Zirkumskripte Sklerodermie: Therapie
Welche Therapieverfahren der Hautarzt bei einer zirkumskripten Sklerodermie einsetzt, hängt von der genauen Form der Erkrankung und von den Beschwerden des Betroffenen ab (mehr über die verschiedenen Formen der Erkrankung erfahren Sie im Kapitel Symptome).
Zur Verfügung stehen vor allem antientzündliche Medikamente zur äußerlichen oder innerlichen Anwendung sowie Lichttherapien (Phototherapien) mit UVA-Strahlung. Je nach Fall können auch Krankengymnastik und rückfettende Salben oder Cremes helfen.
Salben oder Cremes
Die limitierte Form der zirkumskripten Sklerodermie wird häufig zunächst mit Kortison-Präparaten (Glukokortikoiden) oder anderen antientzündlichen Wirkstoffen in Form von Salben oder Cremes behandelt. Bisher konnte allerdings nicht bewiesen werden, dass diese Mittel die Verhärtung der Haut bessern. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, die erkrankten Hautareale mit rückfettenden Cremes zu pflegen: Auf diese Weise lässt sich Spannungsgefühl und Juckreiz vorbeugen.
Lichttherapie – kann gegen Verhärtungen helfen
Bewährt hat sich die ärztlich kontrollierte Lichttherapie (Phototherapie) der Morphea mit UVA-Licht: Dieser langwellige Typ der ultravioletten (UV-) Strahlung wirkt gegen Entzündungen. Außerdem regt UVA die Bildung von Enzymen an, die die abgelagerten Kollagenfasern im Bindegewebe der Haut abbauen.
Vor der Belichtung wird eine Creme mit dem Wirkstoff Psoralen aufgetragen. Er erhöht die Wirksamkeit des UVA-Lichts. Diese sogenannte PUVA-Therapie ("Psoralen plus UVA = PUVA") erfolgt viermal wöchentlich in der Hautarztpraxis und dauert pro Sitzung einige Minuten.
Wenn der Patient die Lichtbehandlung konsequent für viele Wochen bis einige Monate fortsetzt, kann sich eine eventuell vorhandene entzündliche Rötung im Randbereich der Herde zurückbilden. Die verhärteten Hautareale werden meist deutlich weicher. Einen Gewebsschwund (Atrophie) der Oberhaut mit Minderung der Pigmentierung oder einen Haarverlust kann aber auch die Phototherapie nicht rückgängig machen. Vor allem im vormals entzündeten Randbereich bleibt in der Regel eine verstärkte bräunliche Pigmentierung zurück.
Besonders tief ins Gewebe dringt derjenige Anteil der UVA-Strahlung ein, der die größten Wellenlängen aufweist (UVA-1). Von Vorteil ist die Phototherapie mit UVA-1 vor allem dann, wenn die bindegewebige Verhärtung tiefere Strukturen betrifft. Dies ist bei der Morphea profunda der Fall, aber auch bei einigen Verlaufsformen der disseminierten und der linearen Form der zirkumskripten Sklerodermie (mehr zu den Formen der Krankheit im Kapitel Symptome).
Krankengymnastik – hält die Gelenke beweglich
Wenn die Krankheit die Beweglichkeit von Gelenken bedroht, sollte der Patient zusätzlich regelmäßig krankengymnastische Übungen machen, die er unter fachkundiger Anleitung gelernt hat. So kann er einer Versteifung der Gelenke (Kontrakturen) vorbeugen und die Muskelkraft erhalten.
Was tun bei schwerer Erkrankung?
Falls die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, um eine Gelenkversteifung zu verhindern oder zu bessern, kann innerlich behandelt werden. Hierzu verordnet der Arzt Kortison-Tabletten für wenige Tage sowie Methotrexat in niedriger Dosierung für einige Wochen bis wenige Monate. Methotrexat (MTX) wirkt antientzündlich und hemmt die Vermehrung bestimmter Zelltypen. Die innerliche Kombinationstherapie aus Kortison und Methotrexat kann die Haut deutlich weicher machen, ist jedoch noch nicht offiziell für die Behandlung der Morphea zugelassen. Arzt und Patient müssen also gemeinsam ausführlich besprechen, ob die Therapie im Einzelfall trotzdem infrage kommt, welche Risiken bestehen und welche Nebenwirkungen auftreten können.
Im deutschsprachigen Raum wird gelegentlich noch eine Infusionstherapie mit dem Antibiotikum Penicillin über zwei bis drei Wochen durchgeführt. Dass eine Behandlung mit Penicillin die Verhärtung der Haut im Rahmen einer zirkumskripten Sklerodermie bessern könnte, wurde aber bisher nicht bewiesen.
Ganz wichtig: Verhärtungen, Verdickungen und Verfärbungen der Haut können zahlreiche Ursachen haben. Nicht immer handelt es sich um eine zirkumskripte Sklerodermie. Veränderungen an der Haut deshalb grundsätzlich vom Arzt abklären lassen!