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Wie wirkt Quetiapin?

Wie genau Quetiapin im Körper wirkt, ist noch nicht völlig geklärt. Es wird angenommen, dass die Substanz vor allem durch das Blockieren bestimmter Rezeptoren im Gehirn psychische Symptome wie etwa Wahnvorstellungen verringert.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Quetiapin kann zahlreiche Nebenwirkungen auslösen – wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Gewichtszunahme. Auch niedriger Blutdruck kann auftreten. Außerdem sind Muskelschwäche, Sehstörungen, ein erhöhter Blutzucker- und Cholesterinspiegel möglich. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt überauftretende Nebenwirkungen. Sie ordnen ein, wie schwerwiegend diese sind.

Welche Wechselwirkungen sind möglich?

Bestimmte Wirkstoffe sollten nicht mit Quetiapin kombiniert werden. Zum Beispiel darf gleichzeitig kein Antipilzmittel der Azolgruppe eingenommen werden – wie Itraconazol oder Fluconazol. Andere Arzneimittel oder Alkohol, die ebenfalls eine dämpfende Wirkung auf das Gehirn haben, sollten auch nicht kombiniert werden – das kann Nebenwirkungen wie Müdigkeit verstärken. Für weitere Wechselwirkungen sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin und nutzen Sie unseren Wechselwirkungs-Check.

Wussten Sie, dass...

...Schlafstörungen manchmal mit Quetiapin behandelt werden? Der Wirkstoff hat eine müdemmachende Wirkung, von der manche Personen mit Schlafstörungen profitieren. Offiziell ist Quetiapin dafür aber nicht zugelassen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann es bei Schlafproblemen trotzdem ärztlich verordnet werden.

Was gibt es bei der Anwendung zu beachten?

Genau nach Anweisung einnehmen: Wer Quetiapin neu einnimmt, bekommt nicht von Anfang an die endgültige Tagesdosis verordnet. Die ersten Tage starten Patientinnen und Patienten mit einer niedrigeren Dosierung und erhöhen allmählich, bis die gewünschte Wirkstoffmenge erreicht ist. Dafür erstellt die Ärztin oder der Arzt einen genauen Plan. Bei Unklarheiten kann auch das Apothekenpersonal helfen.

Nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen: Der Saft hemmt ein Enzym in der Leber, das wichtig für den Abbau von Quetiapin ist. Quetiapin bleibt also länger im Körper als geplant, kann länger wirken und stärkere Nebenwirkungen auslösen.

Nicht abrupt absetzen: Wer von heute auf morgen aufhört, Quetiapin einzunehmen, riskiert Entzugserscheinungen. Nach Anleitung der Ärztin oder des Arztes sollte die Dosis langsam über etwa zwei Wochen reduziert werden.


Quellen:

  • Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Leitfaden für Ärzte zur Verordnung von Quetiapin- haltigen Arzneimitteln. Online: https://www.bfarm.de/... (Abgerufen am 30.05.2023)
  • Gelbe Liste. Pharmaindex: Quetiapin. Online: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 30.05.2023)
  • Geisslinger G et al. : Mutschler Arzneimittelwirkungen. In: Buch 01.01.2020, 11: 187