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Sie haben gemeinsam zahlreiche TV-Sendungen moderiert: Klaas Heufer-Umlauf, 40, und Joko Winterscheidt, 45, sind bekannt durch Shows wie „Joko & Klaas gegen ProSieben“ oder „Das Duell um die Welt“. Doch das ­Moderatoren-Duo setzt sich auch für soziale Projekte ein – ohne erhobenen Zeigefinger. Im Interview sprechen die beiden über ihre Arbeitsbeziehung, ihr Engagement für Gesundheitsthemen und warum sie die Apotheken Umschau als ihr neues Sprachrohr erwägen …

Joko, Klaas, es war gar nicht so leicht, mit Ihnen beiden gemeinsam einen ­Termin zu finden. Verbringen Sie gar nicht so viel Zeit miteinander, wie wir alle denken?

Joko: Es gab Zeiten, da haben wir viel mehr Zeit miteinander verbracht. Als wir noch eine gemeinsame wöchentliche Sendung hatten zum Beispiel, da habe ich ihn acht Tage die Woche gesehen. Da haben wir den Bogen etwas überspannt. Seitdem haben wir eine getrennte Haushaltsführung.

Klaas: Genau. Man muss auch in einer langen Beziehung mal Phasen haben, in denen man sich nicht sieht. Dann sind die hohen Feiertage, an denen wir etwas zusammen machen, umso besser. Es ist tatsächlich so, dass wir uns nach all den Jahren immer noch aufeinander freuen.

Das klingt ja fast romantisch! Würden Sie Ihre Beziehung als eine Art Arbeitsehe bezeichnen? Im Englischen gibt es ja den Begriff Work-Wife, also Arbeits-Ehefrau …

Joko (lacht): Hach, Klaas, du bist meine Work-Wife.

Klaas: Ich würde sagen, das mit uns ist eher so ein Geschwister-Ding. Mit denen hat man oft ganz viel zu tun und manchmal ganz wenig, und wenn man sich sieht, verfällt man sofort in alte Rollen. Und wenn ­einer Ärger kriegt, dann waren’s beide.

Joko: Früher mussten wir die Beziehung mehr pflegen, weil sie noch nicht so selbstverständlich war. Mittlerweile wissen wir beide, dass wir zusammengehören. Ob wir wollen oder nicht.

Früher mussten wir die Beziehung mehr pflegen, weil sie noch nicht so selbstverständlich war. Mittlerweile wissen wir beide, dass wir zusammengehören.

Joko, in der neuen Staffel Ihrer Sendung „Wer stiehlt mir die Show?“ ist Klaas als Gast dabei. Ehrliche Antwort erbeten: Haben Sie ihn gefragt oder hat er sich selbst eingeladen?

Klaas (lacht): Das habe ich wirklich mal im Urlaub gemacht, da stand ich mit dem ­Koffer bei ihm vor der Tür und habe gesagt: Ich mach hier jetzt auch Urlaub.

Joko: Und das war überhaupt nicht ab­gesprochen.

Klaas: Aber um die Frage zu beantworten: Ich bin in der neuen Staffel weder aus ­Personalmangel noch aus Langeweile dabei, sondern aus reiner Freude und wahrer ­Bewunderung.

Joko: Dass er dabei ist, ist wirklich etwas Besonderes. Und für mich ist es fast schade, dass der Moment jetzt da gewesen ist. Ich hatte mich immer darauf gefreut. Das ­Schöne war, dass sich meine eigene Erwartungshaltung erfüllt hat.

Klaas: Ich habe auch wirklich probiert, ein guter, unkomplizierter Gast zu sein: also ­einer, der, wenn er nicht gefragt wird, seine Schnauze hält und sonst gute Laune hat.

Und? Hat das geklappt?

Joko: Ja! Das ging so weit, dass Klaas rich­tige Service-Moderationen geliefert hat. So nach dem Motto: „Jetzt hört dem doch mal zu. Er hat es jetzt dreimal erklärt.“ Er kennt mich eben in- und auswendig und merkt, wenn meine Zündschnur kürzer wird. ­Halleluja. Es gab ein paar Momente, wo Klaas mich davor bewahrt hat, vor 500 Leuten im Publikum auszurasten.

Joko & Klaas in der aktuellen Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?“, die noch bis 17. März 2024 auf ProSieben läuft

Joko & Klaas in der aktuellen Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?“, die noch bis 17. März 2024 auf ProSieben läuft

Und wir dachten, bei Ihnen beiden geht es immer nur um Wettbewerb …?

Klaas: Das kommt immer aufs Format an. Es gibt Sendungen, da geht es nun mal darum, und dann ist es auch gut, wenn man das ernst nimmt. Aber ich mag auch so ein Format wie „Wer stiehlt mir die Show?“, weil man die Leute da so toll kennenlernt. Das ist eine freie Bühne für Menschen, die sich total sichtbar machen. In Teilen ist es auch irgendwie eine Talkshow.

