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Kurz gesagt:

Beta-HCG ist ein Schwangerschaftshormon mit vielen wichtigen Funktionen. Es wird von der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet, und regt den Gelbkörper des Eierstocks zur Produktion von Progesteron an. Schwangerschaftstests messen den Beta-HCG-Wert.

Was ist ist Beta-HCG?

HCG ist die Abkürzung für humanes Choriongonadotropin. Beta-HCG ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft von einem Teil der Plazenta gebildet wird.

In den ersten Wochen der Schwangerschaft regt Beta-HCG den Gelbkörper des Eierstocks dazu an, das Hormon Progesteron zu bilden, das die Schwangerschaft erhält. Sobald die nötige Progesteronproduktion von der Plazenta übernommen wurde, sinkt der Beta-HCG-Wert wieder.

Welcher Wert ist normal?

Bei Frauen beträgt die Beta-HCG-Konzentration im Blutserum normalerweise weniger als 4 U/l. Bei Männern liegt sie bei unter 3 U/l. Sobald die Frau schwanger ist, steigt der Beta-HCG-Wert rasch an. Schwangerschaftstests weisen die erhöhte Beta-HCG-Konzentration nach.

Referenzwert im Urin: unter 25 U/l

Tabelle der Referenzwerte im Blutserum bei einer Schwangerschaft:
1. Woche     5 - 50 U/l
2. Woche     50 - 500 U/l
3. Woche     100 - 5 000 U/l
4. Woche     500 - 10 000 U/l
5. Woche     1 000 - 50 000 U/l
6. Woche     10 000 - 100 000 U/l
7. - 9. Woche     20 000 - 150 000 U/l
10. - 13. Woche     30 000 - 180 000 U/l
15. Woche     19 600 - 98 000 U/l
16. Woche     16 000 - 79 800 U/l
17. Woche     13 400 - 67 000 U/l
18. Woche     11 200 - 56 000 U/l
19. Woche     9 500 - 47 500 U/l
20. Woche     8 600 - 42 800 U/l
21. Woche     8 200 - 40 800 U/l
27. - 40. Woche     5 000 - 65 000 U/l

Wann steigt der Wert?

In den ersten Schwangerschaftswochen steigt der Wert rasch. Etwa ab der 15. Schwangerschaftswoche fällt er wieder.

Eine Beta-HCG-Erhöhung kann auch ein Hinweis auf eine Blasenmole (eine fehlerhafte Fruchtanlage) oder ein Chorionkarzinom sein. Auch beim Mann kann die Bestimmung des Beta-HCG manchmal hilfreich sein – etwa bei der Verlaufsbeobachtung eines bekannten Hodenkarzinoms.

Tumormarker sind biochemische Stoffe, die normalerweise nur in geringen Mengen oder gar nicht nachweisbar sind. Liegen sie in erhöhter Konzentration im Blut vor, kann das eine gut- oder bösartige Krankheitsentwicklung anzeigen. Das Vorhandensein eines Tumormarkers ist also nicht immer gleichbedeutend mit Krebs. Außerdem bilden nicht alle Tumore Marker. Wichtig: Die Werte müssen immer im Zusammenhang mit anderen Befunden betrachtet werden.

Wann ist der Wert zu niedrig?

Die Beta-HCG-Konzentration ist zum Beispiel verhältnismäßig zu niedrig, wenn sich das befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat, wenn der Embryo abgestorben ist oder eine Fehlgeburt droht.  

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.