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Ich kümmere mich um meinen Mann

Kevin hatte 2016 einen Schlaganfall, vermutlich wegen seines Vorhofflimmerns. Nach einem kleinen Eingriff, für den er seinen Gerinnungshemmer kurze Zeit absetzen musste, bekam er den nächsten. Er ist mir im Wohnzimmer einfach vom Stuhl gekippt.

Kevin leidet seitdem unter einer globalen Aphasie. Er kann nicht mehr richtig sprechen. Es kommen Wörter, die ich aber häufig nicht verstehe. Ich nenne sie „Fantasiewörter“. Im Kopf weiß er wohl genau, was er sagen will, aber es kommt etwas anderes heraus. Kevin ist Engländer, er war immer sehr kommunikativ, Sprachen waren seine Passion. Seine Deutsch- und Italienischkenntnisse sind komplett weg.

Unser Alltag hat sich total verändert

Früher waren wir sehr aktiv, sind viel gewandert. Jetzt ist mein Mann oft müde, muss sich hinlegen. Ich kann ihn nie lange allein lassen. Dreimal pro Woche begleite ich ihn zu seinen Therapien – zur Logo-, Ergo-, Physiotherapie. Einen Tag in der Woche geht er in die Tagespflege. Das entlastet mich, denn ich habe noch einen Minijob in der Buchhaltung.

Mir hilft, dass...

...dass mein Mann und ich so viel miteinander lachen können. Wir haben einen großen Freundeskreis, gehen oft gemeinsam zum Essen oder ins Konzert. Ich sage immer: Wenn ich unsere Freunde nicht hätte, ich wäre gleich am Anfang ins Bett, hätte mir die Decke drübergezogen und fertig. Sie gehen mit Kevins Krankheit wirklich toll um!

Dankbar bin ich...

...Frau Böckeler vom Pflegestützpunkt. Sie half, als die Klinik meinen Mann, der unter einem Delir und schlimmen Schluckstörungen litt, entlassen wollte – die Reha aber noch nicht bewilligt war. Sie klemmte sich dahinter, dass er noch so lange in der Klinik bleiben konnte. Wenn ich eine Frage habe oder nicht weiterkomme, rufe ich dort an.