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Der Arzt erkundigt sich zunächst nach den aktuellen Beschwerden und nach der Krankengeschichte des Betroffenen. Er fragt nach bereits bekannten Erkrankungen der Harnwege und der Nerven. Außerdem ist von Interesse, welche Medikamente der Patient einnimmt.

Anschließend tastet der Mediziner die Prostata vom Darm her mit dem Finger ab. Zwar haben Studien gezeigt, dass bei dieser digital-rektalen Untersuchung die Größe der Prostata oft deutlich unterschätzt wird. Ihre Konsistenz und Form lässt sich jedoch gut ermitteln. Stellt der Arzt beispielsweise Knoten oder Verhärtungen fest, könnten das Hinweise auf einen gleichzeitig vorliegenden Prostatakrebs sein.

Eine Untersuchung des Urins zum Ausschluss einer Infektion der Harnwege gehört zu den Routineuntersuchungen.

Zwingend ist beim Arzt eine Bestimmung des sogenannten PSA-Wertes im Blut. Verdächtig ist ein erhöhter PSA-Wert. Er kann auf eine Prostatavergrößerung oder Prostatakrebs hinweisen, aber auch harmlose Ursachen haben. So kann der PSA-Wert zum Beispiel nach dem Radfahren oder der digital rektalen Untersuchung erhöht sein – weshalb Blut für die Bestimmung dieses Wertes nie direkt nach der Abtastung der Prostata abgenommen werden sollte.

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Standardisierte Fragebögen wie der von der American Urological Association entwickelte internationale Prostata-Symptom-Score (IPSS) ermöglichen es dem Arzt, die Symptome des Patienten genauer einzuschätzen. Die Auswertung zeigt, ob die Beschwerden eher mild, mäßig oder schwer ausgeprägt sind. Der Arzt fragt außerdem danach, wie stark sie die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigen. Patienten mit einer gutartigen Prostatavergrößerung und einem IPSS-Punktewert von weniger als acht Punkten, deren Lebensqualität kaum beeinflusst ist, werden "nicht aktiv" behandelt. Das bedeutet: Man wartet ab und kontrolliert regelmäßig die Befunde, um falls notwendig einzugreifen. Patienten mit mäßiger oder schwerer Symptomatik benötigen weitere Diagnostik, die beim Facharzt für Urologie stattfinden sollte.

Prostatafragebogen (IPSS)

1) Wie oft hatten Sie im vergangenen Monat das Gefühl, Ihre Blase war nach dem Wasserlassen nicht ganz entleert?

Wichtiger Hinweis:

Dieser Test darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Sie können ihn aber zur Vorbereitung Ihres Arztbesuches nutzen.

Die Prostata (rot umrandet) mit der darin verlaufenden Harnröhre (blauer Pfeil) im Ultraschallbild

Die Prostata (rot umrandet) mit der darin verlaufenden Harnröhre (blauer Pfeil) im Ultraschallbild

Die wichtigste Untersuchung zur Bestimmung der Prostatagröße ist der transrektale Ultraschall. Er erfolgt üblicherweise beim Urologen. Der Arzt ermittelt dabei die Größe der Vorsteherdrüse, indem er sie durch den Enddarm mit einem Ultraschallgerät untersucht.

Auch die Nieren und oberen Harnwege werden mit Ultraschall auf Veränderungen kontrolliert. Um zu prüfen, ob nach dem Wasserlassen ein Harnrest in der Blase verbleibt, untersucht der Arzt außerdem die Harnblase von außen her per Ultraschall – nachdem der Patient die Blase entleert hat.

Eine Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie) liefert Hinweise, dass die Harnwege unterhalb der Blase zum Beispiel durch eine vergrößerte Prostata verengt sind oder die Blasenmuskulatur nicht richtig funktioniert. Ob jedoch das eine oder das andere Ursache von veränderten Messwerten ist, lässt sich mit dieser Untersuchung nicht herausfinden.

Grafik: So funktioniert die Harnstrahlmessung

Grafik: So funktioniert die Harnstrahlmessung

Die Unterscheidung kann ausschließlich mit speziellen Tests wie der urodynamischen Untersuchung gemacht werden. Hierbei wird durch Messung der Druckverhältnisse in Blase, Harnröhre und Bauch eine Differenzierung ermöglicht. Diese genaue Untersuchung ist vor allem bei Patienten mit Nervenerkrankungen und Blasenfunktionsstörungen vor einer Operation unerlässlich.

Bei Patienten mit Blut im Urin ist außerdem unbedingt eine Blasenspiegelung zum Ausschluss eines Tumors in den Harnwegen erforderlich.