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Je fester, desto besser? Zwei Mal am Tag – oder auch nach jeder Zwischenmahlzeit? Ich freue mich, dass Sie mir heute mal auf alle diese Fragen antworten!

Also, das bringt mich jetzt doch etwas zum Rotieren. Sie wissen das in Ihrem Alter noch immer nicht? Ich ­hoffe, dass Sie nicht zu denen gehören, die denken: Zwischendrin mal einen Zahnpflegekaugummi – passt! Und sich das Putzen sparen.

Also, dass tägliches Zähneputzen wichtig ist, hat meine Mutter mir schon als kleines Kind beigebracht.

Wenigstens etwas. Es soll ja immer noch Leute geben, die denken, bei Kindern sei das nicht wichtig. Die Milchzähne fallen ja ohnehin nach ein paar Jahren aus. Die Folge: Jedes siebte Kind hat im Alter von drei schon Karies, also Löcher in den Zähnen.

Und dann passiert das, wovor viele Angst haben: Es muss gebohrt werden. Und Sie schützen davor, richtig?

Klar. Schließlich kommen die Löcher ja nicht vom Zahnwurm.

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Ein Wurm in den Zähnen? Was für eine verrückte Idee.

So verrückt nun auch wieder nicht. Schließlich gibt es ja auch Holzwürmer. Und wie sollten die Löcher sonst in die Zähne kommen? Jahrtausendelang gab man die Schuld einem winzigen Wurm. Dass die Tierchen in ­einem ungepflegten Mund besonders gut gedeihen, vermutete allerdings schon die medizinkundige Äbtissin Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert. Sie empfahl dagegen Myrrhe und Kohlenrauch.

Und keine Zahnbürste?

Die gab es damals noch nicht. Man wischte sich die Zähne mit Tüchern ab oder zerbiss Äste, um dann die Fasern als eine Art Bürstchen zu verwenden. Auch gab es duftendes Mundwasser, das schlechten Atem beseitigen sollte – und die vermeint­lichen Zahnwürmer. Ich habe zwischen den Zähnen schon viel gesehen, was man nur als abgehärtete Reinigungsfachkraft erträgt. Würmer waren aber nicht dabei. Heute weiß man, dass Bakterien hinter den Löchern stecken, die bei schlechter Zahnhy­giene besonders gut gedeihen.

Ich glaube, in Zukunft werde ich nach jedem Bissen zwischendurch zur Zahnbürste greifen.

Das wäre auch verkehrt. Wer zu viel schrubbt, schrubbt sich am Ende auch den Zahnschmelz weg. Direkt nach dem Essen sollten Sie mich noch ein bisschen im Becher stecken lassen. Vor allem, wenn Sie etwas mit viel Säure zu sich genommen haben, etwa Obst oder auch Kaffee. Das schwächt für einige Zeit den Zahnschmelz. Deshalb sollten Sie danach mindestens eine halbe Stunde warten. Anders bei Süßem. Da heißt es rasch putzen – auch Ihrem Herzen zuliebe.

Warum das denn?

Das wissen Sie als Medizinjournalistin nicht? Gesunde Zähne sind auch gesund fürs Herz. Die richtige Pflege beugt Entzündungen des Zahnfleischs vor. Ist es entzündet, können Bakterien ins Blut geraten – das Risiko für einen Herzinfarkt steigt.

Ich wusste ja nicht, wie wichtig Sie wirklich sind. Und wie putze ich nun richtig?

Immer schön kreisen, ruhig ein paar Minuten lang. Dabei nicht zu fest drücken und keinen Zahn vergessen. Davor sollten Sie auch noch meine Kolleginnen Zahnseide oder Interdentalbürste zu Hilfe nehmen. Die sind Expertinnen für Zwischenräume. Oder Sie greifen zu meiner neumodischen Freundin, der Elektrozahnbürste. Die übernimmt dann das Rotieren für Sie.

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