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Wer eine Reise in die Tropen oder Subtropen plant, sollte sich vorab gründlich über mögliche Gesundheitsgefahren in seinem Urlaubsland informieren. Hilfreich sind zum Beispiel Online-Informationen des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland oder Angebote von Tropeninstituten. Hinweise zu Infektionskrankheiten sind auf der Homepage des Robert Koch-Instituts einzusehen. Die hausärztliche Praxis oder das Gesundheitsamt beraten individuell. Schwangere oder Kleinkinder sollten nach Möglichkeit gar nicht in Malaria-Gebiete reisen.

Ganz wichtig: Mückenschutz

Wer in ein Malaria-Risikogebiet reist, sollte auf einen umfassenden Mückenschutz achten. Anopheles-Mücken stechen hauptsächlich in der Dämmerung und nachts. Zu diesen Zeiten sollte man sich also möglichst wenig im Freien aufhalten. Eine gute mechanische Abwehr bieten Mückengitter und Moskitonetze. Dabei ist es wichtig, feinmaschige Netze zu verwenden und sie zusätzlich mit geeigneten Anti-Mücken-Mitteln einzusprühen oder zu imprägnieren. Zusätzlich helfen Räucherwerk und Insektizide, um Mücken abzuwehren oder abzutöten. Langärmelige Kleidung wappnet gegen Insektenstiche und -bisse und kann zusätzlich mit Mückenabwehrmitteln behandelt werden. Auf unbedeckte Haut können sogenannte Repellents aufgetragen werden. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die Mücken abwehren. Die Wirkzeit ist jedoch begrenzt. Bei der Auswahl geeigneter Präparate kann die Apotheke helfen.

Malaria-Prophylaxe mit Medikamenten

Je nach Reisegebiet kann auch eine Malaria-Vorbeugung mit Medikamenten (Chemoprophylaxe) sinnvoll sein. Welche Art der Vorbeugung im Einzelfall ratsam erscheint, weiß zum Beispiel die speziell geschulte hausärztliche Praxis oder eine Tropenmedizinerin oder ein Tropenmediziner. Es ist wichtig, die Wirkstoffe streng nach Anleitung einzunehmen und sie nicht frühzeitig abzusetzen, da es sonst zum verspäteten Ausbruch einer möglichen Malaria-Infektion kommen kann. Wichtig zu wissen: Eine Chemoprophylaxe schützt nicht zu hundert Prozent vor einer Malaria-Infektion! Es handelt sich dabei auch nicht um eine Impfung.

Gibt es eine Impfung?

Es gibt keine Impfung für Touristen. Der einzige bislang zugelassene Impfstoff hat nur einen moderaten Schutzeffekt. Im Oktober 2021 hat die WHO ihn dennoch für Säuglinge und Kleinkinder empfohlen, die in Malariagebieten leben. Denn eine große Studie hat ergeben: Die Malaria-Impfung mit vier Dosen kann das Risiko für eine schwere oder gar tödliche Erkrankung bei ihnen senken.

Im Ausnahmefall möglich: Notfall-Selbstbehandlung

In besonderen Fällen kann es Sinn machen, sogenannte Stand-by-Mittel zur Notfall-Selbstbehandlung mit auf die Reise zu nehmen. Sie sollen streng nach Anweisung nur dann genommen werden, wenn während des Auslandsaufenthaltes in einem Malaria-Gebiet Fieber auftritt, und keinerlei medizinische Versorgung erreichbar ist. Ob und wann solche Stand-by-Mittel infrage kommen, sollte vorab sorgfältig mit der beratenden Ärztin oder dem Arzt besprochen werden.

Nach der Rückkehr: Auf Symptome achten!

Treten einige Zeit nach der Reise Beschwerden wie Fieber auf, sollte sofort ärztliche Hife gesucht werden. Wichtig: Unbedingt auf zurückliegende (Tropen-) Reisen hinweisen! Malaria kann manchmal noch viele Monate nach einer Auslandsreise auftreten.

Im Rahmen internationaler Projekte konnte die Malaria bereits teilweise eingedämmt werden. Die Trockenlegung von Sümpfen oder der Einsatz von Insektengiften (Insektizide) sind Wege, die Zahl der Anopheles-Mücken in den Risikogebieten zu verringern. Eine gezielte Behandlung der infizierten Bevölkerung scheitert nicht selten an wirtschaftlichen Problemen – in vielen Malaria-Gebieten herrscht Armut.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten


Quellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG): Diagnostik und Therapie der Malaria, Version Februar 2021. Leitlinie: 1999. https://www.awmf.org/... (Abgerufen am 20.04.2022)