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Kurz zusammengefasst

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (auch Hand-Mund-Fuß-Krankheit) ist eine hoch ansteckende virale Infektion, die vor allem kleine Kinder betrifft aber auch bei Erwachsenen vorkommt. Geschätzt zwischen 80.000 und 140.000 Deutsche erkranken jedes Jahr daran. Symptome sind Fieber, schmerzhafte Mundgeschwüre und ein typischer Ausschlag an Händen und Füßen. Es kursieren viele Mythen über die Krankheit, aber sie verläuft meist harmlos und heilt innerhalb von 7 bis 10 Tagen ab. Gute Hygiene ist entscheidend.

Welche Symptome hat die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit treten in der Regel drei bis zehn Tage nach der Infektion auf und halten bis zu sieben Tage an. Die Krankheit verläuft meist mild, kann aber bei einigen Erkrankten, insbesondere bei immungeschwächten Personen, schwerer verlaufen. Typische Anzeichen umfassen eine Kombination aus Fieber, Hautausschlag und Mundgeschwüren.

  • Fieber

Fieber ist oft das erste Anzeichen der Krankheit. Die Temperatur ist meist moderat, sie kann aber auch höher sein.

  • Hautausschlag

Ein bis zwei Tage nach dem Fieber treten an den Handflächen, Fußsohlen, manchmal auch am Gesäß und den Beinen kleine, rote Flecken auf, die sich zu Bläschen entwickeln können. Diese Bläschen sind oft schmerzhaft.

  • Mundgeschwüre

Ebenfalls ein bis zwei Tage nach dem Fieber entstehen auf der Zunge, dem Zahnfleisch, dem Gaumen und der Innenseite der Wangen kleine, rote Flecken oder Bläschen. Diese können sich zu schmerzhaften Geschwüren entwickeln. Die Mundgeschwüre werden oft begleitet von Halsschmerzen. Insgesamt können Essen, Trinken und Schlucken schmerzhaft sein

  • Weitere Symptome

Erkrankte Kinder sind oft reizbar, appetitlos, müde und abgeschlagen. Durch die Bläschen und Hautirritationen schmerzen die Hände und Füße. Meist innerhalb von vier Wochen nach der Infektion verlieren manche Patientinnen und Patienten Finger- oder Zehennägel. Sie wachsen aber wieder nach.

So erkennt man die Hand-Fuß-Mund-Krankheit:

Wie ansteckend ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist hoch ansteckend. Sie verbreitet sich leicht von Person zu Person, besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Spielgruppen. Verschiedene Enteroviren verursachen die Krankheit – darum können Kinder sich immer wieder anstecken. Häufigste Erreger sind Coxsackie-A-16-Viren. Saison ist vor allem im Spätsommer und Herbst. Höchste Ansteckungsgefahr besteht während der ersten Woche der Erkrankung. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen. Hier sind die häufigsten Übertragungswege:

  • Speichel und Nasensekret

Übertragung durch Küssen, Husten oder Niesen

  • Bläschenflüssigkeit

Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Bläschen auf der Haut

  • Stuhl

Fäkal-orale Übertragung (also Erreger vom Kot in den Mund) besonders bei mangelnder Hygiene nach dem Toilettengang oder dem Wickeln; Viren können noch mehrere Wochen im Stuhl vorhanden sein, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind

  • Kontaminierte Oberflächen und Gegenstände

Spielzeug, Handtücher, Türgriffe und andere gemeinsam genutzte Gegenstände

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Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird in der Regel nicht mit speziellen antiviralen Medikamenten behandelt, da sie meist mild verläuft und von selbst abheilt. Die Behandlung konzentriert sich auf das Lindern der Symptome. Hier sind die gängigen Maßnahmen:

  • Schmerz- und Fieberlinderung

Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, Fieber und Schmerzen zu lindern. Sie sollten gemäß den Alters- und Dosierungsanweisungen der Ärztin oder des Arztes verabreicht werden. Auch Wadenwickel können helfen.

  • Flüssigkeitszufuhr

Es ist wichtig, dass vor allem Kinder ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine Austrocknung zu vermeiden. Das gilt besonders, wenn sie aufgrund der Mundgeschwüre Schwierigkeiten beim Essen haben.

  • Mundpflege

Sanfte Mundspülungen oder spezielle, milde Mundspülungen können zur Linderung der Schmerzen beitragen.

  • Ernährung

Kühle Getränke und Eis am Stiel können helfen, die Schmerzen im Mund zu lindern. Saure und scharfe Lebensmitteln sollten gemieden werden, da sie die Mundgeschwüre zusätzlich reizen können. Breie, Joghurt und Suppen sind oft leichter zu essen und weniger schmerzhaft für den Mund.

Wie kann man der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vorbeugen?

Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und die Heilung zu unterstützen, sollten einige Hygienemaßnahmen beachtet werden. Wichtig ist vor allem regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife, besonders nach dem Toilettengang, dem Wickeln und vor dem Essen. Oberflächen und Gegenstände, die häufig berührt werden, sollten gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Enge Kontakte zu Erkrankten sind nach Möglichkeit zu vermeiden, insbesondere während der akuten Phase der Krankheit.

Wann braucht man ärztliche Hilfe?

In den meisten Fällen heilt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ohne Komplikationen ab. Dennoch sollten Eltern und Betroffene in den folgenden Fällen ärztlichen Rat einholen:

  • hohes Fieber oder Fieber, das länger als ein paar Tage anhält
  • so starke Schmerzen im Mund, dass das Trinken und Essen verweigert wird
  • Anzeichen von Komplikationen wie zum Beispiel starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.


Quellen:

  • Robert Koch Institut: Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK). RKI-Ratgeber: https://www.rki.de/... (Abgerufen am 02.07.2024)
  • José R Romero: Hand, foot, and mouth disease and herpangina. uptodate Online: https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 04.07.2024)