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Was ist Malaria?

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die in den Tropen und Subtropen verbreitet ist. Malaria kommt in mehr als hundert Ländern vor, hauptsächlich in Afrika. Weltweit betroffen sind etwa 300 bis 500 Millionen Menschen. Viele Erkrankte sterben, darunter vor allem Kinder.

Welche Symptome treten auf?

Malaria verursacht meistens grippeähnliche Beschwerden wie Fieber (nur selten mit typischem Rhythmus, trotz der alten Bezeichnung Wechselfieber), Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und schweres allgemeines Krankheitsgefühl, oft auch Durchfall und Erbrechen. Genaueres erfahren Sie im Kapitel Symptome.

Wichtig: Haben Sie den Verdacht, es könne sich um Malaria handeln, dann suchen Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt auf!

Weisen Sie darauf hin, dass Sie im Ausland waren. Eine Malaria kann sich auch noch Monate später zeigen – und trotz korrekter Vorbeugung mit Medikamenten auftreten.

Es gibt vier wichtige Arten von Malaria:

  • Malaria tropica (Erreger: Plasmodium falciparum)
  • Malaria durch Plasmodium knowlesi, auch als Malaria quotidiana bezeichnet
  • Malaria tertiana (Erreger: Plasmodium vivax und ovale)
  • Malaria quartana (Erreger: Plasmodium malariae)

Vor allem Malaria tropica kann schwere Organkomplikationen auslösen und ist ohne Therapie bei nicht–immunen Menschen – also Touristen – rasch lebensgefährlich.

Unser Experte: Dr. Hinrich Sudeck, Internist und Tropenmediziner

Unser Experte: Dr. Hinrich Sudeck, Internist und Tropenmediziner

In den letzten Jahren sind Touristen aus Südostasien (Malaysia, Borneo, den Philippinen und Thailand) auch an einer Malariaform erkrankt, die vor allem bei Affen vorkommt und durch Plasmodium knowlesi hervorgerufen wird. Sie kann ebenfalls sehr schwer verlaufen und ist mikroskopisch nicht ganz einfach von den gutartigeren Malariaformen zu unterscheiden, weshalb zur sicheren Diagnose eine PCR (also eine molekulargenetische Technik) eingesetzt wird.

Malaria tertiana und Malaria quartana verlaufen meist milder und über einen längeren Zeitraum. Malaria tertiana kann aber besonders bei Älteren oder bei Menschen mit Vorerkrankungen auch schwer verlaufen oder zum Tode führen. Nur bei Malaria quartana sind auch noch nach vielen Jahren (bis zu 40 Jahre) Rückfälle möglich.

Wie sieht die Behandlung bei Malaria aus?

Malaria wird mit Medikamenten behandelt. Dabei stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, die je nach Malaria-Form und Resistenz der Plasmodien ausgewählt werden. Beispiele sind heutzutage Artemisia-Abkömmlinge auch in Kombination mit Lumefantrin, Atovaquon, früher auch häufig Mefloquin und Chloroquin. Die Medikamente sind teilweise auch zur Vorbeugung einsetzbar. Mehr dazu in den Kapiteln Therapie und Malariaprophylaxe.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten


Quellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG): Diagnostik und Therapie der Malaria, Version Februar 2021. Leitlinie: 1999. https://www.awmf.org/... (Abgerufen am 20.04.2022)