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Die Mycosis fungoides ist ein bösartiger Tumor, der in der Haut entsteht und lange Zeit auf diese beschränkt bleibt. Die Tumorzellen sind hautspezifische Lymphozyten vom Typ der T-Helfer-Zellen, die von einer einzigen Ursprungszelle abstammen und daher genetisch identisch (monoklonal) sind.

T-Lymphozyten: Entstehung und Aufgaben

Lymphozyten entstehen im Knochenmark und wandern dann mit dem Blutstrom durch den Körper. Sie sammeln sich vor allen in lymphatischen Organen wie Milz und Lymphknoten. Ein Teil der Lymphozyten vom Typ der T-Helfer-Zellen ist durch bestimmte Moleküle an der Zelloberfläche als hautspezifische T-Helfer-Lymphozyten gekennzeichnet. Diese Zellen zirkulieren ständig zwischen Blut und Haut. Wenn in der Haut entzündungsfördernde Botenstoffe freigesetzt werden, wandern die hautspezifischen T-Helfer-Lymphozyten als Entzündungszellen in das betroffene Hautareal ein. Nach einer bestimmten Zeit sterben sie automatisch ab. Der Arzt spricht hierbei von programmiertem Zelltod oder von Apoptose (griechisch apo "ab", "weg", griechisch ptosis "Fall").

Wenn T-Zellen entarten

Normalerweise stammen die hautspezifischen T-Helfer-Lymphozyten von verschiedenen Ursprungszellen ab. Daher sind bestimmte Abschnitte ihres Erbguts in individuell unterschiedlicher Weise angeordnet. Wenn aber ein einzelner Lymphozyt ohne Begrenzung immer neue Zellteilungen durchläuft, entsteht eine größere Zahl von Tochterzellen, deren Erbgut-Abschnitte in identischer Weise angeordnet sind. Der Arzt spricht dann von monoklonalen Zellen (griechisch monos "allein, einzig"; griechisch klon "Zweig, Schössling"). Diese Tumorzellen bleiben unnatürlich lange am Leben, weil es aufgrund einer Veränderung im Erbgut nicht zum programmierten Zelltod (Apoptose) kommt. Infolgedessen nimmt die Zahl der entarteten hautspezifischen T-Helfer-Lymphozyten allmählich zu, und an der Haut wird eine Mycosis fungoides sichtbar.

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