Joko: Könnt ihr vor diese Antwort bitte ­meinen Namen schreiben? Das würde mir wirklich sehr gut stehen.

Wenn Sie miteinander konkurrieren, ist das immer sehr unterhaltsam, und weil wir den Bogen zu Gesundheitsthemen schlagen wollen …

Klaas: Ich rede gerne über Krankheiten.

… wer von Ihnen beiden ist fitter?

Joko: Klaas.

Klaas: Das sind nur Momentaufnahmen. Jetzt gerade vielleicht, aber das kann in ­einem halben Jahr wieder anders aussehen.

Joko: Klaas hat eine Begabung, die ich nicht habe: Er kann sich für Sachen begeistern und richtig reinarbeiten, auch wenn sie keinen Spaß machen. Wenn er sich vornimmt, Sport zu machen, ist das so, als ­würde er für Olympia trainieren.

Wir sind jetzt beide um die 40 – und es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich in einer Alterskohorte befinde, wo sich die Konsequenzen zeigen aus den ­Jahren davor.

Klaas, sind Sie auch der Gesundheits­bewusstere von Ihnen beiden?

Klaas: Das kann ich nicht sagen, ich weiß ja gar nicht, was Joko so alles isst. Im Ernst: Wir sind jetzt beide um die 40 – und es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich in einer Alterskohorte befinde, wo sich die Konsequenzen zeigen aus den ­Jahren davor. Mit 25 oder 30 sieht man die Schäden noch nicht so.

Joko: Stimmt. Auch Krankheiten werden jetzt immer mehr zum Thema, man setzt sich anders damit auseinander als früher.

Apropos: Sie, Joko, waren bei der letzten Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?“ entzückt von der Idee, einmal auf das ­Apotheken Umschau-Cover zu kommen.

Klaas: Wir sind Narzissten, wir wollen überall aufs Cover.

Mit dem Titelbild hat es nicht geklappt, aber Sie freuen sich hoffentlich auch über dieses Interview.

Joko: Klar. Das ist ein Ritterschlag, wenn man von der Apotheken Umschau ernst genommen wird. Jeder, der in die Apotheke geht, kann uns mitnehmen. So leicht war es nicht mal zu unseren wildesten Zeiten.

Sie ­setzen sich immer wieder für gesundheitsrelevante Themen ein: etwa mit der Sondersendung zum Pflegenotstand oder der Schatzsuche für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Warum sind ­Ihnen diese Themen wichtig?

Klaas: Weil sie Aufmerksamkeit brauchen und die können wir herstellen. Wir können die Leute auf eine Weise da ranbringen, dass sie merken, was das eigentlich soll.

Joko: Das ist keine Rocket Science, sondern es geht darum aufzuklären. Bei vielen ­Themen ist gesellschaftlich die Bereitschaft da zu helfen, aber es fehlt der Zugang zu der einen Informa­tion, warum man das ­machen sollte. Wir ­haben es aufgrund unserer medialen ­Präsenz leicht, diesen Zugang herzustellen, zu sagen: Leute, hört mal kurz zu.

Spüren Sie auch eine Art Verantwortung, sich zu engagieren?

Klaas: Auf jeden Fall. Unser Hauptding ist immer noch das lineare Fernsehen und das hat einen großen Vorteil: Im Gegensatz zu Social Media hat man da noch Leute, die gar nicht damit rechnen, kon­taktiert zu werden. Wenn ich eine große Masse an Menschen um 20.15 Uhr er­wische, kann ich davon ausgehen, dass da einige orientierungslose 15-, 16-Jährige sitzen, die zum Beispiel politisch nicht rechts sein wollen, aber vielleicht niemanden kennen, der es nicht ist. Und die ­brauchen dann einen Freund, einen großen Bruder, der ihnen hilft. Das sind wir.

Joko: Aber unser Engagement für eine ­Sache – zum Beispiel die Organspende – bedeutet nicht, dass wir da mit erhobenem Zeigefinger stehen. Sondern dass wir ­sagen: Guckt mal, das gibt’s. Wenn ihr das gut findet, ­bitte macht.

Wie schaut es aus mit neuen Projekten?

Joko: Wir haben uns für dieses Jahr in ­jedem Fall eine Menge vorgenommen, aber es wäre jetzt noch zu früh, darüber zu ­sprechen. Dafür lesen die Apotheken ­Umschau dann doch zu viele Menschen. Aber wenn wir je was leaken sollten …

Klaas: Wäre es nicht witzig, wenn wir das dann bei euch tun? Dann müssen alle anderen schreiben „Wie Joko und Klaas schon in der Apotheken Umschau erzählt haben …“

Das fänden wir großartig!

Joko: Okay. Ihr seid ab jetzt unser neues Sprachrohr.