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Durchblutungsstörungen in den Bein-Arterien werden auch als periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) bezeichnet. Besonders häufig sind Menschen mit Diabetes betroffen.

Ursache ist fast immer eine Arterienverkalkung. Zu dieser können Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte bei Diabetes, ein hoher Cholesterinspiegel im Blut oder Rauchen maßgeblich beitragen.

Schreitet die Durchblutungsstörung fort, können Schmerzen in den Beinen auftreten, die sich beim Gehen verstärken, weil die Muskulatur dann nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden kann. Besonders häufig tut die Wade weh, die Schmerzen können sich aber auch am Fuß, Oberschenkel oder Gesäß bemerkbar machen. Da die Betroffenen wegen der Schmerzen immer wieder stehenbleiben müssen und erst nach einer kürzeren Pause wieder weitergehen können, hat sich der Begriff "Schaufensterkrankheit" eingebürgert. Der lateinische Fachausdruck dafür ist "Claudicatio intermittens" und bedeutet soviel wie unterbrochenes oder zeitweiliges Hinken.

Die PAVK kann bei Diabetes aufgrund von Nervenschädigungen lange ohne Symptome bleiben. Unbehandelt können die Gefäßschäden zu ernsten Folgeleiden wie dem diabetischen Fuß führen. Dabei ist das Risiko hoch, dass aus harmlosen Verletzungen an den Füßen infolge von komplexen Durchblutungs- und Nervenstörungen gefährliche Geschwüre entstehen, die eine langwierige Behandlung, mitunter sogar eine Amputation erfordern.

Eine frühe Diagnose lohnt sich auch deshalb, da bei der Schaufensterkrankheit das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht ist. In der Regel sind nicht nur die Bein-Arterien verkalkt, sondern auch andere Arterien.

Menschen mit Diabetes sollten zur Vorsorge einmal jährlich ihre Füße auf Durchblutungs- oder Nervenstörungen untersuchen lassen. Ob eine PAVK vorliegt, kann der Arzt relativ einfach nachweisen, indem er den Blutdruck an Knöchel und Oberarm vergleicht. Bei Gesunden sind beide Werte, der sogenannte Knöchel-Arm-Index, annähernd gleich. Je kleiner der Quotient aus Unterschenkel- und Oberarmwert ist, desto größer ist das Ausmaß der Durchblutungsstörung.

Bei der Behandlung der PAVK müssen zunächst alle Risikofaktoren optimal behandelt beziehungsweise beseitigt werden. Die Blutzucker-, Blutdruck- und Cholesterinwerte sollten in Absprache mit einem Arzt gut eingestellt werden. Ratsam ist zudem Nichtrauchen. Regelmäßiges Gehtraining kann in den frühen Stadien ebenfalls helfen, weil es die Bildung neuer Gefäße unterstützt.

Zusätzlich verschreibt der Arzt in der Regel ein Medikament, das die Durchblutung günstig beeinflusst. In fortgeschrittenen Fällen, vor allem wenn bereits Komplikationen wie ein Fußgeschwür bestehen, müssen die verengten Gefäße wieder geöffnet werden. Dies gelingt entweder von innen, mittels eines in das Gefäß eingeführten Katheters, oder durch eine Bypass-Operation, bei der die Engstelle überbrückt wird.