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Was ist Lavendel?

  • Lavendel ist eine Pflanze. Als Arzneipflanze wird sogenannter echter Lavendel genutzt. Sein lateinischer Name lautet Lavandula angustifolia.
  • Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Lavendelblüten. Aus ihnen wird Lavendelöl gewonnen.
  • Es gibt verschiedene Anwendungsformen, zum Beispiel Lavendelöl zur äußeren Anwendung, etwa in Badezusätzen, aber auch Kapseln zum Einnehmen.

Gegen was hilft Lavendel?

Traditionell werden der Heilpflanze Lavendel beruhigende Effekte zugeschrieben. Auf diese Weise soll Lavendel auch den Schlaf unterstützen.

Menschen wenden Lavendelpräparate deshalb vor allem bei leichter innerer Unruhe und Stress sowie damit verbundenen Schlafstörungen an.

Wie gut ist die Wirkung von Lavendel belegt?

Lavendel gibt es in vielen Formen und Kombinationen. Nicht jedes Produkt, das Lavendel enthält, ist ein Arzneimittel. Empfehlenswert ist deshalb eine Beratung in der Apotheke.

Pflanzliche Präparate zählen oft zu den sogenannten traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln. Sie werden zwar schon lange angewendet. Ihre Wirkung ist aber in der Regel nur indirekt belegt. Daneben gibt es aber auch pflanzliche Arzneimittel, deren Wirksamkeit – etwa bei Unruhe und ängstlicher Verstimmung – in Studien genauer untersucht wurde. Die Apothekerin oder der Apotheker informiert zur Auswahl individuell geeigneter Produkte.

In den ärztlichen Leitlinien zu Angststörungen oder der häufigen Schlafstörung Insomnie findet sich derzeit keine Empfehlung für pflanzliche Wirkstoffe wie Lavendel. Fachleute wünschen sich noch mehr Daten aus großen wissenschaftlichen Studien, die den Nutzen der Pflanzenmedizin eindeutig belegen.

Generell gilt: Hinter innerer Unruhe, Schlafproblemen oder Ängsten können viele Ursachen stecken. Wer darunter leidet, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Die Ärztin oder der Arzt beraten zur jeweils passenden Behandlung.

Gibt es Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen?

Nebenwirkungen können vorkommen, beispielsweise allergische Hautreaktionen, Überempfindlichkeits-Reaktionen oder Magen-Darm-Probleme wie Aufstoßen.

Einzelne Studien deuteten darauf hin, dass Lavendel eine ähnliche, schwach ausgeprägte Wirkung haben könnte wie das weibliche Hormon Östrogen. Andere Studien bestätigten diesen Effekt jedoch nicht.

Wer Lavendelpräparate und andere Arzneimittel zeitgleich oder kurz hintereinander anwenden möchte, sollte sich dazu vorsichtshalber in der Apotheke oder in der Arztpraxis informieren. Bei der Anwendung mehrerer Wirkstoffe können Wechselwirkungen auftreten – zum Beispiel bei der Kombination verschiedener beruhigender Arzneien. Die Wirkungen und Nebenwirkungen der Präparate können sich dann unter Umständen verstärken oder verändern.

Ätherische Öle reizen in konzentrierter Form Haut und Schleimhaut. Deshalb immer nur verdünnt anwenden.

Wann sollte man Lavendel nicht anwenden?

  • Schwangere und Stillende sollten Lavendel vorsorglich nicht anwenden. Denn es gibt noch keine sicheren Erkenntnisse, ob die Einnahme für sie unbedenklich ist.
  • Kinder unter 12 Jahren sollten Lavendel vorsorglich nicht anwenden. Manche Lavendelpräparate sollten erst ab 18 Jahren zum Einsatz kommen. Informieren Sie sich in der Apotheke oder in der Arztpraxis, welche Produkte individuell geeignet sind.
  • Lavendel sollte nicht mit anderen Beruhigungs- oder Schlafmitteln kombiniert werden – es sei denn, es wurde mit der Ärztin oder dem Arzt abgestimmt.
  • Wer Lavendel anwendet, sollte keinen Alkohol trinken.
  • Im Gegensatz zu vielen chemischen Schlafmitteln kommt es durch die Anwendung von Lavendel im Normalfall nicht zu Tagesmüdigkeit. Manche Menschen reagieren auf Lavendel jedoch zum Beispiel mit Schläfrigkeit. Sie sollten nicht Auto fahren oder zum Beispiel Maschinen bedienen.
  • Vorsicht: Gelangt ein ätherisches Öl bei Babys und Kleinkindern in die Nähe von Mund oder Nase, kann es bei den Kleinen zu Atemnot kommen. Auch Menschen mit Asthma können auf ätherische Öle mit Atemproblemen reagieren. Lassen Sie sich in der Apotheke oder in der Arztpraxis beraten, welche Produkte sich wann eignen.
  • Vollbäder mit Lavendelpräparaten sind nicht geeignet für Menschen mit offenen Wunden, Hautproblemen, hohem Fieber, schweren Infektionen und schweren Herz-Kreislaufproblemen.

Wichtig: Lassen Sie sich zur Auswahl geeigneter Präparate, zur Dosierung, Anwendung und zu unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten. Beachten Sie die Angaben in der Packungsbeilage.

Wenn sich Beschwerden wie Unruhe, Schlafstörungen oder Ängste nicht bessern oder sogar verschlechtern, ist ärztlicher Rat gefragt.

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Quellen:

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  • Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e.V. (DGSM): S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen - Insomnie bei Erwachsenen. Leitlinie: 2016. https://register.awmf.org/... (Abgerufen am 12.10.2023)

  • National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH): Lavender. https://www.nccih.nih.gov/... (Abgerufen am 12.10.2023)
  • National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH): Anxiety and Complementary Health Approaches: What the Science Says. https://www.nccih.nih.gov/... (Abgerufen am 12.10.2023)
  • Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM): S3-Leitlinie Behandlung von Angststörungen. https://register.awmf.org/... (Abgerufen am 12.10.2023)
  • Kasper S, Gastpar M, Müller W E et al.: Lavender oil preparation Silexan is effective in generalized anxiety disorder – a randomized, double-blind comparison to placebo and paroxetine. International Journal of Neuropsychopharmacology, Volume 17, Issue 6, June 2014, Pages 859–869: https://academic.oup.com/... (Abgerufen am 16.10.2023)