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Die Ketoazidose ist eine gefährliche Stoffwechselentgleisung, die durch Insulinmangel ausgelöst wird. Unerkannt und unbehandelt kann sich ein lebensgefährliches diabetisches Koma entwickeln. Eine Ketoazidose tritt vor allem bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf.

Das Hormon Insulin hat die Funktion, Traubenzucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen zu schleusen. Dort wird der Zucker zur Energiegewinnung benötigt. Fehlt Insulin, bauen die Zellen als Ersatz Fett ab. Dabei entstehen saure Stoffwechselprodukte, so genannte Ketonkörper. Diese reichern sich im Blut an und können zu einer Übersäuerung führen, einer Azidose.

Bei Typ-1-Diabetes produziert der Körper kaum oder gar kein Insulin mehr. Betroffene sind deshalb besonders anfällig für die Stoffwechselentgleisung.

Für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist das Risiko einer Ketoazidose deutlich geringer. Bei Typ-2-Diabetes stellt der Körper meist noch eigenes Insulin her, das allerdings infolge einer Insulinresistenz der Zellen den Zucker nicht ausreichend aus dem Blut in die Zellen schleusen kann.

Mögliche Auslöser einer Ketoazidose:

  • Insulininjektion vergessen
  • Bei einer Insulinpumpe kann die Kanüle unbemerkt abgefallen oder der Katheter verstopft sein.
  • Der Insulinbedarf nimmt etwa durch eine Infektion, schwere akute Erkrankung, Verletzung oder Operation stark zu, ohne dass die Insulindosis erhöht wird.

Typische Anzeichen einer Ketoazidose:

  • Starker Durst
  • Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen
  • Trockene Haut oder Schleimhäute
  • Störungen des Bewusstseins
  • Azeton-Geruch der Atemluft (ähnlich wie Nagellack oder faule Äpfel)

Bei entsprechenden Anzeichen oder Verdacht auf eine Ketoazidose sowie bei Blutzuckerwerten ab etwa 250 mg/dl (13,9 mmol/l) sollten Betroffene auf jeden Fall überprüfen, ob eine Übersäuerung des Blutes besteht. Dazu eignen sich Keton-Teststreifen für den Urin oder ein Blutzuckermessgerät mit speziellen Keton-Teststreifen.

Bei Vorliegen eines Diabetes (insbesondere bei Typ 1) sollte man außerdem einmal mit seiner behandelten Arztpraxis besprochen haben, welche Maßnahmen von einem selbst und von Menschen aus dem Umfeld (wie etwa Angehörigen) im Fall einer Ketoazidose zu ergreifen sind. Im Ernstfall ist es wichtig, genau zu wissen, was zu tun ist, um schnell handeln zu können.

Wichtig: Zögern Sie – insbesondere bei Kindern mit Diabetes – nicht, den Rettungsdienst (112) zu rufen.

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Ketoazidose: Das ist zu tun

Die wichtigsten Schritte bei einer schweren Stoffwechselentgleisung, die vor allem Menschen mit Typ-1-Diabetes trifft zum Artikel