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Derzeit ermöglicht es kein Therapieverfahren, eine Mycosis fungoides zu heilen. Allerdings können die Hautveränderungen durch schonende Behandlung mit UV-Licht sowie mit Medikamenten zur äußerlichen oder innerlichen Anwendung vollständig zur Rückbildung gebracht werden. Wenn später neue braunrote Flecken an anderen Stellen auftreten, sind diese Therapieverfahren erneut wirksam.

Die Mycosis fungoides zeigt typischerweise einen chronischen Verlauf über Jahre bis Jahrzehnte und bleibt dabei sehr lange Zeit auf die Haut beschränkt. Im Gegensatz zu anderen Tumorerkrankungen ist bei der Mycosis fungoides eine aggressive Chemotherapie in der Regel nicht sinnvoll. Sie würde erstens die Erkrankung nicht ausheilen und zweitens aufgrund von Nebenwirkungen den Patienten womöglich mehr gefährden als die Krankheit selbst. Daher führt der Arzt eine möglichst schonende Behandlung durch. Diese kann über mehrere Monate fortgesetzt werden, bis der Patient völlig ohne Beschwerden ist. Wenn später neue Hautveränderungen auftreten, kann dieselbe Therapie erneut eingeleitet werden. Die genaue Art der Behandlung hängt vom aktuellen Krankheitsstadium ab.

UVB-Phototherapie, PUVA-Therapie, Radiotherapie, Glukokortikoide

Wenn nur diskrete Flecken an der Haut sichtbar sind, kann bereits eine Lichtbehandlung (Phototherapie) mit UVB-Licht ausreichen. Diese Behandlung wird drei- bis fünfmal wöchentlich in der Hautarztpraxis durchgeführt und dauert jeweils einige Sekunden.

Sind die Hautveränderungen stärker ausgeprägt, wählt der Arzt die sogenannte PUVA-Therapie ("Psoralen plus UV-A-Licht (UVA) = PUVA"). Dabei wird vor der Belichtung mit UVA mit Hilfe eines Wirkstoffs aus der Gruppe der Psoralene die Lichtempfindlichkeit der Haut gesteigert. Je nachdem, welche Hautstellen im Einzelfall behandelt werden sollen, verabreicht der Arzt das Psoralen in Form einer Creme (Creme-PUVA), eines Bades (Bade-PUVA) oder einer Tablette (systemische PUVA). Die PUVA-Therapie löst den programmierten Zelltod (Apoptose) der Tumorzellen sowie der begleitenden Entzündungszellen aus (siehe dazu auch Kapitel Ursachen). Sie findet viermal wöchentlich in der Hautarztpraxis statt und stellt im deutschsprachigen Raum die Standardbehandlung der Mycosis fungoides dar.

Hinweis: Es gibt verschiedene Formen der PUVA-Therapie, darunter Bade- / Creme-PUVA-Therapie oder eine Tabletteneinnahme und UV-A-Bestrahlung (orale PUVA-Therapie, systematische PUVA-Therapie). Ob die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen, kann auch von der Form der PUVA-Therapie abhängen. Erkundigen Sie sich im Zweifel am besten vorab bei Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Kasse. Ihr Arzt wird Sie außerdem vorab ausführlich zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen der PUVA-Behandlung aufklären.

Falls einzelne Tumorknoten sich nicht ausreichend bessern, behandelt sie der Strahlentherapeut gezielt mit schnellen Elektronen (Radiotherapie, Bestrahlung).

Um das Abheilen der Hautveränderungen zu beschleunigen, verordnet der Arzt unterstützend Kortisonpräparate (Glukokortikoide) in Form von Salben oder Cremes. Gegen Trockenheit und Juckreiz an den erkrankten Hautstellen kann der Betroffene rückfettende Cremes oder Lotionen auftragen.

Medikamente zum Einnehmen

Falls diese Therapieverfahren im Einzelfall nicht ausreichend wirksam sind, können sie auch mit einer innerlichen Behandlung kombiniert werden. Hierzu kommt vor allem Interferon alpha in Form von Spritzen in Betracht. Dies ist ein körpereigener Botenstoff, der die Reaktionen des Immunsystems auf die Mycosis fungoides verstärkt. Alternativ kann der Betroffene Methotrexat einnehmen. Diese Substanz hemmt die Zellteilung und kommt in der Therapie verschiedener entzündlicher und bösartiger Erkrankungen zum Einsatz. Speziell zur Behandlung der Mycosis fungoides wurde der Wirkstoff Bexaroten entwickelt. Dieser Abkömmling der Vitamin A-Säure löst den programmierten Zelltod (Apoptose) der Tumorzellen aus.

Extrakorporale Photopherese (ECP)

Eine sehr aufwändige, sozusagen von innen wirkende Variante der PUVA-Therapie ist die extrakorporale Photopherese (ECP). Sie beeinflusst in vielfältiger Weise das Immunsystem und führt letztlich dazu, dass die entarteten T-Helfer-Lymphozyten in der Haut absterben. Bei einer extrakorporalen Photopherese wird ähnlich wie bei einer Blutwäsche (Dialyse) kontinuierlich Blut aus einer Vene in ein spezielles Gerät geleitet. Dort wird es mit einer Psoralen-Lösung vermischt und dann mit UVA belichtet.

Anschließend wird das Psoralen wieder aus dem Blut herausgefiltert und das Blut in die Vene zurückgeleitet. Insbesondere Patienten mit großflächigen Hautveränderungen profitieren von dieser Behandlung.

Chemotherapie mit Zytostatika

Aufgrund der belastenden Nebenwirkungen wird eine innerliche Chemotherapie nur extrem selten durchgeführt. Sie kommt lediglich bei Patienten mit sehr schwerer Mycosis fungoides in Betracht, bei denen die oben genannten Behandlungsverfahren nicht angewandt werden können oder in der Vergangenheit nicht ausreichend wirksam waren.

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