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Tiefgekühltes steht vor allem seit der Corona-Pandemie hoch im Kurs. Laut Deutschem Tiefkühlinstitut kaufen die Deutschen so viel davon wie noch nie: 2022 waren es fast 48 Kilogramm pro Kopf. Gefrorenes ist praktisch, beugt Lebensmittelverschwendung vor und kann sogar gesünder sein als frische Produkte. Vorausgesetzt, man greift nicht nur zur Fertigpizza. Wer im Garten Gemüse und Beeren erntet, kann einen Teil ­davon einfrieren – und auch im Winter saisonales Obst und Gemüse genießen. Das gibt es dabei zu beachten.

Laut Angela Clausen von der Verbraucherzentrale NRW sind die meisten Vitamine und Mineralstoffe in der Tiefkühltruhe bei mindestens minus 18 Grad gut geschützt: „Es kommt darauf an, wie frisch ein Lebensmittel eingefroren wird.“ Obst und Gemüse werden in der Regel sofort nach der Ernte tiefgekühlt. So enthalten sie meist mehr Nährstoffe als Produkte, die frisch im Supermarkt liegen – deren Schalen aber oft chemisch behandelt werden, um den Transportweg zu überstehen.

Säubern und trocknen Sie Gemüse und Obst vor dem Einfrieren gründlich. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) rät, Gemüse zu blanchieren, um unerwünschte Mikroorganismen zu töten und Farbe und Vitamine zu erhalten. Beutel, Dosen oder kältebeständiges Glas, gekennzeichnet durch ein Schneeflocken-Symbol, eignen sich für die Kühl­truhe. Originalverpackungen – etwa von abgepacktem Fleisch – aber nicht. „Befüllen Sie die ­Behälter möglichst gut oder streichen ­Sie die Luft heraus“, rät Clausen. Nur flüssige Lebensmittel brauchen etwas Platz, um sich auszudehnen.

Beim Einfrieren wird die Aktivität der enthaltenen Enzyme gebremst – aber nicht ganz verhindert. So beträgt laut BZfE die Lagerdauer für Fleisch drei bis zwölf Monate, für Gemüse sechs bis zwölf Monate, für Obst acht bis zwölf Monate und für fertige Speisen bis zu drei Monate. Wer Fertigprodukte im Laden kauft, sollte sich an der Mindesthaltbarkeit orientieren. „Das Datum gilt aber nur bei durchgehend eingehaltener Kühlkette“, so Clausen. Sie rät, die Produkte sonst schon vor Ablauf aufzubrauchen. In der Regel seien aber bis zu zwei Monate über das Datum hinaus kein Problem.

Werfen Sie stets einen Blick auf die Inhaltsliste – selbst in Gemüsemischungen können Zusatzstoffe stecken. Fertigprodukte sollten nicht die ­Regel sein, denn Pizza und Co. enthalten viel Fett, Zucker und Salz. „Vergleichen Sie Nährstoffangaben verschiedener Hersteller“, rät Clausen. Gerade im Sommer gilt: Nach dem Einkauf schnell nach Hause! Bei Fleisch und Fisch ist das Einhalten der Kühlkette hygienisch wichtig. Tipp: Isolierbeutel oder Kühlbox dabeihaben.

Clausen empfiehlt, schonend im Kühlschrank aufzutauen. Viele Produkte könnten aber gefroren verarbeitet werden - „etwa Fleisch, wenn es dünner als sechs Zentimeter ist.“ Sonst in ein bedecktes Gefäß geben, damit das Auftauwasser nicht mit anderen Speisen in Berührung kommt. Gemüse kann direkt in den Topf. „Weil die Struktur der Zellen beim Gefrieren aufgebrochen wird, ist die Garzeit sogar kürzer.“ Vorsicht bei Beeren, die oft mit unreinem Wasser behandelt werden: Lieber einmal erhitzen!

Die meisten Lebensmittel lassen sich roh und gekocht einfrieren. Doch es gibt Ausnahmen. Laut BZfE platzen rohe Eier in der Schale, gekochte werden glasig. Rohe Kartoffeln werden süß, Pudding wässrig. Blattsalate oder Tomaten werden beim Auftauen matschig. „Aufgetauter Salat lässt sich aber noch als Suppe oder wie Spinat verarbeiten“, rät Verbraucherschützerin Clausen.


Quellen:

  • Bundeszentrum für Ernährung: Einfrieren, Lebensmittel richtig einfrieren. Online: https://www.bzfe.de/... (Abgerufen am 11.07.2023)
  • Bundeszentrum für Ernährung: Lebensmittel einfrieren, Empfehlungen für die Lagerdauer. Online: https://www.bzfe.de/... (Abgerufen am 11.07.2023)
  • Deutsches Tiefkühlinstitut: Tiefkühlrekorde im Jubiläumsjahr, Gesamtmarkt wächst stark: Bestmarken bei Absatz und Verbrauch. Online: https://www.tiefkuehlkost.de/... (Abgerufen am 11.07.2023)