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Migräne belastet den Alltag und raubt so Lebensqualität. Daher greifen die meisten Betroffenen zu Schmerzmitteln. Doch bei einem Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln kann es bei Menschen mit chronischen Kopfschmerzen oder Migräne zu einer weiteren Kopfschmerzerkrankung kommen: Dem „Medication Overuse Headache“ (MOH), zu deutsch Medikamentenübergebrauchskopfschmerz. Das vermeintliche Hilfsmittel ruft also selbst Beschwerden hervor.

Problematik ist vielen nicht bewusst

Die Krankheitslast der Betroffenen sei oft sehr groß, dennoch sei das Bewusstsein für die Problematik sowohl bei ihnen als auch bei Ärztinnen und Ärzten oft noch nicht ausreichend, so die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Dabei ließe sich die Erkrankung behandeln und auch verhindern.

Bei der Einnahme von Triptanen entwickelt sich MOH häufiger und schneller als bei sogenannten Nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR), zu denen etwa Ibuprofen zählt. Besonders problematisch sind laut Deutscher Gesellschaft für Neurologie opiathaltige Schmerzmittel, da sie zusätzlich abhängig machen könnten.

Frauen sind eher betroffen

Für die Diagnose werden die Einnahme von Medikamenten und der wiederkehrende Kopfschmerz betrachtet. Zum Beispiel indem die Betroffenen einen Kopfschmerzkalender führen. Außerdem gibt es neurologische Untersuchungen.

Von einem möglichem MOH wird ausgegangen, wenn Betroffene mehr als drei Monate lang an mehr als 15 Tagen ihre Kopfschmerzen mit Schmerzmedikamenten oder an mehr als zehn Tagen mit Migränemedikamenten (Trptanen) behandeln müssen.

Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Zu den Risikofaktorenzählen zudem psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, Abhängigkeiten wie Rauchen sowie die Einnahme von Medikamenten gegen Schlafstörungen oder Beruhigungsmitteln.

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