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Ein Schlaganfall ist für Betroffene und ihre Angehörigen ein dramatisches Ereignis. Oft verläuft er tödlich. In vielen anderen Fällen leiden Patienten im Anschluss unter geistigen und körperlichen Einschränkungen durch Lähmungen und Muskelschwächen. Die medizinische Definition des Schlaganfalls ist dagegen eher nüchtern: Es handelt sich um den unvermittelt – schlagartig – einsetzenden Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns.

In den meisten Fällen ist die Ursache des Schlaganfalls, auch Apoplex oder Hirninsult genannt, eine akute Störung der Gehirndurchblutung durch eine verstopfte Hirnarterie. Diese führt zum Untergang von Gehirnzellen. In diesem Fall sprechen Ärzte vom Hirninfarkt. Wird der Schlaganfall dagegen durch eine Einblutung ins Gehirngewebe verursacht, beispielsweise infolge eines Risses in einem Blutgefäß, ist von einer Hirnblutung die Rede.

Schlaganfall und Diabetes

Menschen mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Wenn neben den erhöhten Blutzuckerspiegeln, die typisch für einen Diabetes sind, noch weitere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder schlechte Blutfettwerte dazu kommen, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall drastisch an. Das Risiko steigt übrigens bereits im Vorstadium des Diabetes (Prädiabetes) an.

Betroffen sind vor allem Typ-2-Diabetiker, da bei diesen häufig die weiteren Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen vorliegen. Allerdings erhöht auch Typ-1-Diabetes das Schlaganfallrisiko.

Risiko senken und Warnzeichen ernst nehmen

Der Schlaganfall ist eine schwere Krankheit – aber auch eine Krankheit, die sich verhindern lässt: durch eine gesundheitsfördernde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung, Abbau von Übergewicht und Verzicht auf Zigaretten – und natürlich durch eine optimale Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.

Außerdem ist es entscheidend, bei Warnzeichen eines Schlaganfalls – wie beispielsweise plötzlicher Schwäche oder Lähmung eines Armes oder Beines – sofort den Rettungsdienst (Notruf 112) zu verständigen. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto größer sind die Chancen, einen Schlaganfall abzuwehren. Lesen Sie mehr dazu in den nächsten Kapiteln.

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Beratender Experte:

Dieser Text wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Joachim Röther, Chefarzt der Neurologischen Klinik in  Hamburg-Altona

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