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Die meisten unserer Leserinnen dürften schon mal nervös auf Ihr Ergebnis gewartet haben. Zittern Sie da mit?

Und wie! Schon bei dem Gedanken daran bin ich ganz aufgeregt. Und ich bin stolz darauf, dass die Frauen mit unserem Ergebnis eine große Gewissheit erhalten: 95 Prozent Sicherheit, wenn tatsächlich ein Baby unterwegs ist. Und das bereits, bevor es der Frau schließlich ihre ausgebliebene Monatsblutung verrät. Ich fände es herrlich, wenn ich einmal eine solche Nachricht überbringen dürfte.

Nicht jede Frau wird darüber glücklich sein.

Das respektiere ich natürlich. Aber wenn eine Frau sich überlegen möchte, ob sie wirklich ein Kind will oder nicht, ist Gewissheit ebenfalls wichtig. Etwa, um sich rechtzeitig informieren zu können. Der Froschtest ließ einem dazu weniger Zeit.

Sie sprechen jetzt aber nicht von lebendigen Fröschen, oder?

Aber sicher doch. Erst als wir, die modernen Schwangerschaftstests, in den 1960er Jahren auf den Markt kamen, wurden die Apothekerfrösche arbeitslos. Ich denke, dass sie darüber nicht unglücklich waren.

Das müssen Sie mir erklären.

Gerne. Sie wissen doch, wie man heutzutage mit meiner Hilfe zu Hause eine Schwangerschaft feststellt, oder?

Ja, sicher. Man muss Sie am besten morgens auf der Toilette …

Sprechen Sie es ruhig aus. Als Profi habe ich vor Körperflüssigkeiten keine Scheu. Man muss mich in Urin tunken. Dass dieser viel über Gesundheit und Krankheit verrät, vermutete die Medizin schon vor Tausenden von Jahren. So glaubte man bereits im alten Ägypten, dass man darin lesen könne, ob eine Frau ein Kind erwartet.

Ich hatte ja nicht erwartet, dass Sie historisch so beschlagen sind. Gab es denn damals schon Tests?

Die gab es. Doch dürften sie wenig erfolgreich gewesen sein. Die Frauen mussten nämlich auf Getreide pinkeln. Keimte es, galt das als Zeichen für eine Schwangerschaft. Alles Humbug, wie moderne Tests zeigten. Eine sichere Antwort lieferte erst der Frosch in den 1930er Jahren.

Jetzt bin ich aber gespannt.

Dass man eine Schwangerschaft früh im Urin messen kann, liegt an einem Hormon, dessen Produktion schon mit Beginn der Schwangerschaft angekurbelt wird. Es hat einen etwas komplizierten Namen. Abgekürzt heißt es hCG. Dieses Hormon hat aber auch bei Tieren eine Wirkung.

Ich rate mal: auch bei Fröschen.

Genau! So bringt es Froschweibchen dazu, zu laichen, also Eier zu legen. Für einen Test spritze man den Tieren daher etwas Morgenurin der Frau, der bei einer Schwangerschaft besonders viel hCG enthält. Laichte der Frosch innerhalb von 18 Stunden, war die Frau mit großer Sicherheit schwanger. Nach etwa zwei Wochen war die Fröschin bereit für den nächsten Test.

Ein Glück für die Frösche, dass es jetzt Sie gibt. Und wie stellen Sie fest, ob eine Frau schwanger ist?

Ganz ähnlich wie der Frosch. Auch ich habe das Hormon hCG im Blick. Um zu testen, ob es vorhanden ist, steckt in mir ein Farbstoff, der genau auf das Hormon passt und sich dort sozusagen festklebt. In dem Teststreifen ist dann ein weiterer Stoff, der wiederum die winzigen Hormon-Farbstoff-Pakete festhält. Ist das Hormon vorhanden, färbt er sich rosa. Ein zweiter Streifen bindet nur den freien Farbstoff. Er zeigt an, dass der Test funktioniert. Nur maximal fünf Minuten – und Sie haben das Ergebnis.

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Quellen:

  • Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch: Der Froschtest. Online: https://muvs.org/... (Abgerufen am 27.02.2023)