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Zu fett, zu kalorienreich – Nüsse hatten lange Zeit ein schlechtes Image. Auf den ersten Blick verständlich: Schließlich entsprechen 500 Kilokalorien pro 100 Gramm und 50 Prozent Fett dem Energiegehalt von Schokolade.

Nüsse redizieren Risiko für Herzinfarkt

Als 1992 eine US-Studie ergab, dass das Risiko von Herzinfarkten abnehme, je mehr Nüsse eine Person esse, wollte das zunächst kaum einer glauben. Fünfmal pro Woche Nüsse knabbern, so das damalige Fazit, solle die Gefahr eines tödlichen Herzinfarkts um die Hälfte verringern.

Da sich aber alle 31 000 Studienteilnehmer gesund ernährten und hauptsächlich Getreideprodukte, Obst und Gemüse zu sich nahmen, stellten Kritiker der Studie den Zusammenhang zum Nusskonsum infrage.

Immer ein paar Nüsse in die Tasche packen. Damit kann man einer Hungerattacke gut entgegenwirken.

Heute weiß man: Die Wissenschaftler hatten recht. Das bestätigte unlängst auch ein norwegisch-britisches Forscherteam, das die Ergebnisse aus 20 großen Untersuchungen zusammenfasste.

Mehr Nuss-Genuss

Ergebnis: Eine tägliche Nussration von mindestens 20 Gramm könnte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und offenbar auch für Diabetes sowie Infektionen vermindern.

Sollen wir also alle mehr Wal-, Hasel- und Macadamianüsse knabbern? Unbedingt, findet Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. "Obwohl die meisten Nüsse botanisch gesehen zum Obst gehören, unterscheiden sie sich bei den Inhaltsstoffen erheblich von anderen Obst­arten", erklärt die Expertin. Erdnüsse hingegen zählen zu den Hülsenfrüchten.

Beim Rösten gehen wertvolle Inhaltsstoffe wie die B-Vitamine verloren. Auch die gesunden Fettsäuren leiden, wenn sie erhitzt werden.

Nüsse enthalten wenig Wasser, aber viele wertvolle einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Proteine, Kohlenhydrate sowie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Die Inhaltsstoffe haben zahlreiche positive Ef­­fekte auf den Körper.

Eine Handvoll Kraftpakete

Wissenschaft­liche Untersuchungen zeigten beispielsweise, dass sich der Verzehr von Nüssen günstig auf die Blutfettwerte auswirkt. Der hohe Anteil an Omega-­3-Fetten bei Walnüssen und Lein­samen soll entzündliche Erkrankungen wie Gefäßverkalkung, Rheuma und Schuppenflechte positiv be­einflussen.

Ganze Nüsse kaufen und sie erst kurz vor dem Verzehr knacken. Das sorgt auch dafür, dass man nicht zu viele isst.

Ballaststoffe fördern die Verdauung und bewahren mög­licherweise vor Darmkrebs. Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut, die B-Vitamine für das Nervensystem. "Eine Handvoll Nüsse am Tag, also etwa 25 Gramm, gehören zu einer vollwertigen Ernährung dazu", sagt Restemeyer. So viel essen allerdings nur wenige Menschen.

Je höher der Fettgehalt, desto eher können Nüsse ranzig werden. Vor allem Hasel- und Paranüsse verderben schnell.

Ge-Nuss-volles Gebäck

Naschen kann so köstlich knackig sein! Ob Nüsse, Mandeln oder andere Kerne. Hier ein paar Back-Inspirationen:

Rezepte

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Macadamia: Königin der Nüsse

Macadamias stammen aus Australien. Die edle Nuss enthält ungesättigte Fettsäuren und ist in Maßen genossen gesund. zum Artikel

Rezepte

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Walnuss: Fettreich, aber gesund

Walnüsse enthalten viel Fett, darunter aber viele ungesättigte Fettsäuren. Informationen zu Inhaltsstoffen und Nährwerten. zum Artikel