. Wenn Sie Zecken so früh wie möglich entfernen, sinkt das Infektionsrisiko.
Fallen Zecken von Bäumen?
Der gemeine Holzbock – Ixodes ricinus, wie sich das Spinnentier in der Fachsprache nennt – lauert draußen im Grünen. Das heißt, normalerweise hockt die Zecke faul auf Halmen oder ähnlichem und wartet ab. Kommt ein geeigneter Wirt vorbei – zum Beispiel ein Mensch, ein Hund oder ein Reh – erwacht die Zecke, lässt sich abstreifen und klammert sich am Wirt fest. Zecken sitzen also nicht auf Bäumen und lassen sich herunterfallen. Sie treiben sich auf Gräsern, Farnen oder losem Laub im Wald herum. Wittern die Tierchen ein potenzielles Opfer, krallen sie sich an Schuhen, Hosen oder direkt an der Haut fest. Dort krabbelt die Zecke solange umher, bis sie eine gut durchblutete Stelle ausfindig macht – beispielsweise die Kniebeuge. Dann sticht die Zecke zu und saugt Blut. Die Minivampire beißen also nicht, sie stechen.
Wann ist Zeckensaison?
Zecken sind hauptsächlich zur warmen Jahreszeit aktiv, von März bis Oktober. Doch warm ist relativ, denn Ixodes ricinus reichen gerade einmal acht Grad Celsius aus, um sich weitervermehren zu können. So krabbeln Zecken auch an milden Wintertagen aktiv durchs Gestrüpp. Die Zeckensaison ist also weniger eine Frage der Jahreszeit als der Temperatur. Einzelne Tierchen wurden zudem bereits in Höhen über 1300 Meter ausgemacht.